Vor zwei Jahren fragte der Münchner Stahlhändler Michael Bierlein bei der damals ausschließlich als Konstruktionsbüro für waffentechnische Lösungen arbeitenden Bubits GmbH an, ob Pistolenkonstrukteur Wilhelm Bubits mit seinem Team eine Polymerpistole für ihn entwickeln könne. Bis zu ihrem Serienstart durchlief die Pistole insgesamt sechs Entwicklungsstufen. Daher tauften Bierlein und Bubits sie kurzerhand auf den Namen "BB6".
Um die Produktionskosten möglichst gering zu halten, verwendet Bubits nur Kleinteile, wie etwa Federn, Schrauben und Stifte, die es als industriell gefertigte Normteile bereits gibt. Um die Maschinenstunden beim Fräsen zu senken, nutzt Bubits auch hier vorhandene U-Profile. So steht am Ende ein empfohlener Verkaufspreis von 799,- Euro für die BB6 samt einem 15- und einem 18-Schuss-Magazin, zwei zusätzlichen Griffrücken, einer Wechselkimme, einer Montageplatte für kleine Rotpunktvisierungen à la DocterSight und Transportkoffer.
Die BB6 bringt die satte Magazinkapazität von 15 respektive 18 Patronen in 9 mm Luger mit, trotz ihrer kompakten Abmessungen von insgesamt nur 182 mm Länge und 31 mm Breite (inklusive Verschlussfanghebel gemessen). Das Gleiche gilt für die ebenfalls erhältliche "Italien-Version" in 9x21 mm. Und bei der .40 S & W-Variante reicht es immerhin noch für 16 beziehungsweise 13 Schuss in den Munitionstanks. Für die Verriegelung hat Bubits das vielfach genutzte Browning-System der FN 1935 HighPower auf seine eigene Weise modifiziert. Zwar nutzt auch er eine nach unten offene Steuerkulisse. Aber anstelle von Verriegelungskämmen oder dem Abstützen eines Blocks im Auswurffenster setzt Bubits auf eine Nocke am Block, die in eine entsprechende Aussparung in der Schlittendecke greift. Kulisse, Steuerbolzen und Verriegelungsnocke sind so konzipiert, dass der Lauf zum Entriegeln um rund ein Drittel weniger abkippen muss. Daher firmiert dieses Verriegelungssystem bei Bubits auch unter der Bezeichnung "Reduced Dropping Barrel" (vermindert abkippender Lauf).
Die BB6 arbeitet mit einem teilvorgespannten Schlagbolzenschloss, das Abzugssystem hört daher auf den passenden Namen "Short Double Action". Bei einem Versager reicht es, den Verschluss um nur 1 ½ cm zurück zu ziehen und wieder vorgleiten zu lassen, damit sich das Schloss erneut spannt und man dem Zündhütchen einen zweiten Schlag versetzt. Beim Spannen des Schlosses tritt zudem ein als zusätzliche Sicherung dienendes Mittelzüngel hervor, das somit quasi auch als Spannzustandsanzeige fungiert. Neben dieser Sicherung verfügt die BB Techs BB6 noch über eine automatische Schlagbolzensicherung sowie einen Unterbrecher, der ein Auslösen des Schlagbolzens verhindert, solange die Pistole nicht hinreichend verriegelt ist. Darüber hinaus ist auch eine manuelle Sicherungskomponente ist vorhanden.
Das Griffstück der BB Techs-Pistole besitzt eine kurze Weaver-Schiene vorn am Dustcover und eine Anlage für den Zeigefinger der Unterstützungshand am Abzugsbügel. Dank der auswechselbaren Griffrücken lässt es sich an fast jede Handgröße anpassen. Bei großen Händen hilft hier auch der verlängerte Schuh am 18-Schuss-Magazin.
BB Techs BB6 – Fazit:
Mit der BB6 legt BB Techs eine sehr gefällige und präzise Polymerpistole vor, bei der angesichts der kleinen Produktionskapazitäten und ihrer Serienausstattung der Preis von 799,- Euro mehr als fair erscheint.
Den ausführlichen Bericht und den Schießtest finden Sie in der aktuellen Ausgabe von VISIER (09/2015).
Hier auf all4shooters.com finden Sie weitere Informationen zur BB Techs BB6 mit einem Video.