Das G38 gehört zu jener Anfang dieses Jahrtausends entwickelten HECKLER & KOCH 416/417-Waffenfamilie, die das international weit verbreitete AR-Design mit dem äußerst zuverlässigen Kurzhub-Gaskolbensystem des G36 verknüpft. Weitere geplante Varianten seitens HK sind ein G38K mit 14,5“-Rohr (386 mm) sowie ein G38 mit 16.5“-Rohr (420 mm).
Das G38 zeichnet sich durch beidseitige Bedienbarkeit aus. Es kann neben HKs hauseigenen transparenten Kunststoff- sowie Stahlmagazinen auch AR-15-kompatible Patronenbehälter anderer Hersteller nutzen. Zudem lässt sich das Granatwerfermodul an der Waffe anbringen. Das G38 ist sowohl in schwarz als auch im gelboliven Farbton RAL8000 erhältlich.
Zwei weitere Familienmitglieder der HK416/417-Reihe tragen ebenfalls Bundeswehr-Kurzbezeichnungen. So heisst die größerkalibrige Schwester HK417 im Katalog der Bundeswehr "G27". Deren halbautomatische Scharfschützengewehrvariante MR308 läuft unter "G28". G27 und G28 finden bereits in der Bundeswehr Verwendung. Zudem befand sich eine Präzisionsgewehrversion des HK416 im Rennen um die inzwischen abgebrochene Ausschreibung einer "G26" genannten "Unterstützungswaffe kurze Reichweite für KSK/Feldjäger".
International dient das HK416 unter anderem als Standardgewehr der norwegischen Streitkräfte und als Infantry Automatic Rifle IAR M27 beim U.S. Marine Corps. Darüber hinaus ist es weltweit in unterschiedlichsten Varianten bei militärischen Spezialkräften und bei Polizeibehörden im Einsatz.
Mehr zum G38 und was sich derzeit noch so alles im Bereich der Handwaffen bei der Bundeswehr tut, steht in der überarbeiteten und erweiterten Neuauflage des Buches „Handwaffen und Panzerabwehrhandwaffen der Bundeswehr – Geschichte, Taktik, Technik“ aus der Feder von VISIER-Autor Dr. Jan-P. Weisswange. Es erscheint nach derzeitiger Planung im Oktober 2014 im Verlag E.S. MITTLER & SOHN.