Zielkamera-Systeme können Schützen gerade auf weitere Distanzen das Leben sehr erleichtern. Wo die Auswertung des Trefferbildes auf 100 m noch relativ problemlos möglich ist, gestaltet sich das auf 300 m oder Long-Range-Distanzen von einer Meile (ca. 1.600 m) doch deutlich schwieriger. Importeur und Online-Shop Betreiber STROBL.cz hat dazu eine interessante Lösung von SME (Shooting Made Easy) im Sortiment, die dem Namen des Herstellers alle Ehre erweist. Es geht um das Bullseye Camera System, das uns STROBL.cz in beiden Varianten für den Test lieferte.
Da wäre einmal die "Sight in Edition" mit einer Reichweite von 300 Yards (274 m) und einmal die "Sniper Edition" mit einer maximalen Reichweite von 1 Meile (1.609 m). Beide gemacht, um Ihnen das Training zu erleichtern, die Auswertungsmöglichkeiten zu verbessern sowie viel Zeit und Wegstrecke zu sparen.
Die Komponenten der Shooting Made Easy Bullseye-Zielkameras:
Wo das Vorgänger-Modell noch in einer MTM-Munitionsbox mit vielen Einzelteilen steckte, ist beim SME Bullseye Camera System alles wie aus einem Guss. Das Zielkamera-System steckt in einer robusten Tragetasche und bis auf das abnehmbare Ladekabel wurden alle nötigen Komponenten in einem Kunststoffgehäuse untergebracht.
Da wäre die Bullseye-Kamera selbst:
Die Zielkamera sitzt an der Spitze des Gehäuses und wird zum Transport von einer großen Schaumstoffabdeckung geschützt. Gegenüber dem Vorgängermodell wurde die HD-Auflösung nun von 720 p auf auf 960 p (1280x960 Pixel) erhöht, das ist ein spürbares Plus in der Praxis. Die Kamera ist in einem Kugelgelenk gelagert und lässt sich zur Feinjustierung um 15° in jede Richtung bewegen und so möglichst nah ans Ziel stellen. Unter dem Gehäuse sind noch 2 klappbare und ausziehbare Standfüße montiert, die ebenfalls helfen, die Bullseye-Kamera perfekt auf das Ziel auszurichten. Stattdessen können Sie das SME Bullseye Camera System aber auch ganz einfach auf ein Stativ schrauben. Ein 1/4"-Stativ-Gewinde befindet sich an dessen Unterseite.
Vor zu viel Sonneneinstrahlung schützt eine ins Gehäuse integrierte Sonnenblende. Doch was machen Sie, falls das Gegenteil der Fall ist und Sie erst zu späterer Stunde trainieren? Dann lässt sich unterhalb der Kamera der "Auto Night Modus" zuschalten. Dabei handelt es sich um einen Helligkeitssensor, der bei zu wenig Licht automatisch 4 LED-Lampen zuschaltet, die neben der Kamera-Linse sitzen. Sie leuchten dann das Ziel sehr hell an. Gut gemacht und bei schlechten Lichtverhältnissen ein sehr willkommenes Feature.
Wie funktioniert die Bildübertragung der Bullseye-Zielkamera?
Wie kommt das Bild der Kamera nun zu Ihnen, werden Sie sich jetzt vielleicht fragen? Ganz einfach per Wi-Fi-Verbindung. Im Rücken des Zielkamera-Gehäuses liegt ein starker, klapp- und drehbarer Wi-Fi-Transmitter, der die Kamera-Daten mit nur geringerer Zeitverzögerung an Ihr Smartphone, Ihr Tablet oder Ihren PC übermittelt. Die App "Bullseye Target Manager" gibt es für Android- und iOS-Geräte.
Wie funktioniert eine Wi-Fi-Verbindung auf über 1.600 m Entfernung? Auch hier hat Shooting Made Easy mitgedacht und in die Bullseye Sniper Edition einen herausziehbaren Wi-Fi-Repeater integriert. Dieser verstärkt das WLAN-Signal der Zielkamera und lässt sich in der Mitte der Strecke abstellen. Damit er dabei nicht im Match oder im Gras stehen muss, hat er an seiner Unterseite ebenfalls ein 1/4"-Stativgewinde.
Strom bekommen sowohl das Zielkamera-System als auch der WiFi-Repeater über einen eingebauten Akku. Unter einer Gummi-Kappe an der linken Gehäuseseite sitzen jeweils ein An-/Aus-Schalter und einen Anschluss für das mitgelieferte Ladekabel. Eine Akku-Ladung soll für einen 12-stündigen Einsatz des Bullseye Camera Systems ausreichen.
Die Wi-Fi-Signalstärke lässt sich leicht anhand mehrerer LEDs an der Seite des Transmitters und des Repeaters überprüfen. Der Name des WLAN-Netzes zur Verbindung mit dem SME-Zielkamerasystem findet sich bei aufgeklapptem Transmitter innerhalb des Gehäuses. Das Pairing haben wir mit einem Apple iPhone 8 und einem Samsung Galaxy S9+ getestet. Mit beiden Geräten funktionierte es innerhalb von wenigen Sekunden (sofern sie nicht noch mit einem anderen WLAN-Netz verbunden waren).
Der Bullseye Target Manager by SME – App zur Zielauswertung:
Unser Autor Daniel Lang hatte sich bereits bei seinem Test des ersten Bullseye Camera Systems beschäftigt. Hier lesen Sie seine Eindrücke:
Die kostenlose Software, die das Videosignal der Kamera verarbeitet, ist bei beiden Betriebssystemen gleich aufgebaut und unterscheidet sich nur ein wenig in der Darstellung. Die Software der Bullseye-Kamera bietet Features, die das Auswerten der Trefferbilder um ein Vielfaches angenehmer machen als bei manch anderer Zielkamera. Die Einrichtung der Kamera erfolgt direkt an der Scheibe. Hier wird über das Live-Bild die Kamera auf die Scheibe ausgerichtet, so dass der Schütze die komplette Scheibe auf dem Display erkennt. Das Live-Bild wirkt allerdings nicht flüssig, sondern stark abgehackt – für die Einrichtung und spätere Auswertung kein Problem. Die Kamera muss dafür nicht rechtwinklig vor der Scheibe stehen. Ein besonderes Feature referenziert nämlich schräge Darstellungen. Dafür markiert man die vier Eckpunkte und das Zentrum der Scheibe und gibt optional noch die Kantenlängen der Scheibe und die Schussdistanz an. Die Software entzerrt nun das Bild – der Monitor zeigt die Scheibe rechtwinklig an. Alle Maße können übrigens metrisch oder im angloamerikanischen Maßsystem angegeben werden. Zur noch besseren Auswertung kann man ein Gitternetz mit frei wählbarem Linienabstand über die Scheibe legen.
Vor dem ersten Schuss wechselt man vom "Live Modus" in den "Shooting Modus". Dabei schaut man auf ein eingefrorenes Bild. Setzt man nun den ersten Schuss auf die Scheibe, drückt man auf den Button "Show Shot", um den Treffer anzuzeigen. Das Besondere daran: Nun wechselt das Bild ständig, nämlich vor und nach dem Schuss. Dadurch blinkt der Schuss ständig auf und verschwindet wieder. Dieses besondere Tool ermöglicht eine hervorragende Unterscheidung des letzten Treffers bei mehreren Einschusslöchern auf der Scheibe. Markiert man nun den Treffer durch Anklicken, wird dieser als farbiger Punkt mit fortlaufender Nummer dargestellt. Es stehen insgesamt 5 verschiedene Farben zur Verfügung. Daher kann man mit 5 Schützen eine Scheibe beschießen und die Treffer ohne Probleme auseinander halten.
Man kann beim SME Bullseye Camera System die Streukreise berechnen und anzeigen lassen. Das erfolgt innerhalb der Software auf einer separaten Ebene. Auch hier ist die Unterscheidung mehrerer Schützen kein Problem, da die Auswertung der Streukreise anhand der unterschiedlichen, gewählten Farben erfolgt. Der Streukreis wird mit Höhe und Breite ausgewertet sowie mit 2 Radien und dem Abstand zum Scheibenzentrum.
Fazit zu den beiden Bullseye Zielkameras von Shooting Made Easy:
Mal wieder konnten uns die Jungs von STROBL.cz zeigen, dass sie ein gutes Händchen besitzen, um richtig gute Produkte aus den USA nach Europa zu importieren. Das SME Bullseye Target Camera System überzeugt nicht nur durch eine sehr anwenderfreundlich und einfach zu bedienende Software, sondern auch durch ein extrem durchdachtes intelligentes Design. Bis ins kleinste Detail passt hier alles zu- und ineinander, lässt sich in wenigen Minuten aufbauen und einrichten, so dass Sie sich voll auf ihr Schießtraining konzentrieren können.
Zu den Preisen: Die Sight in Edition der Bullseye Target Camera gibt's bei STROBL.cz zum Preis von 438,62 Euro. Die technisch wesentlich aufwändigere Bullseye Target Camera in der Sniper Edition bekommen Sie bei STROBL.cz für 868,93 Euro. Beide sind ein Empfehlung wert.
Weitere Infos zum Bullseye Target Camera System erhalten Sie auf der Homepage von Shooting Made Easy oder im Online-Shop des Importeurs STROBL.cz.