Der Smokeless Range, jetzt in der Version 2.0, ist das Flaggschiff der interaktiven Dryfire-Trainingssysteme von Laser Ammo. Es handelt sich um einen Windows-basierten Videosimulator, der je nach den dazu gekauften Modulen digital generierte Bilder oder tatsächliches Videomaterial verwendet, um qualitativ hochwertige Sport-, Jagd- und Polizei/Militär-Trainingsszenarien nachzubilden. Das ist wirklich beeindruckend!
Das Starter-Kit besteht im Wesentlichen aus einer speziellen USB-Kamera mit Ministativ, die mit der Framework-Software kombiniert ist. Die technischen Mindestanforderungen für die Ausführung des Pakets sind ein relativ aktueller PC mit mindestens 8 GB RAM, Windows 10 und einem schnellen Prozessor (Core i5 oder besser) sowie ein Videoprojektor mit mindestens 2500 echten Lumen und einer nativen, nicht interpolierten Auflösung von 1280x720 Pixeln.
Das System kann SureStrike-Laserpatronen, Laserlaufumrüstungen für Schusswaffen oder Verschlussbaugruppen (z. B. den BCG Flash Bolt für AR15) oder Recoil Enabled Replicas verwenden - CO2-Airsoft-Pistolen mit Laserläufen, die beim Abfeuern ein Minimum an Geräusch und Rückstoß simulieren und ebenfalls von Laser Ammo angeboten werden. Das System kann auch mit Lasern von Drittanbietern betrieben werden, aber der Betrieb ist nur mit den mikroprozessorgesteuerten Lasern von Laser Ammo gewährleistet, sowohl mit IR- als auch mit sichtbaren, roten Lasern. Natürlich benötigen Sie einen freien Raum mit einer weißen Wand oder einer Leinwand, auf die die Bilder projiziert werden können.
Video: Der Laser Ammo Smokeless Range 2.0 Schießsimulator (in englischer Sprache)
So funktioniert der Laser Ammo Smokeless Range 2.0-Simulator
Die Kamera rahmt den projizierten Video-Feed ein und filtert die Bilder, indem sie den Einschlag des Lasers (IR oder sichtbar) in Bezug auf die virtuelle Position der Ziele erkennt; die Software zeichnet dann den Einschlag auf und fügt ihn in Echtzeit dem Video-Stream zur Anzeige und Interaktion mit dem Schützen hinzu. Konzeptionell sehr einfach...
Der Laser im Inneren der Nachbildung oder der Waffe kann auch als "Maus" verwendet werden, um die Software vollständig zu steuern, Optionen auszuwählen und durch Menüs zu navigieren, ohne den PC erneut berühren zu müssen.
Die besten Ergebnisse in Bezug auf Leistung, Intensität und Immersion lassen sich nur mit einem Beamer erzielen. Vermeiden Sie die unter 100 Euro teuren Spielzeuge, die Sie auf Amazon finden – die funktionieren nicht. Unserer Erfahrung nach benötigen Sie mindestens 2500 echte Lumen, und einfache Systeme mit LEDs erreichen nicht einmal einen Bruchteil dieses Wertes.
Ein guter, nagelneuer Beamer mit diesen Eigenschaften kann bis zu 800,- Euro kosten. Man kann sich hier gut auf dem Gebrauchtmarkt umsehen: Wir haben für unseren Test einen guten Optoma mit DLP und einer Lampe mit 50 Prozent ihrer Lebensdauer (2k Stunden von 4,5k Lebensdauer) für etwa 200,- Euro gefunden.
Es ist zwar möglich, ein Fernsehgerät zu verwenden, aber abgesehen von der geringen Bildschirmgröße ermöglicht die glänzende Oberfläche des LCD-Bildschirms keine zuverlässige Treffererkennung: Je nach verwendetem Fernsehgerät können die Ergebnisse von akzeptabel bis unbrauchbar reichen. Es gibt zwar Klebefolien, die auf das Glas aufgebracht werden können, um die Schusserkennung per Laser zuverlässiger zu machen, aber mal ehrlich, warum das Leben kompliziert machen? Deshalb empfehlen wir das an dieser Stelle nicht – kaufen Sie sich also am besten einen Beamer.
Die spezielle Weitwinkel-Hochgeschwindigkeitskamera ist das Herzstück des Systems, sie wird per USB mit dem PC verbunden.
Es gibt eine Superweitwinkelversion der Kamera, die "Short Throw", die wesentlich näher an der Projektionsfläche platziert werden kann. Sie wird mit der neuesten Generation von Beamern verwendet, die genau wie die Kamera sehr nah an der Leinwand platziert werden können und das gleiche, sehr große Bild erzeugen – die Kosten sind fast doppelt so hoch wie bei der Standardkamera.
Die Basissoftware der Smokeless Range 2.0, die rund 845,- Euro kostet, beinhaltet neben der Standardkamera 10 recht abwechslungsreiche Schießübungen. Die reichen vom klassischen Schießstandschießen auf Silhouetten auf Entfernungen zwischen "point-blank" und 100 Metern bis hin zum reinen Videospielvergnügen mit Dosenschießen, Durchfahren eines beweglichen Ziels, Wurfscheiben- und Schnellfeuer.
Das Basis-Übungsset kann mit spezifischen Paketen erweitert werden, darunter solche für Sport- und Wettkampftraining (wie IPSC-Schießen, Steel Challenge und OWSS-Westernschießen), ein Jagdsimulator – der Schwarzwild-, Wasservogel- und Niederwildjagd umfasst, Freizeit-Schießpakete – und sogar Zombie-Arcade-Schießen!
Natürlich gibt es auch ein sehr ernsthaftes und komplexes professionelles Polizei- und Militärpaket mit Zertifizierungsübungen für Polizisten, taktischen und superrealistischen Videoszenarien, die mit der Erweiterung Video Scenario Trainer Pro 2.0 bearbeitet werden können.
Diese Profi-Erweiterung (sie ist Nutzern aus dem Bereich der Polizei- und Militärsbereich vorbehalten), verdient eine gesonderte Erwähnung: Sie basiert nicht auf computergenerierten digitalen Bildern, sondern auf zuvor aufgezeichnetem Videomaterial, wobei die Interaktion von einem Ausbilder gesteuert wird, der die Aktionen der Figuren auf dem Bildschirm kontrollieren kann (jedes Szenario kann mehrere Möglichkeiten, Verhaltensweisen der Figuren und Enden haben).
Es ist möglich, eigene Videoszenarien zu erstellen, die dem Benutzer (Polizei- oder Militäreinheit) Verfahren, Regeln und Verhaltensweisen vermitteln, z. B. Szenarien an Kontrollpunkten oder Autostopps für Verkehrspolizisten. Da die Software und alle enthaltenen Videosimulationen nur Demos in englischer Sprache sind und in den USA spielen ist das auch notwendig.
Der Laser Ammo Smokeless Range 2.0-Simulator in der Praxis
Einmal eingerichtet, kann der Smokeless Range Simulator in wenigen Minuten betriebsbereit gemacht werden. Die Erstinstallation nimmt jedoch einige Zeit in Anspruch und sollte mit Sorgfalt durchgeführt werden. Das vermeidet Probleme. Die Erstinstallation der Software und eventueller Zusatzpakete sollte über eine Internetverbindung erfolgen, da die Software online registriert werden muss. Es lohnt sich auch, den Projektor und die USB-Kamera bereits angeschlossen zu haben, um die Funktion direkt zu überprüfen.
Um optimale Ergebnisse zu erzielen, muss die Kamera bei jedem Einschalten des Systems kalibriert und auf den verwendeten Lasertyp eingestellt werden, z. B. auf die SureStrike-Patronen von Laser Ammo und den Flash Bolt für AR oder speziell auf rückstoßfähige Nachbildungen. Die Prozedur ist super einfach und vollautomatisch. Das funktionierte bei uns wirklich gut, weshalb der manuelle Modus nur Zeit gekostet hätte.
Die ideale Rückwand für die Projektion sollte eine einheitliche weiße Wand sein und nicht reflektieren – viele Schiebeleinwände mit versilberter Oberfläche funktionieren nicht gut mit dem Smokeless Range-System. Die ideale Leinwandgröße ist 370 x 250 Zentimeter –im Grunde die gesamte Wand eines Zimmers, für diejenigen, die den Platz dafür haben – bei einer Schießentfernung des Benutzers von etwa 3,5 Metern. Dies dient dazu, die scheinbare Größe der projizierten Standardziele mit der in der Software gewählten Entfernung in Einklang zu bringen. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass man das System auch auf weniger Distanz und entsprechend skaliert verwenden kann.
Ich testete eine "Recoil Enabled"-GLOCK 17 Replik mit CO2-Patronen, meine 9mm Beretta 92 mit einer SureStrike-Patrone und das Flash Bolt System, montiert in einer AR-Pistole DR15 Custom in .300 BLK. Unter die Lupe kam das Smokeless Range Simulator-System mit den Wettkampfsport- und Profimodulen. In einem späteren Artikel werden wir uns mit dem Jagdmodul befassen, das eine verfeinerte Grafik und interessante Szenarien verspricht.
Die für den Test zur Verfügung gestellte "Recoil Enabled"-Pistole war eine Wucht (kein Wortspiel beabsichtigt): Die Idee, CO2-Nachbildungen zu verwenden, ist ein Volltreffer. Beim Abfeuern erzeugt die unter Druck stehende CO2-Entlüftung ein überzeugendes Geräusch in der Enge eines Raums, und die Bewegung des Schlittens beeinflusst die Visierlinie gerade so stark, dass das Erlebnis viel fesselnder ist. Die Präzision der "Recoil Enabled"-Replicas ist ausgezeichnet. Wenn man stattdessen eine echte Waffe verwendet, die mit der Flash Bolt-Konvertierung umgerüstet wurde, ergibt sich ein völlig anderes Erlebnis: Die Schussgenauigkeit in der Simulation ist perfekt, aber natürlich besteht die einzige Rückmeldung aus einem mickrigen Klicken des Abzugs (der nicht einmal "bricht") und bestenfalls dem simulierten Soundeffekt des Schusses, der von der Software über die winzigen PC-Lautsprecher kommt.
Ein Hinweis: Eine CO2-Patrone in der "Recoil Enabled"-Pistole hält nicht sehr lange. In etwa einer Stunde habe ich neun Patronen verbraucht, auch wenn ich sie zwischen den Schüssen ruhen ließ – das Gas kühlt beim Schießen stark ab und verliert schnell an Druck, man muss die Patrone nur kurz wieder aufwärmen und sie gewinnt wieder an Druck. In dieser Hinsicht zahlt es sich aus, zumindest ein paar Magazine zum Wechseln zu haben und nebenbei den Magazinwechsel zu trainieren.
Die verschiedenen Module und Übungen in der Software haben unterschiedliche Detektionsqualitäten und Zeitabläufe. Ich fand die relativ statischen Szenarien in der Simulation ironischerweise viel fesselnder, da sie die klassischen IPSC-Stages hervorragend wiedergeben. Das Modul "Tactical Targets" stellt die Bewegungen des simulierten Schützen auf eine allzu mechanische Weise dar. Dennoch ist die Präzision der Schusserkennung insgesamt hoch, ebenso wie die Genauigkeit bei der Verfolgung der abgegebenen Schüsse. Einige Szenarien, die offensichtlich für das Freizeitschießen konzipiert sind, "verzeihen" viel an Genauigkeit, wie z. B. das Kanisterschießen, während die Präzision in den IPSC/IDPA- und professionellen Trainingsmodulen fast chirurgisch wird.
Laser Ammo Smokeless Range 2.0 – das all4shooters.com-Fazit
Durch die Verwendung des Smokeless Range 2.0 Simulators konnte ich mich von meinem "angesetzten Rost" befreien, den ich durch die Corona-bedingte Abwesenheit von den Schießständen aufgrund verschiedener Schließungen hatte, ohne ein Vermögen für Munition auszugeben, auch in Anbetracht der aktuellen Verknappung der Wiederladevorräte – insbesondere der Zündhütchen. Nach einem Monat habe ich wieder ein Niveau erreicht, das ich als zufriedenstellend bezeichnen würde, was sich durch einige Trainingseinheiten mit meiner echten GLOCK auf einem richtigen Schießstand bestätigt hat. Manchmal nutze ich sogar eine kurze, halbstündige Pause für das Training mit dem Smokeless Range-System, die ich niemals für einen Schießstandaufenthalt nutzen könnte. Der Simulator ist kein Ersatz für das Training auf dem Schießstand, aber er ermöglicht ein optimales und sicheres Training an jedem Ort – ganz zu schweigen davon, dass die Smokeless Range auch viel Spaß macht. Die Leistung hängt von der Qualität des PCs und des Beamers ab: Je besser und leistungsfähiger das Gerät ist, desto besser ist das Erlebnis. Das System wird einmal gekauft und alle nachfolgenden Upgrades sind kostenlos. Das Eintauchen in das System, insbesondere mit den Videosimulationen im VST Pro 2.0-Paket, ist wirklich sehr fesselnd.
Die Erweiterungsmöglichkeiten sind beträchtlich, auch wenn der UVP der einzelnen Zusatzpakete zu den 885,- Euro für die Basissoftware nicht billig ist, sondern zwischen 440,- und 670,- Euro pro Paket liegt, wobei das professionelle Paket Video Scenario Trainer (VST) Pro 2.0 1.267,- Euro kostet. Aber: Die Kosten können auch ohne weiteres im Verein oder einer Gruppe geteilt werden, schließlich steht die Leistung in Konkurrenz zu ultra-professionellen Systemen wie dem FATS, zu einem Bruchteil der Kosten.
Weitere Informationen zum System und weiteren Produkten erhalten Sie auf der Laser Ammo-Website.