Selbstschutz und Selbstverteidigung ist sinnvoll und auch nötig, soviel ist klar. Doch vor allem Frauen achten auch auf den modischen Aspekt. Müssen denn alle Geräte und Produkte zur Selbstverteidigung im farblosen und martialisch aussehenden Schwarz daher kommen?
Dazu etwas tiefer ins Detail: Ein treuer Leser und sorgender Familienvater/Ehemann bringt für die holde Weiblichkeit ein Pfefferspray mit heim. Dort zeigt Frau sich dankbar für das Mitbringsel, erwidert allerdings: "Das ist doch so unschön in dem Schwarz. Ich finde das einfach hässlich! So was will ich nicht mit mir rumschleppen." In bunten Farben können die nötigen Helfer schnell zum schmucken Accessiore werden.
Eines sei direkt vorweg geschickt: Die vorgestellten Gegenstände erfüllen ihre Aufgabe, egal wie sie aussehen. Sie sollen eben zweckmäßig sein. Über das Unternehmen Kotte + Zeller ließ sich die VISIER-Redaktion eine kleine Kollektion zusammenstellen, die wir Ihnen hier präsentieren. Dabei lassen sich die Produkte grob in verschiedene Kategorien teilen. Zum einen in die Schrillalarme, dann in die harten Abwehrgegenstände und schließlich in die Pfeffersprays und Elektroimpulsgeräte.
Selbstschutz durch Schrillalarm
Schrillalarme machen es sich zu nutzen, dass das menschliche Gehör ein äußerst sensibles Organ darstellt.
Stellen Sie sich an eine stark befahrene Straße und schon ertragen Sie 90 Dezibel (db). Oder denken Sie an ein startendes Flugzeug. Da liegt der Wert schon über 100 db. Solche Lärmpegel erweisen sich mitunter als äußerst schmerzhaft.
Der Taschenalarm in Herzform für den Schlüsselanhänger startet bei 90 db. Ein großes Plus ist der An/Aus-Schalter an der Seite, der auch als Sicherung funktioniert. Steht der kleine Heuler auf „Aus“, lässt sich der Stift nicht ziehen. Nur auf „An“ ist dies möglich.
Mit seinen 25 Gramm und kompakten Abmessungen lässt er sich auch als Verzierung an der Handtasche tragen. Betrieben wird das gute Stück mittels 3 LR44-Batterien (Knopfzellen).
Die gleiche Energiequelle verwendet auch der Alarm-Lippenstift. Er sieht exakt so aus, wie Sie sich den klassischen Lippenverschönerer vorstellen. Wird die Kappe entfernt, beginnt der Schrillton mit einer Stärke von 120 Dezibel zu tönen. Erst wenn die Kappe wieder obenauf sitzt, verstummt das kleine 30 Gramm schwere Gerät wieder, das für knapp 15,- Euro zu haben ist.
Für das gleiche Geld erhält der Käufer auch den süßen „Puschel-Alarm“, der nach dem gleichen Prinzip arbeitet wie der Herz-Alarm. Hier findet sich aber eine stärkere Kette, die mit einem ordentlichen Ruck herausgerissen werden muss, damit der 120 Dezibel laute Ton erklingt. Auch hier wird das Gerät mit den drei LR44-Batterien betrieben.
Das Trio eignet sich hervorragend, um Angreifer zu verwirren oder um potentielle Helfer auf sich aufmerksam zu machen.
Selbstschutz mit Kubotans
Wenn es jedoch in einer körperlichen Auseinandersetzung gipfelt, sollte man (oder Frau) zu härteren Argumentationshilfen greifen, wie etwa den Kubotans. Die beiden vorgestellten pinkfarbenen Druckverstärker haben einen Schlüsselring, damit sie am Schlüsselbund ihren Platz finden.
Das Modell mit flachen Enden wiegt lediglich 68 g und verfügt über Rillen, die das Greifen erleichtern sollen. Der Kubotan mit Spitze bringt sogar noch acht Gramm weniger auf die Waage. Hier wird die Kraft sogar noch konzentrierter angebracht, die vorne in der Spitze zusammen läuft. Die Rillen sind feiner gearbeitet, haben aber den gleichen Effekt wie beim flachen Kubotan. Für je knapp 8,- Euro liegen sie auch preislich in einem vertretbaren Rahmen.
Falls Sie einmal gehört haben, dass der Kubotan nach dem Waffengesetz einem Führverbot unterliegt, vergessen sie es gleich wieder: das BKA hat 2008 in einem Feststellungsbescheid bekannt gegeben, dass der Kubotan NICHT als Hieb- oder Stoßwaffe nach dem Waffengesetz angesehen wird.
Bei dem 13-Zoll-Schlagstock gilt es jedoch einiges zu beachten. Er präsentiert sich klein, handlich und stabil. Eigentlich ein perfektes Mittel zur Selbstverteidigung. Doch seit dem Jahr 2008 unterliegen solche Abwehrstöcke dem Führverbot. Ab 18 Jahren dürfen sie aber nach wie vor besessen werden. Für den heimischen Nachttisch eignet sich solch ein 254 Gramm schweres oder eher leichtes Gerät allemal.
Selbstschutz mit Pfefferspray
Wie ein Hurricane dürfte sich sicherlich jeder bewegen, der von dem gleichnamigen Pfefferspray getroffen wird. Als Tierabwehrmittel konzipiert, darf es in Notfällen auch gegen Menschen eingesetzt werden.
Diese besondere Ausführung hat nicht nur das stylische Pink, sondern zudem auch noch ein griffiges Gummigehäuse und ein LED-Licht. Die kompakte Größe dürfte ein weiterer Pluspunkt sein. Das Spray (19,98 Euro) passt in die Handfläche und lässt sich so sicher und platzsparend in der Handtasche oder in der Jacke verstauen. Die Reichweite liegt je nach Windverhältnissen bei 2-3 Metern.
Selbstschutz mit Strom
Weniger Abstand benötigen Sie, wenn der Elektroschocker Lady Power zum Einsatz kommen soll. Die PTB-Zulassung (E 001-13) gibt darüber Aufschluss, dass dieses Gerät besessen und geführt werden darf.
Die Leistung des Apparats wird mit 200.000 Volt angegeben, die sich über eine 9-Volt-Batterie generieren.
Zusätzlich verfügt das gute Stück über eine Schlaufe mit Sicherheitsstift. Wird Ihnen der Elektroschocker entrissen, ist er ohne den Stift völlig nutzlos. Eine gute Sicherheitseinrichtung.
Fazit zum Selbstschutz für Frauen als modische Accessiores
Alle gezeigten Produkte erfüllen – um es erneut zu betonen – ihren Zweck, egal in welcher Farbe. Dennoch sollen natürlich auch das Auge angesprochen und gerade die Damen für das Thema sensibilisiert werden. Die Ausrede, dass die Produkte für den eigenen Schutz als "hässlich" befunden werden, zählt nun nicht mehr.
Wollen Sie doch lieber eine Waffe in der Hand halten, um sich selbst zu schützen? Hier erfahren Sie alles über Gas-, Signal- und Schreckschusswaffen.