Man muss grundsätzlich wissen, dass der Schalldruckpegel eine logarithmische Größe ist. In der Praxis bedeutet das, dass eine Steigerung um 20 Dezibel gleichbedeutend ist mit der Zunahme des Schalldruckes um den Faktor 10! Ein Presslufthammer mit 100 Dezibel verursacht also einen zehn Mal höheren Schalldruck als der Verkehr an einer befahrenen Straßenkreuzung mit 80 Dezibel.
Der einen Meter seitlich der Mündung gemessene Schussknall weist mit 160 Dezibel also einen zehntausend Mal höheren Schalldruck auf, als an der Kreuzung gemessen werden kann. Das sind enorme Unterschiede, die wir hinter einer bloßen Verdoppelung des Wertes nicht vermuten würden.
Wenn ein nur mäßig effektiver Schalldämpfer den Mündungsknall einer Waffe um 20 Dezibel reduziert, verringert sich der auf das Gehör einwirkende Schalldruck um 90%!
Dieser Unterschied ist für unsere Ohren erheblich: Ab einem Schalldruckpegel von 140 Dezibel kann auch Lärm, der nur extrem kurz anhält, eine Schädigung des empfindlichen Innenohres bewirken. Steigt dieser sogenannte Impulslärm auf über 150 Dezibel, ist eine Schädigung hochwahrscheinlich.
Wer ohne Gehörschutz und Schalldämpfer schießt, bekommt bei jedem einzelnen Schuss deutlich über 150 Dezibel auf die Ohren und zerstört damit Stück für Stück sein Hörvermögen.
Während das Trommelfell und die für die Schallweiterleitung im Mittelohr zuständigen Gehörknöchelchen Hammer, Amboss und Steigbügel den Schusslärm noch gut verkraften können, sieht das bei den Haarzellen anders aus, die in der Schnecke des Innenohres lokalisiert sind. Ihren Namen haben Sie aufgrund der haarförmigen Ausläufer erhalten, die in die in den Gängen der Schnecke enthaltene Flüssigkeit hineinreichen. In dieser Flüssigkeit laufen die von den Gehörknöchelchen fortgeleiteten Wellen weiter und bewegen diese Haare. Die Haarzelle nimmt diese Bewegung wahr und wandelt sie in einen Nervenimpuls um, der vom Gehirn als Geräusch wahrgenommen wird. Starker Lärm biegt die Härchen um, ähnliche wie die Halme eines Getreidefeldes im Sturm. Werden die Wellen extrem, knicken die Haare auch ab oder reißen sogar aus, und letztlich stirbt die Haarzelle ab. Da es sich um Zellen des menschlichen Nervensystems handelt, kann der Körper verlorene Zellen nicht mehr ersetzen. Nach und nach verlieren wir so mit jedem Lärmereignis einen Teil unseres Gehörs, bis irgendwann die Schwerhörigkeit einsetzt.
Bitte denken Sie also daran, wenn Sie das nächste Mal auf den Schießstand oder auf die Jagd gehen - ein entsprechender Gehörschutz ist unverzichtbar.
Eine andere Maßnahme zum Schutz des Gehörs sind Schalldämpfer an der Waffe.
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Hier finden Sie einen Bericht des BKA zum Thema Schalldämpfer.