Wenn wir hier bei all4shooters.com über das Thema Long Range-Schießen sprechen, kann es in der Regel um alle Disziplinen drehen, bei denen es um den Weitschuss auf Distanzen ab 300 Meter geht. Darunter fällt etwa das klassische, statische Long Range-Schießen, das zu meist in der liegenden „Prone-Position“ oder sitzend am Anschusstisch ausgetragen wird. Aber auch die F-Class-Disziplinen, die ebenfalls statisch und dazu auf eine extreme Präzision ausgelegt sind sowie auch das Precision Rifle Shooting (PRS), eine dynamische LR-Disziplin, bei der aus verschiedenen Schießpositionen, mit wechselnden Anschlägen auf Zeit, unterschiedliche Stahlziele in unterschiedlichen Entfernungen beschossen werden, ordnen wir hier bei allshooters.com dem Long Range-Bereich zu.
Apropos PRS, dabei handelt es sich wohl um die momentan angesagteste Long Range-Disziplin, was die Zuwachsraten angeht, die somit auch die Entwicklung von weitschusstauglichen Waffen und Zubehör am stärksten beeinflusst. Die Herausforderung beim PRS liegt darin, dass hier Ziele, die für eine Langwaffe im absoluten Nahbereich von nur wenigen Metern liegen, ebenso wie solche, die beispielsweise in Entfernungen auf sehr große Distanzen von rund 1 Kilometer platziert sind, innerhalb eines Wettkampfes beschossen werden müssen. In den Bereich des sportlichen Long Range-Schießens fallen aber auch die Wettbewerbe, die mit historischen Gewehren oder deren Nachbauten mit Rolling-Block oder Fallblock-Verschlüssen ausgestattet sind und auf klassische Weise mit Schwarzpulver und Bleigeschossen auf große Distanzen bis zu eineinhalb Kilometer ausgetragen werden.
Extrem Long Range - Sportschützen auf der Jagd nach dem Rekord für den weitesten Treffer
Schließlich gibt es dann auch noch das sogenannte Extrem Long Range, zu dem etwa das "King of 2 Mile"-Schießen gehört, bei dem Scheiben auf Distanzen zwischen etwa 1,4 km und 3,2 km beschossen werden.
Und dann gibt natürlich auch noch spezielle Einzelleistungen, sprich sportliche Weitschussrekorde, die ganz klar dem Bereich des Extrem Long Range zuzurechnen sind. So gelang es etwa dem Texaner Paul Phillips mit seiner fast mannslangen Custom-Büchse ausgerüstet mit Bix‘n Andy-Abzug und .50er System von BAT Machine sowie Bartlein-Lauf im Kaliber .416 Barrett mit Terminator-Mündungsbremse in einem McMillan ELR-Beast-Schaft in Verbindung mit eine Nightforce-Zielfernrohr 7 – 35 ATACR, dessen Höhenverstellbereich mittels TacomHQ-Modulen (Charlie und Delta) entsprechend erweitert wurde, ein Treffer auf 6.012 Yards − das sind knapp 5½ Kilometer! Dabei diente eine 41 x 32 Zoll große Stahlplatte, das sind rund 1,22 Meter x 81 Zentimeter, als Ziel. Nach dem 22. Versuch hatte Phillips, der übrigens auch schon die Krone des King of 2 Mile trug, die Platte dann schließlich getroffen. Geht noch mehr? Aber ja: Phillips traf auch schon über 7.070 Yards hinweg (4 Meilen, rund 6437 Meter) – nur um sich am 13. September 2022 von einem anderen US-Team getoppt zu sehen: Wie in der „Cowboy State Daily“ zu lesen war, glückte da in Wyoming einer Schützengruppe um Schott Austin und Shepard Humphries ein Versuch über 7.744 Yards (4,4 Meilen oder 7.081 Meter): Nach einer Flugzeit von sage und schreibe 24 Sekunden schlug das 422 Grains schwere Kupfergeschoss in .416 Barrett dabei im Ziel ein.
Und auch im militärischen Bereich tut sich momentan etwas in Sachen Long Range: Hier spielt angesichts steigender Kosten natürlich auch der Preis eine Rolle. So schauen sich international viele Beschaffer auch auf dem zivilen Markt um und greifen dann lieber auf eine technisch abgespeckte Sport-Büchse, die dann aber weit weniger kostet als eine eigens für militärische Scharfschützen konzipierte Waffe, zurück. Dadurch gliedert sich auch dieser Bereich dem zivilen Markt für Longe Range-Waffen und -ausrüstung an. Überdies kommen für Jäger und Sportschützen in letzter Zeit vermehrt Long Range-taugliche Büchsen auf den Markt, die preislich zwischen 2.500,- und 3.000,- Euro ansetzen und damit den Einstieg in das Longe Range-Schießen erschwinglich machen. Hier seinen nur die Begriffe Hybrid-Büchse und Cross-Over-Repetierer erwähnt.
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