Klar, die weltweit bekannten Pistolen aus unserem Nachbarland Österreich wurden von Gaston Glock und seinen Mitstreitern als kompromisslose, stets zuverlässige Dienstwerkzeuge erdacht. Die Polymerrahmenpistolen mit dem Safe Action-Abzugssystem gelten als die erfolgreichen Pioniere in diesen Marktsegment und haben die Behördenwelt im Sturm erobert. Nichts destotrotz wollten GLOCK-Nutzer, die oftmals auch beruflich im Militär- und Polizeiwesen tätig waren, den österreichischen Bestseller aufgrund seiner besonderen Handhabungseigenschaften und extrem hohen Funktionssicherheit auch sportlich nutzen. In den USA gewann beispielsweise der Law Enforcement Officer Robert Vogel (SWAT-Teammitglied, Department-Schießausbilder) mit seiner GLOCK G17 in den Jahren 2008 und 2009 den US-Meistertitel in der USPSA Production Division. Bis heute gehen drei Weltmeister- und 24 USPSA National Champion-Titel in verschiedenen IPSC/USPSA-Waffenklassen auf sein Konto, die er allesamt mit GLOCK-Pistolen errang. Dazu gesellen sich zahlreiche IDPA (International Defensive Pistol Assocation)-Titel.
Nur zaghaft öffnete sich der österreichische Hersteller über die Jahre der Sportwelt, was beispielsweise die Gründung des US-amerikanischen GLOCK-IPSC-Teams unter Führung des Topschützen Shane Coley oder die erst jüngst erfolgte Markteinführung des hauseigenen Matchabzuges Glock Performance Trigger beweisen.
Tino Schmidt – zur Person des mehrfachen Deutscher Meisters in der IPSC Production Division
Der 49-jährige, gelernte Maschinenbautechniker und langjährige Redakteur von caliber sowie all4shooters/all4hunters, Tino Schmidt aus dem hessischen Herborn, ist seit nunmehr rund 15 Jahren hauptberuflich in der Waffenbranche tätig. Im ortsnahen DSB-Verein startete er 1989 mit dem Luftgewehr, wo er auf klassische Art und Weise die Fundamente des Schießens wie Abzugs- und Visierbildkontrolle erlernte. Ab 1992 folgte der Wechsel zum BDS und zu großkalibrigen Kurz- und Langwaffen. Seine allererste Kurzwaffe war eine Peters Stahl PSP 92 und seine allererste Langwaffe ein Carl Gustav M96, damals noch als Einzellader auf gelbe WBK.
Im BDS und BMDP lernte er das Mehrdistanz-Schießen kennen, bis er letztendlich zu seiner eigentlichen „Berufung“ in Gestalt des dynamischen IPSC-Schießens fand. Mit eiserner Disziplin und Maximalaufwand verschrieb er sich diesem Sport, besuchte jährlich mindestens ein Dutzend Level III-Wettkämpfe im In- und Ausland und verfeuerte in Training/Matches rund 25.000 Schuss. Heute lässt es der vierfache Deutsche Meister in IPSC Production (2005, 2006, 2007 und 2012) etwas ruhiger angehen und kommt mit der Kurzwaffe immer noch auf rund 10.000 Schuss pro Jahr. Im sporadisch betriebenen Trockentraining, das vor Wettkämpfen intensiviert wird, nutzt er auch das Laser Ammo PET-System der ersten Generation, das immer noch tadellos funktioniert. Nebenher widmet er sich dem sportlichen Wurftaubenschießen auf hohem Niveau und fährt zum Ausgleich Fahrrad oder quält sich auf der Rudermaschine.
Der IHK-zertifizierte Schießausbilder, der bekannter Weise auch caliber-Schießkurse anbietet, hat seine enormen Schießfertigkeiten bei den ganz Großen der internationalen Waffenwelt verfeinert, wie beispielsweise Bill Rogers, Ken Hackathorn, Rob Pincus, Todd Jarrett oder Mark Warren (von Strategos International, dem US-Spezialisten für Low Light-Schießtechniken), um nur einige zu nennen.
Stählerne Herausforderung: Bei der DM Steel Challenge 2023 trat Tino Schmidt mit einer GLOCK 34 Gen5 und GLOCK 17 Gen5 an
Bei den Deutschen Steel Challenge-Meisterschaften 2023 mit standardisierten Schnellschießübungen auf fixe Stahlzielmedien gewann Tino Schmidt in der Overall-Wertung der Standard Pistol- und Open Pistol-Waffenklasse den Vizemeister- und Meistertitel. Wer den großgewachsenen Hessen kennt, weiß, dass er ein wahrer Purist mit Abneigung gegen jeglichen Schnickschnack ist. Darum verwendet er auch keine metallene, volljustierbare „Ziehmaschine“ als Holster sondern eine simple BladeTech Drop Offset-Tragevorrichtung aus Kydex sowie einfache Blackhawk-Magazintaschen, befestigt an einem Gürtel des deutschen Herstellers MD-Textil. Was diesen praxisorientierten Minimalismus angeht, passen die GLOCK-Pistolen mit ihrer genialen Simplizität bestens ins Gesamtbild. Bei seinen Wettkampfpistolen handelt es sich um eine GLOCK G34 Gen5 in 9x19 mit GLOCK Performance Trigger, GLOCK-Magazintrichter sowie mechanischer Dawson Precision-Visierung mit Leuchtfiberkorn (Standard Pistol Division) sowie GLOCK G17 Gen5 in 9x19 mit GLOCK Performance Trigger, GLOCK-Magazintrichter und Leupold DeltaPoint Pro-Minileuchtpunktvisier mit 2,5 MOA großem Zielpunkt (Open Pistol Division). Als Munition verwendete er bei der Steel Challenge-DM die Federal 124 Grains American Eagle Toxic Free.
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Hier finden Sie weitere Infos zu US-Schießausbilderlegende Bill Rogers und seiner Schießschule.