Ein Waffenhersteller öffnete seine Tore für das breite Publikum? Ist das nicht gefährlich? Wenn man es so macht wie die Carl Walther GmbH, lautet die Antwort auf diese Frage ganz klar: NEIN. Denn das Unternehmen traf unzählige Vorkehrungen, damit es definitiv keine Sicherheitsrisiken gab. So war der Besuch nur nach vorheriger Anmeldung über ein Onlineportal möglich. Und am Veranstaltungswochenende selbst sorgten eine strenge Einlasskontrolle, jede Menge Sicherheitspersonal sowie intensive Taschenkontrollen beim Verlassen des Werksgeländes für die notwendige Sicherheit. Pro Tag konnten – bedingt durch die beschriebenen Sicherheitsmaßnahmen – nur jeweils 500 Besucher die "heiligen Hallen" des beliebten Sportwaffenherstellers erblicken. Daher ist es wenig verwunderlich, dass leider nicht jede Registrierung im Portal von Erfolg gekrönt war. Um die Sicherheit zu gewährleisten und auch um Firmengeheimnisse zu schützen, gab es zudem strikte Fotoverbotszonen. Daher sind wir an dieser Stelle umso dankbarer, dass wir von all4shooters.com exklusives Bildmaterial erstellen durften und Ihnen den einen oder anderen Einblick gewähren können. Die Sportgeräte von Carl-Walther sind international für ihre Präzision bekannt. Kein Wunder also, dass auch viele Olympioniken auf Sportwaffen aus Ulm setzen und dem Unternehmen regelmäßig einen "wahren Goldregen" bescheren.
Beim Tag der offenen Tür 2023 gab es auch Werksführungen durch die modernen Fertigungsanlagen der Carl Walther GmbH
Ein Blick in die Produktion verrät, woher dieser Erfolg rührt: Beim jedem Fertigungsschritt legt Walther großen Wert auf Perfektion. Durch gekonntes Zusammenspiel von hochmodernen Fertigungszentren sowie händischer Nacharbeit, wie etwa dem manuellen Entgraten von schwer zugänglichen Stellen oder dem Laufrichten, verlassen tagtäglich hochpräzise, zuverlässige Waffen das Ulmer Werk. Uns wurde ein ausgiebiger Einblick in sämtliche Fertigungsschritte bei der Herstellung der großkalibrigen Steel Frame- und der PDP-Modelle gewährt. Aber auch Abstecher zur Lauffertigung der Kleinkaliber-Matchwaffen sowie dazugehöriger Anbauteile rundeten den Besuch ab. An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an Carl-Walther-Geschäftsführer Bernhard Knöbel, der sich für all4shooters.com extra die Zeit hierfür nahm und unser Autorenteam begleitete.
Auch allen anderen Besucher des Events konnten an einer Werksführung teilnehmen. Hierbei führten Mitarbeiter des Unternehmens die Besuchergruppen fachkundig durch die diversen Stationen der Fertigung. In unserem Video auf Instagram bei all4redation oder unserer Facebook-Seite all4shooters.de erhalten Sie einen kleinen Einblick. Einzelne Produktionsprozesse haben wir – um Firmengeheimnisse zu wahren – bewusst nicht gefilmt oder fotografiert. Auch die an die Produktion angebundene große Ausbildungswerkstatt haben wir hier wohlweislich nicht im Bild dargestellt.
Carl Walther präsentierte sich als attraktiver Arbeitgeber und auch Bond-Fans kamen beim Tag der offenen Tür auf ihre Kosten
Apropos Ausbildung: Das Unternehmen legt neben der Sportförderung schon immer einen großen Wert auf Entwicklung des eigenen Fachkräfte-Nachwuchses. Daher finden Berufseinsteiger bei Walther eine Vielzahl an Ausbildungsberufen – und demnächst werden auch wieder Büchsenmacher ausgebildet. Vielleicht haben wir ja Ihr Interesse an einer Ausbildung oder einem Job bei Walther geweckt? Hier unter Karriere - Sport | Carl Walther GmbH finden Sie mehr Informationen zu den aktuell ausgeschriebenen Stellen beim beliebten Bond-Ausstatter. Natürlich ging die Personalabteilung beim Tag der offenen Tür auf Bewerberfang und informierte im Außenbereich des Werksgeländes über die vielzähligen Möglichkeiten eines Berufsstarts oder Einstiegs bei Carl-Walther.
Doch nicht nur Jobsuchende kamen während des Tages der offenen Tür auf ihre Kosten … James-Bond-Fans durften sich über ein Double des beliebten Bond-Darstellers Daniel Craig freuen. "007" empfing die Besucher natürlich standesgemäß an "seinem" Aston Martin. Für den einen oder anderen war es sicher ein großes Highlight auch mal in einem Aston Martin sitzen zu dürfen, geschweige denn, ein Foto mit "dem" wohl bekanntesten Geheimagenten der Filmgeschichte zu bekommen. Nicht nur im Außenbereich gab es Highlights – im Gebäude durften sich die Besucher über eine große und liebevoll aufbereitete Sammlung von original Bond-Filmrequisiten freuen, die das Vater-Sohn Gespann Lienhart aus der Schweiz bereithielt. Seit über 17 Jahren wächst die Sammlung stetig an, darunter zum Beispiel viele Autogrammen von den Bond-Stars oder Originalpokerchips aus dem Film Casino Royal. Diese vielfältige Sammlung ließ sicher das eine oder andere Herz höherschlagen. Wir sind uns aber sicher: Wenn der "echte" Bond anwesend gewesen wäre, hätte auch sein Herz beim Anblick der Waffen in der Meister Manufaktur höhergeschlagen.
Auch die Defense- und Sportwaffen aus der Walther Meister Manufaktur fanden Anklang bei den Besuchern
In der kleinen aber feinen Werkstatt werden in mühevoller Handarbeit Produkte aus dem gesamten Walther-Sortiment individualisiert und veredelt. Durch die Kombination von unterschiedlichsten Materialien wie zum Beispiel auch Leder-Pistolengriffe oder aufwändige Gravuren entstehen dort regelmäßig Einzelstücke, die man einfach haben muss. Erst vor kurzem berichteten wir von einer Walther Q5 SF, die mit Cerakote beschichtet wurde, um ihr den Look eines Stormtrooper Blasters zu verleihen. Auch solche Beschichtungen werden von der Meistermanufaktur übernommen. Wer sich offen zur Waltherschleife bekennen und das auch nach außen dokumentieren will, der wurde auch im großen Schnäppchenmarkt fündig. Dort gab es jede Menge T-Shirts, Taschen, Rucksäcke, Pullover, aber auch sonstiges Zubehör wie Griffschalen oder Waffenschlösser zu erschwinglichen Preisen.
UMAREX war beim Tag der offenen Tür von Carl Walther auch dabei
Aus dem Sauerland, genauer gesagt, aus Arnsberg war auch ein Schwesterunternehmen der Carl Walther GmbH in der PW Group angereist. UMAREX präsentierte sich als Aussteller vor Ort und zeigte eine ganze Reihe von Messern, inklusive der Modelle aus der brandneuen PDP-Messerserie. Daneben hatte UMAREX aber auch jede Menge praktische Begleiter etwa in Gestalt von Taschen- oder Kopflampen dabei. Äußerst begrüßenswert − wenn auch zum Leidwesen der ein oder anderen Haushaltskasse − konnte an allen Verkaufsständen ganz unkompliziert mit der EC-Karte bezahlt werden. Für das leibliche Wohl sorgten eine Vielzahl von Foodtrucks und so konnte man sich zwischendurch auch mal eine kulinarisch untermalte Pause gönnen.
Wer nach der Stärkung und trotz vollem Bauch noch Lust auf mehr verspürte, konnte im hauseigenen Schießkino sowie auf einem eigens aufgebauten Schießstand im Außenbereich alle aktuelle Modelle aus dem Großkaliber- sowie dem Druckluft-/ Kleinkaliber-Sortiment, inklusive der neuen Walther PDP F-Series oder der neuen KK-Pistole CSP, unter professioneller Anleitung durch diverse hochkarätige Walther-Schützen testen. Und wo wir schon beim Thema Anleitung sind … mit dem eigens ins Leben gerufenen Walther Trainingscenter betritt man in Ulm nun ebenfalls den Sektor der kommerziellen Schießausbildung, wobei man hier mit den Schießausbildungsprofis von greyground.de kooperiert. Über das Ausbildungskonzept dieses Unternehmens hatten wir auf all4shooters bereits berichtet. Vor kurzem erst über diesen hier verlinkten Pistolenkurs von Greyground.
Beim Tag der offenen Tür durften sich die Besucher auch im Walther Museum und der Ten Nine Factory umschauen
Last, but not least möchten wir uns noch zwei besonderer Perlen des Walther-Werks widmen. Zum einen das im Jahr 2022 eröffnete Kompetenzzentrum mit angegliedertem Showroom namens Ten Nine Factory, kurz T9F (Die 10,9 ist die höchste Ringwertung bei den olympischen Schießdisziplinen) und zum anderen dem Firmenmuseum von Carl Walther. Der direkt an das Werk angegliederte Showroom bietet dabei interessierten Sportschützen die wohl in Deutschland einzigartige Möglichkeit, sich bezüglich sämtliche aktueller Sportwaffen von Walther eingehend beraten zu lassen und obendrein auch Zubehör und Ausrüstung direkt zu kaufen. Wer hingegen mehr über die Firmengeschichte wissen wollte, war bestens im kleinen, aber feinen, Walther-Museum aufgehoben. Dort zeugen Waffen aus allen Epochen von der wechselvollen Geschichte, aber auch dem Erfindungsreichtum des Ulmer Traditionsunternehmens. Ergänzend hierzu wurde beim Tag der offenen Tür noch ein Vortrag zum Werdegang des Unternehmens angeboten.
Einen weiteren Erlebnisbericht – insbesondere mit weiteren Impressionen zur Ausstellung des Walther-Museums finden Sie auch bei der epig group – Schauen Sie mal rein, ein Besuch lohnt sich.
An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal dafür bedanken, dass wir zwei der raren Tickets für den Tag der offenen Tür nutzen und dabei unvergessliche Eindrücke gewinnen konnten. Wir hoffen, dass Carl-Walther auch künftig wieder einmal seine Pforten für seine Fans und interessierte Besucher öffnet und dass andere Hersteller diesem Beispiel folgen. Denn wir finden: Als Sportgerätehersteller und Behördenausstatter muss man sich nicht verstecken!
Weitere Informationen zum Unternehmen und dessen Portfolio finden Sie hier auf der Webseite der Carl Walther GmbH.