Airbase Shooting Range Wiechlice –  exklusive Vorstellung der Anlage und Matchbericht von den IPSC Level III Matches 2023 sponsored by Walther and HERA ARMS

Die Airbase Shooting Range findet man in Wiechlice in Polen – aber wo liegt das eigentlich? Das rund 2.000 Einwohner zählende Örtchen Wiechlice befindet sich nur knapp 130 Kilometer von Bautzen entfernt, unmittelbar hinter der Grenze. Eine kurze Fahrt über ein ehemaliges Flugzeugrollfeld bringt uns schnell zur Range. Die Outdoor-Schießanlage umfasst über 40 Schießboxen von 25 m bis 300 m Distanz, zwei 360-Grad-Boxen und über 16 Long Range-Schießbahnen bis zu 1.200 m. 

Durch die Vielfalt der verschiedenen Trainingsmöglichkeiten und ein zusätzliches Bunkersystem bietet das Gelände auch ideale Voraussetzungen für behördliche Nutzer. Die Anlage selbst verfügt über derzeit noch über mobile sanitäre Einrichtungen (ortsfeste sollen noch im Laufe diesen Jahres kommen), einen Grillplatz sowie genügend Freiflächen, auf denen man sein Zelt aufschlagen oder mit dem Wohnmobil campieren darf, sodass bei mehrtägigen Veranstaltungen kurze Wege garantiert sind. Und für wen Camping nichts ist − keine Sorge − in der näheren Umgebung gibt es auch genügend Hotel- und Gastronomiebetriebe. Die wirklich weitläufige Schießanlage ist zur besseren Orientierung in verschiedene, zum Teil farblich gekennzeichnete, Bereiche eingeteilt. 

Geländeplan: Die Schießanlage auf der Airbase im polnischen Wiechlice gliedert sich in vier Bereiche

Insgesamt gibt es vier Bereiche: (1) Bereich „Long Range“, (2) Bereich „Sand“, (3) Bereich „Grün“ und (4) Bereich „Blau“. Im Rahmen des diesjährigen IPSC-Wettkampfes waren wir hauptsächlich im Bereich „Blau“ unterwegs und obgleich das Match satte 16 Stages bot, bestand daneben die Möglichkeit, diverse nicht genutzte Schießstände für ein Training zu nutzen. Eine Gelegenheit, die wir uns natürlich nicht entgehen ließen und so nutzen wir den gesamten Samstag für ein privates Training auf einem der hinteren Schießstände. Was kann es Besseres geben, als quasi gut aufgewärmt in ein solches Match zu starten. Zudem halten sich die Preise für die Anmietung eines Schießstandes vor Ort sehr in Grenzen. So fallen etwa für eine 30 m x 40 m große Schießbox lediglich 196,50 Euro pro Tag an Standmiete an. Und die Freunde des derzeit boomenden Long Range-Schießens dürfen sich über Tagespreise von 184,50 Euro pro Person freuen. Da bekommt man doch gleich Lust auf einen Roadtrip nach Wiechlice − oder etwa nicht?

Doch kommen wir nun zum diesjährigen Airbase Open Handgun Match und PCC zum Match: Emilia Kabatek als treibende Kraft hinter dem Gesamtprojekt sowie Matchdirektorin bei diesem Event hat hier zusammen mit ihren Rangemastern Markus Pack und Göksel Böttcher, Quartermaster Alexander Fleischer und Statsdirektor Michal Koronkiewicz Kicia eine Glanzleistung abgeliefert. Anders kann man es gar nicht zusammenfassen. Das Match war ein voller Erfolg, was die unzähligen begeisterten Schützengesichter beweisen, in die das Organisationsteam sowie die übrigen Helfer am frühen Sonntagabend blicken durften. Bevor wir nun näher auf die Ergebnisse eingehen, hier noch einige Informationen über die Sponsoren und das Match an sich.

Die Hauptsponsoren der Airbase Open Wiechlice 2023 Waren HERA ARMS beim PCC Match und Walther beim Handgun Match

Die HERA ARMS GmbH ist ein Hersteller für Sport- und Jagdwaffen sowie Zubehör mit Sitz in Unterfranken. Zu den Kernprodukten des innovativen Waffenherstellers gehören Gewehre auf AR15 bzw. AR10 Basis für den zivilen Markt. Über 80% der Fertigung erfolgen direkt im eigenen Maschinenpark im bayerischen Triefenstein. Dort werden Gehäuseteile wie Handguards, Pistolenschäfte, Schienensysteme, Upper, Lower gefertigt. Die eigenen Polymerprodukte des Unternehmens werden auf über 36 aktiven Spritzgussformen hergestellt. Erst Anfang diesen Jahres stellte das Unternehmen die neue HERA H6 vor, die man auch vor Ort in Wiechlice begutachten durfte. Wir haben bereits während der Jagd und & Hund und auch der IWA 2023 über diesen innovativen Repetierer mit seitlich angesetztem Magazin in .223 Remington berichtet. Auch bei in Wiechlice ließ es sich HERA ARMS nicht nehmen seinen Geländewagen mitzubringen. Einige Teilnehmer hatten das Glück – so auch wir – und konnten mit dem Offroader eine kleine Spritztour machen. Die Triefensteiner hatten aber nicht nur tolle Waffen im Gepäck, sondern auch Produkte von Vortex und ERATAC. Als großzügiger Sponsor steuerte natürlich auch HERA ARMS täglich fantastische Preise zur Verlosung wie zum Beispiel Zubehörteile für Gewehre oder Pistolen bei.

Als Hauptsponsor des Pistolen-Matches förderte die in Ulm ansässige Carl Walther GmbH abermals den IPSC-Sport. Der Waffenhersteller ist bekannt für seine qualitativ hochwertigen Sport- und Behördenwaffen. Erst kürzlich haben wir Ihnen hier auf all4shooters.com das aktuelle Walther IPSC-Team vorgestellt. Am Wochenende konnten alle Teilnehmer sich selbst von der aktuellen Produktpalette überzeugen. Auf einem Testschießstand konnte jedes Waffenmodell Probe geschossen werden. So auch beispielsweise die erst kürzlich hier bei all4shooters beschriebenen Pistolen aus der Walther PDP F-Series. Diese ließ das ein oder andere Damenherz höherschlagen und trug zu der einen oder anderen Kaufentscheidung bei. Auch Walther stellte jeden Tag großzügig eine Pistole zur Verlosung und durfte auf glückliche Losgewinner blicken.

Neben den Hauptsponsoren waren auch noch weitere Aussteller vor Ort. So etwa MAK. Erst vor kurzem berichteten wir darüber wie sich das bayerische Unternehmen im Bereich des IPSC-Schießens mit der PSC Open 2023  engagiert. Aber auch beim Match Airbase Match in Polen konnten sich die Teilnehmer und Besucher live von den Vorzügen des brandneuen MAKtrigger DRS (mehr dazu hier auf all4shooters.com), einem Drop-In-Abzug für AR-Modelle, überzeugen.  Natürlich fand sich bei der täglichen Verlosung jeweils auch ein von MAK gestiftetes Produkt aus deren Sortiment unter den Preisen. Auch der VDB ließ sich die weite Reise nicht nehmen warb unter den Schützen um weitere Mitglieder. Riflecx, ein Hersteller von Waffenpflegeprodukten, bot jeden Tag einen kostenlosen Reinigungsservice an. Damit waren dreckige Waffen passé.

Was das Match ausmachte, lesen Sie nun in den folgenden Zeilen. Angesichts einer solchen Events kann man mit Fug und Recht sagen, dass die Outdoor-Saison allmählich volle Fahrt aufgenommen hat und so toll Wettkämpfe auf Freiluftanlagen sowieso schon sind, bei schönen Wetter machen sie einfach noch mehr Spaß. Leider war der Wettergott den Veranstaltern nicht das gesamte Match-Wochenende über hold. Wer Freitags antrat, konnte noch zur kurzen Hose greifen. Für die Teilnehmer am Wochenende waren dann indes eher Gummistiefel sowie Regenjacke gefragt. Aber gut … auch das gehört wie gesagt bei Outdoor-Veranstaltungen einfach dazu. Zudem ließen sich die Veranstalter bei der Versorgung auf dem Schießstand nicht lumpen und sorgten so ungeachtet des durchwachsenen Wetters für gute Laune bei den Teilnehmern. Neben frischem Obst, Krapfen und Kuchen wurde an allen Veranstaltungstagen auch Tee und Kaffee zu moderaten Preisen angeboten − ein Mittagessen war sogar im Startgeld inbegriffen. 

Wie eingangs erwähnt bestand das Match aus einem Handgun-Teil und einem PCC-Teil, wobei in den diversen Kurzwaffen Divisions über 200 Starter aus Deutschland, Polen, Österreich, den Niederlanden, der Schweiz und Tschechien ins Rennen um die heißbegehrte Presidents Medal (für den Overall Sieg bei einem Level III Match) gingen. Immerhin noch 93 Starter aus Deutschland, Holland, Tschechien, Polen und sogar aus der Ukraine, griffen an diesem Wochenende zu ihrem Pistol Caliber Carbine. Insgesamt wurden so über 90.800 Schuss in die Kugelfänge gejagt. Während des Matches wurden den Schützen absolut alle IPSC-Fertigkeiten abverlangt. Im Gegensatz zu Wettbewerben in Deutschland, kamen hier in Polen auch internationale IPSC-Elemente zur Anwendung. So mussten die Schützen auf veränderte Sicherheitswinkel achten, die durch entsprechende Fähnchen angezeigt wurden oder beispielsweise sitzend im Auto starten. Knifflige Stage-Aufbauten verlangten von den Teilnehmern darüber hinaus eine gute Gedächtnisleistung ab. Zwar haben die Schützen beim sogenannten Walkthrough Zeit, sich die Wege einzuprägen. Dennoch kann der eine oder andere komplexe Ablauf schon mal dazu führen, dass eine Positionen vergessen oder falsch angelaufen wird. Tja … "nach dem Piep ist dann doch alles anders". Ein besonderes Highlight für die Teilnehmer war sicherlich wieder die berühmte 360-Grad-Stage bei der es – wie der Name verrät – tatsächlich Ziele in allen erdenklichen Richtungen zu treffen galt. Eine solche Stage stellt besonders hohe Anforderung an die eingesetzten Range Officer und abermals hat das Vater Sohn-Gespann Max und Oliver Huber alle Teilnehmer souverän und vor allem sicher durch diese höchst anspruchsvolle Übung geführt.

Bevor wir uns mit den Ergebnissen des Pistolenkarabiner-Matches beschäftigen, werfen wir zunächst einen Blick auf die Ergebnisse des Handgun Parts: In der Production Optics Division gingen insgesamt 59 Schützen auf Medaillenjagd. Der Pole Piotr Sienkiewicz konnte hierbei überzeugen. Dicht gefolgt von unserem all4shooters-Teamkollegen Marijan Loch. Das Podium wurde von Marcin Galazka aus Polen komplettiert.

In der Production Division stellten sich insgesamt 55 Schützen dem Wettkampf. Alexander Fleischer konnte trotz der Doppelbelastung als Quartermaster beziehungsweise RO hier den ersten Platz erringen. Hut ab vor diesem Spagat. Platz 2 ging an den Tschechen Michael Stryc und Maciej Wisniewski aus Polen folgte auf Platz 3.

51 Teilnehmer griffen zur Standard Waffe. Martin Krejci aus Tschechien gewann die beliebte Presidents Medal. Der Pole Bartosz Szczesny errang den zweiten Platz und der Deutsche Vitalij Melehov komplettierte das Podium.

In der Open Division traten insgesamt nur 30 Schützen an. Marcin Tausiewicz aus Polen erzielte den ersten Platz, gefolgt von Marek Neumann aus Tschechien und Marcin Wojcieszek aus Polen.

Im PCC Match konnte sich Overall Vitaly Yakutik durchsetzen und sicherte sich somit den ersten Platz. Thomas Winter folgte ihm auf dem 2. Platz des Treppchens und Piotr Niewiadomski erzielte den dritten Podestplatz.

Alle weiteren Ergebnisse können Sie den unten angefügten Tabellen oder wie sonst auch dem Matchkalender auf ipscmatch.de entnehmen.

+++ Übrigens: Der Termin für die Airbase Open in Wiechlice 2024 steht bereits fest, wer also auch in den Genuss dieses Wettbewerbs in IPSC-Reinkultur inklusive spektakulärer 360-Grad-Stage kommen will, sollte sich das Wochenende vom 31. Mai bis zum 2. Juni 2024 vormerken +++

Airbase Open Wiechlice 2023: Alle Top 5-Platzierungen 

Hier gibt's weitere Info zur Air Base Shooting Range Wiechlice in Polen.