Drei Tage nach dem offiziellen Ende der IWA OutdoorClassics 2023 schließen auch wir unsere Messeberichterstattung mit den hier noch folgenden Meldungen ab. Es gab in den Nürnberger Messehallen vieles zu sehen und über noch mehr zu berichten. Unser internationales Team von all4shooters.com hat über die vergangenen sechs Tage hinweg in insgesamt mehr als 100 Videos − knapp 50 davon in deutscher Sprache − die Highlights, die wir auf der IWA 2023 ausmachen konnten, festgehalten und wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Ausgabe dieser für die Waffenbranche wichtigen Leitmesse im nächsten Jahr. Und dass es im kommenden Jahr eine außergewöhnliche Messe mit besonderen Highlights werden wird, liegt sicher nicht daran, dass sie an einem 29. Februar beginnt, denn 2024 ist nicht nur ein Schaltjahr, sondern auch ein Jubiläumsjahr für die IWA, die dann ihren 50. Geburtstag feiert. Deshalb hat der Veranstalter die NürnbergMesse GmbH bereits angekündigt "ein dem Anlass entsprechendes Programm auf die Beine zu stellen."
Sie und wir dürfen also schon jetzt gespannt sein. Den Veranstaltungszeitraum der IWA OutdoorClassics 2024 vom 29. Februar bis zum 3. März haben wir uns jedenfalls schon dick in unseren Kalender geschrieben, damit wir von all4shooters.com auch im kommenden Jahr wieder für Sie live vor Ort sein können, um von dieser Jubiläumsmesse zu berichten.
VIDEO: Das junge Unternehmen KMR Precision mit sportlichen Pistolen für Anfänger und Profis
Die Firma KMR wurde erst im letzten Jahr gegründet und wird nun auch in Deutschland vertrieben. Auf der IWA 2023 hatte man seine komplette Produktpalette mit am Start. Grundsätzlich positionieren sich die Pistolen des Unternehmens im Premiumbereich, das heißt, der Schütze bekommt sehr hohe Qualität zu Preisen im oberen Bereich.
Alle KMR-Waffen sind aus dem vollen gehämmerten und geschmiedeten Stahl CNC-gefräst. Das gilt auch für Kleinteile im Inneren der Waffe. Somit gibt es keine MIM- oder Gußteile an oder in den Waffen. Ein Büchsenmacher montiert jede Pistole. Viele der Waffen kommen opticas ready, wobei aus länder- oder disziplinspezifischen Gründen natürlich auch Modelle ohne entsprechende Optikvorbereitung angeboten werden – so etwa die "Orca", die für die IPSC-Standardklasse ausgelegte Pistole. Auf der anderen Seite bietet KMR beispielsweise die 6-Zoll-Pistole mit einem Drei-Positionen-Visier, wobei diese trotzdem optical ready ist. Die KMRs sind im Kaliber 9mm Luger erhältlich und – modellabhängig – in 9x21, .40 S&W sowie .45 ACP.
Dazu kommt dann noch das Modell S-02 im Kaliber .22 l.r. Es verfügt über ein Aluminiumgriffstück und ist ebenfalls optics ready. Die S-02 kommt mit drei verschiedenen Federsätzen. Dadurch funktioniert sie, bestätigt durch hauseigene Tests von KMR, mit sämtlichen Munitionsarten – von Subsonic, über Standard, bis hin zu HV-Patronen. Die Kleinkaliberpistole kostet 1.350,- Euro. Bei den großkalibrigen Geschwistern geht es hingegen los mit 2.790,- Euro für die 9 mm mit Alu-Griffstück und 2.850,- Euro für jene mit Stahl-Griffstück. Weitere Details zu den einzelnen Modellen gibt es im Video.
VIDEO: InfiRay monokulares Wärmebildgerät ZH50 V2 und binokulares Kombi-Gerät TOM
InfiRay zeigte auf der IWA 2023 sein neues monokulares Handheld-Wärmebildgerät ZH50 V2. Mit diesem Modell bringt InfiRay die zweite Generation seiner Wärmebildoptik mit dualem Sehfeld auf den Markt. Das heißt, bei dem neuen ZH50 V2 kann man jetzt noch schneller und intuitiver von einer 25 mm Brennweite mit großen Sehfeld auf eine größere Brennweite von 50 mm mit dafür kleinerem Sehfeld wechseln. Das geschieht einfach, indem man beim Beobachten einen großen Knopf, der bei der 50er-Brennweiteneinstellellung an der Oberseite des Gehäuses steht, eine Vierteldrehung gegen den Uhrzeigersinn bewegt. Dieser Knopf dient gleichzeitig als Fokussierrad und ist deutlich besser zu bedienen als die bisherige Lösung mittels eines Fokussierrings am Okular. Beim Wechsel zwischen den beiden Brennweiten muss das zuvor scharf gestellte Bild übrigens nicht nachfokussiert werden. Das InfiRay ZH50 V2 arbeitet mit einem 640 x 512 Pixel-Sensor mit einem Pitch von 12 µm und bringt eine NEDT von ≤ 20 mK mit. Es besitzt ein Full-HD AMOED Display mit 1440 x 1.080 Pixel und kommt mit zwei Standard-Akkupacks mit jeweils einer Laufzeit von bis zu 10 Stunden. Das Sehfeld beträgt 31 x 23 m auf 100 m im 25er-Brennweitenmodus und 15 x 12 m auf 100 m bei 50 mm Brennweite. Die Abmessungen des rund 700 g schweren Geräts betragen 220 mm x 59 mm x 75 mm. Das ZH50 V2 ist bereits im Handel verfügbar.
Darüber hinaus ließ uns Infiray auch schon mal auf einen Blick auf eine seine brandneue kombinierte Wärmebild-Tageslichtoptik mit integriertem Laserentfernungsmesser werfen, die erst in zwei bis drei Monaten auf den Markt kommen soll. Das binokulare Handheld-Gerät Modell TOM vereint die von InfiRay gewohnte Wärmebildqualität mit einer lichtstarken Tagoptik und einem Laser-Rangefinder mit bis zu 1000 m Reichweite in einem Gehäuse, das eher an einen klassischen Feldstecher oder ein Fernglas als an ein eine hochmoderne Wärmebildoptik erinnert. Sobald wir mehr dazu erfahren Reichen wir die Infos zum neuen TOM von InfiRay auf all4hunters.com nach.
VIDEO: Baschieri & Pellagri neue umweltfreundliche Schrotpatronen Legend Professional Steel, Sporting & Compak Fiber, Dual Bismuth
Der italienische Schrotpatronenhersteller Baschieri & Pellagri (B&P) bietet seine an den leistungsorientierten Trap- & Skeet-Schützen adressierte bleifreie Patrone Legend Professional Steel jetzt auch mit dem zu 100 % biologisch abbaubaren GreenCore-Material anstelle eines Schrotbechers und Abdeckplättchens aus Plastik an. Bei der 24 g schweren Vorlage der 12/70er Patrone kommen verzinkte Weicheisenschrote statt Blei zum Zuge.
Auch bei der Sporting & Compak Fiber in 12/70 mit 28 g Vorlage hat das umweltfreundliche GreenCore-Material Einzug gehalten. Die für den Jagdpacours und das Compak-Schießen konzipierte Patrone nutz ebenfalls ein GreenCore Plättchen und anstelle des Kunststoffschrotbechers einen umweltfreundlichen, vollständig biologisch abbaubaren Filzpfropfen.
Bei seinen jagdlichen Dual Bismuth-Patronen verwendet Baschieri & Pelllagri als Material Bismut (=Wismut) für die Schrote. Dieses Metall ist weicher als Stahl und hat eine höhere Dichte, was gegenüber Weicheisenschroten die Durchschlagskraft und die Energieabgabe im Ziel erhöht. Um eine optimal deckende Garbe zu erreichen werden hier zwei verschieden große und damit auch unterschiedlich schnelle Schrotgrößen in zwei Lagen aufeinander in der Hülse laboriert. Die Dual Bismuth im Kaliber 12/70 und 12/76 und mit 32 g und 34 g Vorlagen, die sich jeweils aus 4er-Schroten (3,05 mm) und 3er-Schroten (3,25 mm) vorne zusammensetzen, ist bereits im Handel. Hinzu kommt auch eine Patrone im Kaliber 20/67 mit 26 g Vorlage bestehend aus 5er (2,0 mm) und 4er-(3,5 mm)-Wismutschroten. Während die neuen Patronen im Kaliber 12 beim Schrotbecher wie auch beim Abdeckplättchen auf GreenCore-Technologie von B&P setzen, besteht bei der 20/67er Patrone nur das Abdeckplättchen aus dem grünen Material und anstelle des Schrotbechers wir hier ein klassischer, ebenfalls zu 100 % biologisch abbaubarer Filzpfropfen verwendet.
VIDEO: Peterssen Gunworks (PGW) Produktübersicht – Mündungsbremsen, Zweibein sowie Chassissysteme
Peterssen Gunworks (PGW) hat uns auf der IWA 2023 durch das Produktsortiment geführt. Dabei waren Mündungsbremsen für Langwaffen, die gibt es in vielen verschiedenen Feature-Kombinationen. Hauptsächlich werden sie zum Klemmen auf konischen oder zylindrischen Läufen gebaut. Zudem sind sie auch als Gewindeausführung verfügbar, hier gibt es 270 Kaliber-Gewinde-Kombis. Die Kaliberauswahl reicht von .22 am unteren Ende bis zu .50 am oberen, bei Flinten bis zu Kaliber 12. Hier findet sich also für jede Waffe die richtige Bremse. Die Mündungsbremsen werden aus Kohlenstoff-Laufstahl gefertigt und PVD-beschichtet.
Das Zweibein eignet sich für den Präzisionsbereich und ist BDS-konform. Es wird an der Harris-Schnittstelle der Langwaffe befestigt und zeichnet sich durch besondere Steifigkeit aus.
Die angebotenen Chassis-Systeme für Langwaffen verfügen über einen Barrel-Block. Das System ist also nur über diesen Block mit der Waffe verbunden und nicht mit dem dünnwandigen Chassis als solches. Das System wurde über die Jahre weiterentwickelt. Das Finale Produkt soll in den nächsten zwei Monaten fertig und dann auf der PGW-Website zu finden sein.
Abschließend zeigte man uns noch eine absolute Neuheit im Prototypenstatus: Ein Chassis-System um Pistolen von der Schulter aus schießen zu können. Das komplette System besteht aus festem 7075-Aluminium und verfügt über eine klappbare Schulterstütze. Aktuell ist es für Pistolen der Marke GLOCK ausgelegt und nimmt hier alle Modelle auf, unabhängig von Griffstückgröße oder Lauflänge. Die Montage beziehungsweise Demontage dauert nur wenige Sekunden. Eine weitere Besonderheit des Systems besteht darin, dass die Visierung der Pistole verwendet werden kann, also etwa das GLOCK-MOS. Das erhöht die Präzision. Aufgrund erster, positiver Rückmeldungen sind laut PGW bereits Systeme für weitere Pistolenmodelle angedacht. Der Preis soll etwa im Bereich zwischen 500,- und 600,- Euro liegen.
