Noch knapp 4 Monate bis zum Startschuss der IPSC EHC in Korinth, doch es empfiehlt sich jetzt schon mit den Vorbereitungen zu starten. So viel vorab: Der Artikel beschränkt sich auf Flugreisen in Europa und dient lediglich als Leitfaden, lässt sich aber natürlich auch für unsere Jägerfreunde anwenden.
Reisen mit Sportwaffen und Munition – die Auswahl der Airline
Zunächst stellt sich die Frage aller Fragen: Welche Fluggesellschaft ist eigentlich die Richtige? Es gibt zahlreiche Anbieter, aber einen Flug auf Vergleichsplattformen wie z.B. swoodoo raussuchen und buchen? Gar nicht mal so einfach. Denn jede Fluggesellschaft folgt ihren eigenen Geschäftsbedingungen und nicht jede erlaubt die Mitnahme von Waffen. Daher empfiehlt sich zunächst der Blick in die Geschäftsbedingungen der Fluggesellschaft der Wahl. Die AGBs verraten schnell, ob die Waffen mit an Bord (natürlich nicht in der Passagierkabine) kommen dürfen. Erst wenn sicher ist, dass die Airline die Mitnahme von Waffen erlaubt, kann der Flug gebucht werden. Nach der Flugbuchung müssen die Sportgeräte angemeldet werden. Auch hier gibt es verschiedene Verfahren, die je nach Fluggesellschaft variieren. Oftmals muss man sich aber an die Service-Hotline der Airline wenden um die Mitnahme der Waffen und von Munition entsprechend den jeweiligen Vorgeben anzumelden. Die Erfahrungen der Autoren haben gezeigt: Selbst wenn man mehrfach bei der selben Airline anruft, erhält man unterschiedliche Aussagen der jeweiligen Servicemitarbeiter. Aber seien Sie nachsichtig – scheinbar kommt es nicht so oft vor, dass jemand mit Waffen reisen möchte.
Reisevorbereitung für Sportschützen (und Jäger): Die richtigen Behältnisse – etwa von Hornady oder MTM Case Gard (via Helmut Hofmann)
Vor Antritt der Reise sind einige Dinge zu beachten, die teilweise etwas Zeit in Anspruch nehmen. Eine frühe Vorbereitung wird empfohlen. So ist es beispielsweise bei Reisen innerhalb der EU ratsam den Europäischen Feuerwaffenpass zu beantragen, sofern er noch nicht vorhanden ist. Für Flugreisen gilt: Waffen und Munition müssen in getrennten Behältnissen aufbewahrt und transportiert werden. Am besten eignet sich für den Transport von Waffen ein hochwertiges Hardcase wie zum Beispiel die Treklite® Lock Box XXL von Hornady, welche wir auf der diesjährigen SHOT Show 2023 bereits vorgestellt hatten. Es eignet sich wunderbar für bis zu zwei Pistolen und ist zudem mit einem TSA-Zahlenschloss ausgestattet. Ein weiterer erwähnenswerter Hersteller ist MTM-Case Gard – in Deutschland über Helmut Hofmann erhältlich. Die Produktpalette reicht von Munitionskisten, Pistolenkoffern bis hin zum Langwaffenkoffer zu erschwinglichen Preisen. Alternativ gibt es aber auch zahlreiche andere Hersteller von unterschiedlichen Behältnissen, die sich zum Transport der Waffen und Munition eignen und separat mit einem TSA-Schloss verschlossen werden können.
Wir empfehlen außerdem eine frühzeitige Beschaffung von Ersatzteilen. Gerade im Ausland kommt es oftmals vor, dass Teile nicht oder nur sehr schwer verfügbar sind. Sonderzubehörteile wie z.B. Daumenauflagen, Abzüge oder Schrauben für die Befestigung von Optiken, Griff schalen oder Holstern sollten möglichst frühzeitig beschafft werden. Eine kleine Werkzeugkiste aus dem Baumarkt eignet sich gut dafür, die entsprechenden Ersatzteile zu sortieren und im Koffer verstauen zu können. Eine kleine Anmerkung am Rande: Manche Fluggesellschaften erlauben es, dass Munition in einem getrennten Behältnis IM regulären Koffer mitbefördert werden kann. Wenn keine Munition mitgenommen wird, kann die Waffe in manchen Fällen auch in einem verschlossenen Behältnis im Koffer verpackt werden.
Tag der Flugreise mit den Sportwaffen: Grober Ablauf vom online-Check-in über die Gepäckaufgabe bis zur Gepäckabholung am Ziel
Nun ist es endlich soweit – der Tag der Reise steht an. Aber wie ist nun eigentlich der Ablauf? Zunächst checkt man regulär für die Flugreise ein. Dies kann man mittlerweile oftmals bereits online vorab mit der Online-Check-in-Funktion. An deutschen Flughäfen gibt man danach die Waffen und das Reisegepäck am sogenannten Sport- und Sondergepäckschalter ab. Dort wird die maximal erlaubte Mitnahmemenge von Munition (5 kg) geprüft und die Bundespolizei gleicht die Waffennummer mit der Waffenbesitzkarte ab. Nach Freigabe durch die Bundespolizei geht es durch die reguläre Sicherheitskontrolle. Aber Achtung: Dort wird eine Untersuchung auf Schmauchspuren und Sprengstoff durchgeführt. Um sich selbst Zeit und Nerven zu sparen, empfehlen wir kein Schießzubehör im Handgepäck zu verwahren und kein Range-Bag als Handgepäck zu nutzen. Nach Abschluss der Sicherheitskontrolle erfolgt der Flug und die Ankunft im Zielort. Je nach Ankunftsort können die Waffen und das Gepäck wieder beim Schalter für "Sport- und Sondergepäck" nach Prüfung der Personalien abgeholt werden. Achtung: Je nach Zielort, kann es hier auch Abweichungen geben und es kommt oftmals auch gerne in bestimmten Ländern vor, dass die Waffen mit dem Gepäck auf dem regulären Gepäckband landen. Wir empfehlen, einen GPS-Tag in der Tasche zu verstauen. Dies vereinfacht die Suche nach dem Standort der besonderen Fracht.
Wir freuen uns schon auf den Antritt unserer Reise nach Korinth und darauf, von weiteren Erfahrungen der anstehenden IPSC-Europameisterschaft 2023 berichten zu können.
Mehr Informationen über die erwähnten Transportboxen erhalten Sie auf den Seiten von Hornady, MTM Case Gard und der Helmut Hofmann GmbH.
