Eventbericht: Das war die Hera Steel Nightmare 2022 in Philippsburg vom 15. bis 17. Juli 2022 – mit Video!

Impressionen beim Schießen
"Sich zwischen den Boxen bewegen" bedeutete beim HERA Steel Nightmare durchaus schnelles wie waffensicheres Laufen zur nächsten Position.
Die rasterförmigen Deckenblenden sorgen in Philippsburg immer für ganz besondere Show-Effekte - das war auch beim Hera Steel Nightmare 2022 nicht anders.

Kurz zusammengefasst, handelt es sich beim Steel Nightmare um einen von Hera Arms unterstützten Wettkampf nach dem BDS Speed Steel Regelwerk, bei welchem unter Vorgabe einer Höchstschießzeit reaktive Stahlziele mit verschiedenen Waffentypen zu Fall gebracht werden müssen. Nahezu alle im BDS-Programm einsetzbaren Waffen können für Speed Steel genutzt werden und erfreulicherweise genügt für eine Teilnahme lediglich die BDS-Mitgliedschaft. Insbesondere braucht ein IPSC-Sicherheits- und Regeltest (SuRT) nicht vorhanden sein. Denn beim Start werden alle Waffen mit auf 45 Grad abgesenkter Mündung gehalten und der Schütze bewegt sich lediglich seitlich zwischen verschiedenen Schießboxen. Da ferner die benötigten Magazine auf bereitstehende Tische abgelegt werden können, müssen nicht einmal Magazintaschen vorhanden sein. Wie man also sieht, eignen sich Speed Steel Events für Anfänger wie alte Hasen gleichermaßen.

Nicht nur die hochsommerlichen Temperaturen im Schießsportmekka Philippsburg trieben am Wochenende vom 15. bis 17. Juli 2022 den über 200 Startern den Schweiß auf die Stirn, sondern auch die im Schwierigkeitsgrad noch einmal merklich gestiegenen Stages trugen hierzu gehörig bei.

  • Sieben Stages mit einem individuellen Zeitlimit je Division, z.B. 40 Sekunden für Pistole und 30 Sekunden für Büchse. Gewertet wird hier der gefallene Stahl mit je einem Punkt und die benötigte Zeit.
  • Eine Tie-Breaker-Stage mit Zeitmessung des Durchgangs. Gefallener Stahl gibt hier einen Punkt, stehender Stahl zwei Minuspunkte.
  • Besteht am Ende des Wettkampes Punktgleichheit zwischen zwei oder mehr Schützen, entscheidet die niedrigere Gesamtzeit über die Platzierungen. Haben zwei oder mehr Teilnehmer eine identische Gesamtzeit, entscheidet der Hit Faktor der Tie-Braker Stage.

Der Nightmare Star rotierte beim Hera Steel Nightmare 2022

Denn als wenn es nicht schon anspruchsvoll genug wäre, innerhalb knapper Zeitvorgaben bis zu 40 Stahlziele aus mehreren vorgegebenen Positionen zu treffen, kamen in diesem Jahr ein ganzer Schwung beweglicher Ziele hinzu. Neben dem bereits von früheren Events hinlänglich bekannten „Texas Star“ (ein sternförmiges Rotationsziel mit fünf Klappfallscheiben, die bei einem Treffer zu Boden fallen und so den Stern rotieren lassen) kamen allerlei Pendelziele sowie auf- und abtauchende Fallscheiben zum Einsatz. Doch um dem allen noch die Krone aufzusetzen, kreierten die Veranstalter mit dem „Nightmare Star“ ein eigenes Rotationsziel, bei dem fünf Stahlziele bogenförmig angeordnet waren und nach Auslösen des Zielaufbaus unmittelbar in Bewegung versetzt wurden. Damit sahen sich die Starter bei der Hälfte aller Stages mit beweglichen Zielen konfrontiert. Das gepaart mit dem seit 2021 geänderten Wertungsmodus, bei welchem neben der Gesamttrefferzahl obendrein die tatsächliche Schießzeit bei Punktgleichheit über die Platzierung entscheidet, sorgte für einen schwierigen und spannenden Wettkampf. Dies spiegelte sich am Ende ebenfalls deutlich in den Ergebnissen wieder. Gelang es bei der Premierenveranstaltung 2019 noch ganzen 10 Schützen alle Stahlziele innerhalb der Zeitlimits zu treffen, sank diese Zahl in den Jahren 2020 beziehungsweise 2021 auf 5 respektive 7 Schützen und in diesem Jahr waren es nur noch 3 Schützen.

Vier der acht Stages beim Hera Steel Nightmare 2022. Man beachte die winzigen Ziele zwischen den Poppern und seitlich im Sand...
Aus den farbigen Boxen waren unterschiedliche Ziele zu beschießen, viele davon (wie der Texas Star links) nach dem ersten Treffer in Bewegung.
Fällt der vorderste Stahlpopper, warten dahinter noch weitere - die verschiedenen Stages beim Hera Steel Nightmare waren 2022 noch anspruchsvoller als in den Vorjahren.
Die beiden Stars des Hera Steel Nightmare 2022: die Sterne drehen sich durch die Schwerkraft, sobald das erste Stahlziel herabgefallen ist (siehe Video).

Ergebnisse des Hera Steel Nightmare Matches 2022:

"Büchsen im Kurzwaffen-Kaliber", so etwas wie die Keimzelle von Hera Arms, die zunächst durch innovative Schaft-Zusätze für Kurzwaffen bekannt wurden.

Seit jeher erfreut sich die Division „Büchse KW-Kaliber offene Klasse“ bei den Teilnehmern der größten Beliebtheit und in diesem Jahr war ein Hoch von 101 Startern zu verzeichnen. In diesem starken Starterfeld gelang es lediglich Henning Krüger und Joachim Beineke, alle 221 Stahlziele abzuräumen. Da Krüger dabei aber etwas schneller unterwegs war, konnte er am Ende verdient die Siegertrophäe in Empfang nehmen. Seine Gesamtschießzeit belief sich auf lediglich 258,54 Sekunden. Platz 3 ging an den IPSC-Routiniers Arne Lentz, der mit 261,91 Sekunden ebenfalls sehr flott schoss, jedoch am Ende einen Fehlschuss (Miss) mit in die Wertung nehmen musste. Mit 50 Startern war die „Pistole Standard optische Visierung“ die zweitbeliebteste Division. Bei dieser können alle standardmäßigen Kurzwaffen eingesetzt werden. Als einziger „Luxus“ darf ein Leuchtpunktvisier oder ähnliche optische Visierung verwendet werden. Hier konnte sich Sven Biermann – ebenfalls mit einem perfekten Ergebnis bei einer Gesamtzeit von 311,27 Sekunden – gegenüber Arne Lentz und Bernhard Hofmann durchsetzen. In der mit 46 Teilnehmern ebenfalls gut besetzten weiteren Pistolen Division „Pistole Standard offene Visierung“, bei der aber nur mit der mechanischen Visierung geschossen werden darf, ging Platz 1 an Arno Graner vor unserem Autor Marijan Loch sowie Zoltan Racz. Hier findet man die ausführlichen Ergebnisse inklusive aller Categories und Stages.

Die HERA Arms Steel Nightmare 2022 war mal wieder eine rundum gelungene Veranstaltung mit hohem Suchtfaktor. Wir freuen uns jedenfalls jetzt schon auf das kommende Jahr!

Die Top 3 Overall der HERA Steel Nightmare Divisions

Pistole Standard offene Visierung (CFHG-P-SCi)

Platz

Name

Gesamttreffer (max. 221)

Gesamtzeit

1.

Graner, Arno

219

366,82 Sekunden

2.

Loch, Marijan

217

338,10 Sekunden

3.

Racz, Zoltan

217

394,01 Sekunden

Pistole Standard optische Visierung (CFHG-P-SCo)

Platz

Name

Gesamttreffer (max. 221)

Gesamtzeit

1.

Biermann, Sven

221

311,27 Sekunden

2.

Lentz, Arne

220

263,15 Sekunden

3.

Hofmann, Bernhard

220

327,27 Sekunden

Anschlagschaft optische Visierung (CFHG-StP-SCo)

Platz

Nme

Gesamttreffer (max. 221)

Gesamtzeit

1.

Schneider, Sven

216

252,32 Sekunden

2.

Schneider, Markus

215

288,29 Sekunden

3.

Seiffer, Felix

212

293,16 Sekunden

Büchse KW-Kaliber offene Visierung (CFRPC-SA-SCi)

Platz

Name

Gesamttreffer (max. 221)

Gesamtzeit

1.

Tust, Michael

215

285,82 Sekunden

2.

Buksbaum, Alexander

202

316,48 Sekunden

3.

Hofmann, Bernhard

199

297,00 Sekunden

Büchse KW-Kaliber offene Klasse (CFRPC-SA-OC)

Platz

Name

Gesamttreffer (max. 221)

Gesamtzeit

1.

Krüger, Henning

221

258,54 Sekunden

2.

Beineke, Joachim

221

263,30 Sekunden

3.

Lentz, Arne

220

261,91 Sekunden

Nicht zuletzt sollte natürlich auch HERA Arms erwähnt werden, denn der auf vielen Bereichen aktive Waffen- und Zubehörhersteller aus Triefenstein sorgte auch durch die seit Jahren erfolgreichen Steel Nightmare-Events für frischen Wind im Action-Schießsport! Das finden wir klasse und kommen nächstes Jahr gerne wieder.