Vor den frühen 1980er Jahren nutzten Soldaten auf ihren Dienstgewehren kurzerhand Jagdzielfernrohre, die durchaus funktionell ihren Job erfüllten, aber dennoch in diesem harten Einsatzfeld ihre Schwächen hatten. Heute greift so mancher Jäger oder Sportschütze auch gerne einmal zu einer Zieloptik, die ursprünglich für taktische Zwecke entwickelt wurde. Warum das so ist wird schnell deutlich, wenn man beispielsweise auf die Geschichte von einigen hochwertigen und im militärischen Bereich bewährten Leupold-Zielfernrohren blickt. So entwickelte Leupold in Zusammenarbeit mit dem US-Militär das extrem robuste, spezialisierte Ultra M3A 10x42 mit einem Mil-Dot-Absehen für das damals genutzte Remington Scharfschützengewehr M24 in 7,62 x 51 mm. Von 1988 bis 2014 thronten dann auf diesem "Sniper Weapon System" (SWS) die Leupold-Zielfernrohrmodelle Mark 4 LR/T 10x40 und 10x40 M3. Alle weiteren abgehandelten Leupold-Optiken befinden sich bis heute aktuell im Einsatz. Seit 1989 sitzt das Leupold Mark 4 LR/T in 4,5-14x50 auf dem schweren, halbautomatischen Scharfschützengewehr Barrett M82 (alias M107) in .50 Browning Machine Gun (12,7 x 99 mm). Diese von der US Army, dem Marine Corps und der Air Force genutzte Optik muss angesichts der Leistungsstärke des Waffensystems eine ganze Menge schlucken.
Zielfernrohre von Leupold: Diensttauglich seit Mitte der 80er Jahre
Das 2002 für das MK 12 SPR (Special Purpose Rifle)-Selbstladegewehr in 5,56 x 45 mm des Marine Corps eingeführte Leupold Mark 4 MR/T 2,5-8x36 TS-30 A2 besitzt ein beleuchtetes TMR-Absehen. Es gibt zahlreiche Variationen dieses speziellen Gewehres und der Zielfernrohre. Seit 2018 sitzt dieses Zielfernrohr übrigens auch auf dem M38 Squad Designated Marksman Rifle (alias HK 416) in 5,56 x 45 mm. Im Rahmen der Operation "Enduring Freedom" wird es von Spezialkräften der Army und Navy genutzt. Auf dem kampfwertgesteigerten MK 14 EBR (Enhanced Battle Rifle) in 7,62 x 51 mm, das es in nicht weniger als acht verschiedenen Konfigurationen gibt, nutzen die Einheiten des Naval Special Warfare Command ein Leupold Mark 4 LR/T 3,5-10x40 mit Mil Dot-Absehen. Bekanntermaßen baut das EBR auf dem betagten M14-Gasdrucklader auf, der schon 1959 bei der US Army eingeführt wurde und wiederum auf dem klassischen Garand in .30-06 basiert. Entwickelt wurde das M110 SASS (Semi-Automatic Sniper System) in 7,62 x 51 mm von der Knights Armament Company (KAC), um das M24 SWS abzulösen. Das seit 2008 von der US Army genutzte Selbstladegewehr im AR-10-Design ist ebenfalls mit einem Leupold Mark 4 LR/T 3,5-10x40-Zielfernrohr, allerdings mit TMR-Absehen, bestückt. Zwei Jahre später wurde das Leupold Mark ER/T 6,5-20x50 M5A2 mit Horus Vision H58-Absehen zusammen mit dem imposanten M2010-Scharfschützengewehr in .300 Winchester Magnum mit modernem Leichtmetallchassis mit vielseitig verstellbarer, klappbarer Schulterstütze und der Möglichkeit der individuellen Aufrüstung eingeführt.
Die sogenannte "Heavy Day Optic" (HDO) in Gestalt des Leupold Mark 8-Zielfernrohrs 1,1-8x24 CQBSS mit Mil Dot-Absehen verrichtet seit 2011 ihren Dienst beim Marine Corps auf dem schweren M2-Maschinengewehr in .50 BMG und dem Granatwerfer MK19. Die Kombination in Huckepack-Anordnung, bestehend aus einem Leupold Mark 6-Zielfernrohr in 3-18x44 und einem Aimpoint Micro T-1-Leuchtpunktvisier, wird als "Enhanced Combat Optical Sight - Optimized" (ECOS-O) mit unbeleuchtetem und beleuchtetem Tremor 2-Absehen seit 2013 auf einer ganzen Reihe von Waffensystemen, unter anderem dem M4A1-Karabiner in 5,56 x 45 mm, von unterschiedlichen US Teilstreitkräften genutzt.
Die jungen Leupold Mark 5 HD Long Range-Zielfernrohre in 5-25x56 und 3,6-18x44 werden seit 2018 nicht nur vom US Militär und Polizeidienststellen, sondern auch von der Zoll- und Grenzschutzbehörde U.S. Customs and Border Protection (CBP) dienstlich verwendet. Das große Mark 5 HD mit dem patentierten Mil-Grid-Absehen ist auch das Tageslichtzielfernrohr, das US SOCOM im Rahmen des PSR (Precision Sniper Rifle)-Programms 2020 für das MK22 Mod 0 (alias Barrett MRAD)-Multikaliber-Scharfschützengewehr in 7,62 x 51 mm, .300 Norma Magnum und .338 Norma Magnum auswählte. Das kleinere Mark 5 HD befindet sich zudem auch auf dem schon beschriebenen M110 SASS (Semi-Automatic Sniper System) in 7,62 x 51 mm. All die abgehandelten Leupold-Zielfernrohre waren und sind in den Krisengebieten der Welt wie am Persischen Golf, in Afghanistan, Irak oder Kuwait im Einsatz. Doch auch die Leupold-Leuchtpunktvisiere wie das LCO (Leupold Carbine Optic) für die Montage auf Selbstladegewehren oder das DeltaPoint Pro für die Montage auf Dienstpistolen befinden sich in behördlicher Dienstverwendung, so wird das LCO beispielsweise seit 2016 vom Denver Police Department SWAT Team oder das DeltaPoint Pro seit 2019 vom United States Marshals Service genutzt.
Zuwachs bei Optiken für Behörden, Jäger und Sportschützen in 2023: Das Leupold Mark 5HD 2-10x30
Dieses 680 Gramm schwere, kompakte Zielfernrohr mit 35 mm Mittelrohrdurchmesser und Absehen in der ersten Bildebene vervollständigt die elitäre Runde der Behördenoptiken von Leupold. Die Weiterentwicklung des Leupold-Zielfernrohres für das MK12 SPR für Mitteldistanzen gibt es wahlweise mit den drei verschiedenen Absehen: PR1-MOA sowie TMR ohne und mit Beleuchtung. Eine feine Klickverstellung, einen Gesamthöhenjustierumfang von 165 MOA und die patentierte "ZeroLock"-Funktion für das Nullen und einfache Wiederfinden gewählter Einstellungen sind weitere Ausstattungsmerkmale des robusten Leupold Mark 5HD 2-10x30.
Kein Wunder also das auch viele Jäger und Sportschützen lieber ein paar Euro mehr ausgeben und auf ein für die härtesten Militär- und Behördenanforderungen gemachtes und deren Zwecke erprobtes Zielfernrohr zurückgreifen, auf dass sie sich auch unter härtesten jagdlichen und sportlichen Einsatzbedingungen unbedingt verlassen können.
Weitere Informationen finden Sie auch unter: www.leupold.com