Unser Weg führt uns dieses Mal in das beschauliche Städtchen Wiechlice in Polen. In unserem Hotel finden wir unerwarteten Luxus in Form eines Schwimmbades und Wellnessbereiches in liebevoll restaurierten, historischen Gebäuden vor. Nach dem Frühstück geht es im Morgengrauen zur örtlichen Shooting Range. Auf der letzten öffentlichen Straße weist uns eine IPSC-Zielscheibe den Weg nach rechts und wir fahren auf einer Landebahn in die aufgehende Sonne.
Unweigerlich kommen wir uns wie in "Top Gun" vor. Während des kalten Krieges waren hier 80 MIGs stationiert und nutzten diese Betonpiste für ihre Starts und Landungen. Die Range liegt malerisch auf dem ehemaligen russischen Fliegerstützpunkt, mitten im Wald, mitten im Nirgendwo. Jeder Parcours findet Platz auf seinem eigenen, kleinen Schießstand mit aufgeschütteten Kugelfängen (sogenannte "Box"), dazu kommen Areale für Aussteller, Tests und die Geschwindigskeitsmessung. Eigentlich sollte es hier erst 2021 losgehen, aber auf Grund von Corona wurde die Range vorzeitig in den Testbetrieb genommen.
Polish Extreme Open – das größte IPSC-Match in Polen
Um den Ausfall der Extrem Euro Open in Tschechien zu kompensieren und das 3. Match im Kings Cup aufzuwerten, schlossen sich die Organisatoren des Kings Cup, Sioda "Geno" Wieslaw (auch IPSC-Regionaldirektor Polen), und des World Extreme Cups (WEC), Lubor Novak, zusammen und stellten in nur zwei Monaten das größte Match in Polen auf die Beine.
In bester Extreme Open-Tradition wurden professionell 24 Stages entworfen und gebaut. Natürlich sind auch hier überall die Pandemie und ihre Auswirkungen wahrnehmbar, so dass am Eingangsbereich der obligatorische Temperaturtest und das Desinfizieren der Hände anstanden. Die Schützen, die aus 28 Ländern anreisten, wurden in kleine Squads eingeteilt.
Eine echte Herausforderung kam dann auf die Range Officer zu. Diese durften dann jeweils ihre Squad durch das ganze Match begleiten und sich auf jeder Stage an die neuen Gegebenheiten einstellen. Weil der Schießstand direkt in die bestehende Anlage im Wald integriert wurde, findet man auf allen Stages genügend Schatten in traumhafter Kulisse. Die ganze Range ist sehr kompakt angelegt, so dass es keine längeren Wege zu den einzelnen Stages gibt. Auf den 24 Stages mussten dann die Teilnehmer an drei Tagen insgesamt 500 Schuss abgeben. Jede Übung wartete mit neuen Herausforderungen, auch in Gestalt von beweglichen Scheiben (Swinger, Up & Down, Mover), auf die Schützen.
Ausbaupotential: Wie geht's weiter mit den Polish Extreme Open?
Alle Teilnehmer waren von der Organisation begeistert. Für das leibliche Wohl sorgte ein örtlicher Cateringdienst, der die Schützen aus einer traditionellen Gulaschkanone mit leckeren Eintöpfen und Suppen versorgte. Jeder Teilnehmer konnte darüber hinaus auf dem Testschießstand die Beretta 92X Performance des neuen WEC-Hauptsponsors Beretta im Feuer erproben (siehe Test in caliber 5/2020) und an einem Gewinnspiel mit dieser Waffe als Hauptpreis teilnehmen.
Eine Besonderheit des Kings Cup konnte im Rahmen der polnischen Extreme Open nicht realisiert werden. Bei den weiteren Matches des Kings Cup kann der Teilnehmer auch alle Stages an einem Tag schießen, um am Folgetag in einer anderen Waffenklasse zu starten. Natürlich geht nur das zuerst geschossene Match in die Wertung ein. Aus der Not geboren, wurde in Wiechlice eine neue Tradition geschaffen. Zukünftig wird das 3. Match des Kings Cups gleichzeitig das zweite Match der Euro Extreme Open sein. Im kommenden Jahr nach der Fertigstellung des Schießstandes wird es hier 35 Boxen für 32 Stages mit ausreichendem Platz für Chrono, Tests und Promotion geben. Mit der Polish Extreme Open wurde auch für die über 400 Schützen, die auf der Warteliste der Extreme Euro Open stehen, eine echte Alternative geschaffen, in Europa ein Match auf demselben hohen Level und mit den zu erwartenden Qualitätsstandards zu schießen. Weitere Informationen zum Match und die Bildergalerie findet man unter: www.worldextremecup.com.
Hier sehen Sie die Top 3 in den jeweiligen Disziplinen der Polish Extreme Open:
Top 3 Classic Division
Name | Punkte | Prozent |
Gregory Midgley (SUI) | 2179,7874 | 100,00% |
Philipp Wessels (GER) | 1965,5515 | 90,17% |
Filippo Peruccacci (ITA) | 1890,7622 | 86,74% |
Top 3 Open Division
Name | Punkte | Prozent |
Robin Sebo (CZE) | 2150,8799 | 100,00% |
Miroslav Havlíček (CZE) | 2067,6628 | 96,13% |
Martina Šerá (CZE) | 1873,2661 | 87,09% |
Top 3 Pistol Caliber Carbine (PCC) Division
Name | Punkte | Prozent |
Václav Vinduška (CZE) | 2006,8259 | 100,00% |
Vitezslav Bures (CZE) | 1935,8999 | 96,47% |
Richard Maska (CZE) | 1853,3930 | 92,35% |
Top 3 Production Division
Name | Punkte | Prozent |
Michal Stepan (CZE) | 2158,9696 | 100,00% |
Miroslav Zapletal (CZE) | 2029,3991 | 94,00% |
Ignacy Eidrigevicius (POL) | 1795,3383 | 83,16% |
Top 3 Production Optics Division
Name | Punkte | Prozent |
Andrej Hrnčiarik (SVK) | 2178,6219 | 100,00% |
Edoardo Buticchi (ITA) | 1996,6377 | 91,65% |
Selcuk Kahraman (DEN) | 1788,1199 | 81,62% |
Top 3 Standard Division
Name | Punkte | Prozent |
Zdenek Liehne (CZE) | 2100,2673 | 100,00% |
Bartosz Szczesny (POL) | 1982,3997 | 94,39% |
Petr Znamenáček (CZE) | 1964,7198 | 93,55% |