Weder Nachrichtensendungen, noch Zeitungen oder soziale Medien haben über das letzte potenzielle Massaker an der Schule in Maryland berichtet. Dutzende Schüler hätten durch den üblichen, aus anderen Schießereien bekannten "geistesgestörten bewaffneten Mann" verletzt oder getötet werden können. Keiner hat die bewegenden Fotos weinender Schüler und deren Mütter veröffentlicht. Auch nicht, als sie überglücklich waren, dass keiner aus ihren Familien dabei ums Leben kam. Jedoch war auch der Tod des bewaffneten Angreifers kaum von öffentlichem Interesse.
Medien haben über den Vorfall in Maryland nicht berichtet und es fanden auch keine neuen Debatten über Waffenkontrolle statt. Der Grund ist simpel, das Massaker fand nicht statt. Wir erzählen Ihnen warum:
Das Massaker an der Schule in Maryland konnte verhindert werden, weil ein bewaffneter Wachmann der Schule – also der "Gute mit Feuerwaffe" – den potenziellen Mörder – den "Bösen mit Feuerwaffe" – stoppen konnte, bevor er ein Blutbad an Unschuldigen anrichten konnte. Als am 20. März 2018 ein 17 Jahre alter bewaffneter Jugendlicher in die Great Mills High-School in Maryland eindrang, schoss er zwei seiner Klassenkameraden an. Zu mehr Verletzten oder gar Toten kam es nicht, weil der bewaffnete Wachmann schnell eingriff und den Angreifer ausschalten konnte.
Die Schießerei endete mit dem Tod des "Möchtegern Massenmörders". Eine zweifelsfrei tragische Geschichte, aber kein Massaker.
Analyse der Vorkommnisse:
Der Ausgang der Schießerei war ein vollkommen anderer, im Vergleich zu dem in Parkland, Florida. Dort erschoss ein bewaffneter 19-Jähriger 17 Schüler bzw. Lehrer und verwundete viele mehr. Analysiert man die Vorfälle in den Schulen und deren unterschiedlichen Ausgang, müssen die Faktoren und Umstände betrachtet werden, die den Verlauf beeinflusst haben. Der wesentliche Unterschied ist, dass in Maryland ein bewaffneter Wachmann von der Schule angestellt wurde, hingegen in Parkland nicht. Selbst die Hilfssheriffs schritten nicht ein und warteten draußen vor dem Schulgebäude.
Wie ein Vergleichsexperiment
Diese beiden vergleichbaren Situationen mit jeweils völlig anderem Ausgang zeigen den einzigen Faktor auf, der ein solches Massaker verhindern kann: eine Waffe in den richtigen Händen. Daraus lässt sich schließen: gesetzestreue, bewaffnete Personen können in der Praxis so ein Massaker verhindern, bevor Unschuldige zu Tode kommen. Diese Schlussfolgerung lässt sich nicht nur auf Schulen anwenden, sondern auch auf Kinos, Theater und auf öffentliche Straßen. Oder eben auch auf Kirchen, wie die Ereignisse des letzten Novembers in der First Baptist Church von Sutherland in Texas zeigten. Der bewaffnete Angreifer, der 26 Menschen in der Kirche erschossen hatte, wurde von einem Mann mit einem legal registrierten Gewehr gestoppt. Es sollte also nicht schwer sein zu verstehen, dass die komplette Entwaffnung von Bürgern keine zielführende Lösung ist, um Menschen vor Wahnsinnigen, Terroristen oder brutalen Kriminellen zu schützen. Aber sobald es um Feuerwaffen geht, unterliegt offenbar die Logik der ideologischen Hysterie oder den jeweiligen politischen Vorurteilen.
Nachdem in der Schule in Maryland glücklicher Weise ein Massaker verhindert werden konnte, wird der Vorfall schnell vergessen sein. Es wird keine öffentliche Debatte, oder Aktivisten und Prominente geben, die für weniger Waffeneinschränkungen für gesetzestreue Bürger kämpfen. Spätestens nach dem nächsten Massaker in einer "waffenfreien Zone", wird es erneut lautstarke Forderungen nach schärferen Waffenkontrollen geben. Was aber im Umkehrschluss bedeutet, die gesetzestreuen Menschen zu entwaffnen.
Fazit
Waffen in den richtigen Händen können Leben retten. Darüber hinaus müssen wir mehr über bewaffnete Personen im öffentlichen Bereich nachdenken. Aber lassen Sie uns nicht die wahren Gründe für all die Schulmassaker vergessen: Nicht Waffen töten Menschen, sondern Menschen töten Menschen. Kriminelle, Terroristen und geisteskranke Angreifer nutzen nicht nur Feuerwaffen, sondern auch Messer, Autos und LKW für ihre Taten. Das ist der Grund warum wir Politiker in aller Welt dazu aufrufen müssen, Maßnahmen gegen soziale Missstände einzuleiten. Denn aus diesen Missständen heraus entwickeln sich Konflikte, bei denen Menschen ausrasten und anfangen, auf andere zu schießen. Wir können sicher sein, schärfere Waffenkontrollen und Verbote sind nicht das Wundermittel gegen künftige Angriffe mit Waffen auf Unschuldige. Auch wenn in den USA kürzlich viele Leute auf die Straße gegangen sind, um für mehr Waffenverbote zu demonstrieren, lenkt das eher von unseren weltweiten, gesellschaftlichen Problemen ab, die zu wilden Schießereien führen. In den USA und anderswo. Hier gilt es zu handeln.
Erfahren Sie Wissenswertes über Waffenkunde und -besitz.
Polen und Tschechien kämpfen gegen EU-Waffenrecht, lesen Sie in unserem Artikel warum.