Wolfgang Krüper wurde 1931 in Menden / Sauerland geboren. Nach dem Maschinenbau- und Fertigungstechnik-Studium sammelte er Berufserfahrung bei verschiedenen Firmen, bis er dann in den Familienbetrieb Gebr. Cramer Metallwarenfabrik in seiner Heimatstadt als technischer Leiter einstieg. Seine Leidenschaft zur Waffentechnik brachte ihn 1972 zur Firma UMAREX in Neheim, wo er als Konstrukteur für die Fertigung und Entwicklung zuständig war. 1977 wechselte er zur Deutsche Versuchs- und Prüfanstalt für Jagd- und Sportwaffen E.V. (DEVA) in Altenbeken-Buke. Dort war er 17 Jahre lang als Waffensachverständiger tätig.
Mit weit über 100 Publikationen in den diversen Fachzeitschriften und als Koautor bei diversen Fachbüchern machte er sich einen Namen. Sein Ruf als Experte fürs Wiederladen, Ballistiker, Waffentechniker und Gerichtsgutachter ging weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Nicht zuletzt auch durch sein persönliches Interesse am Schießsport und der Jagd.
Er war einer der glücklichen Menschen, die ihr Hobby zum Beruf machen konnte und ihn deshalb immer mit besonderem Engagement ausgeübt haben.
Im väterlichen Revier begann er sein eigenes jagdliches Leben mit 17 Jahren und beendete es erst, als ihm seine Parkinson-Erkrankung - „der alte Engländer“, wie er sie nannte - keine Möglichkeit mehr dazu ließ. Seinen schießsportlichen Ambitionen konnte er im Umland von Paderborn, insbesondere durch die Nähe zum Truppenübungsplatz Senne und dessen Long Range Ständen, intensiv nachgehen.
Er war frühes Mitglied des Bundes der Militär- und Polizeischützen (BDMP) und unter anderem als Dienstgewehrreferent aktiv. Als hervorragender Long Range Schütze errang er seinen wohl größten Erfolg 1982 als Team Captain des BDMP-Teams, das den ersten deutschen Sieg beim Bisley Meeting mit dem Standardgewehr einfahren konnte. All dies konnte Wolfgang Krüper nicht zuletzt auch dank der Unterstützung seiner Frau Dagmar erreichen, die seine Leidenschaft zur Jagd und dem Sportschießen völlig teilt.
Auch nach seiner Pensionierung und als seine Krankheit ihn schon beeinträchtigte, waren seine Aktivitäten und sein Forschergeist ungetrübt. So entwickelte er zum Beispiel im Jahr 2000 noch das Super Sabot Flintenlaufgeschoss, das auch heute noch von der Firma BRENNEKE gefertigt wird. Wie groß sein Erfahrungsschatz in der Waffen- und Munitionstechnik und seine ungebrochene Begeisterung dafür waren, konnte man erfahren, wenn man mit ihm darüber sprach. Bis zuletzt konnten solche Gespräche Stunden dauern. Treffender als seine eigene Frau kann es wohl niemand ausdrücken: „Ich glaube, dass sich jeder, der ihn gekannt hat, gern an ihn erinnern wird.“