„Meisterliche Handwerkskunst aus aller Welt, Belege faszinierenden
technischen Designs und einmalige Erinnerungsstücke
europäischer Herrscherhöfe bestechen in der 68. Auktion des
Spezialauktionshauses.", so heißt es in der Pressemitteilung zur 68. Auktion des bekannten Auktionshaus HERMANN HISTORICA.
Rund 7.000 Lose, das ist die stolze Angebots-Menge der Auktion.
Am letzten Tag, der Auktion, die vom 5. bis zum 15. Mai 2014 in der Linprunstr. 16 in München stattfindet, steht folgendes Thema auf der Agenda:
1. Deutsche Zeitgeschichte Orden und Militaria ab 1919
Aus dem ehemaligen Zarenreich Russland können Sie ab einem Mindestgebot von 35.000 Euro mitsteigern. Es geht um einen Kaiserlich-Königlichen Orden vom Weißen Adler von 1868. Die Besonderheit an diesem Prunkstück: Einzig dem Sankt Petersburger Juwelier Julius Eduard Keibel war es vorbehalten den massiven Goldorden mit schwarz emailliertem russischen Doppeladler, darauf aufgelegt das transluzid rot und weiß emaillierte Ordenskreuz des polnischen Weißen Adlers zu fertigen.
Sie können aber auch für einen seltenen napoleonischen Orden, einen Bruststern der Dignitare des Königlichen Ordens beider Sizilien von 1908 ihr Angebot abgeben. Der Mindestwert liegt bei 10.000 Euro.
Leider ist für alle Schusswaffen-Begeisterten die Auktion schon vorbei. Wir verraten Ihnen, was die Top 3 Gebote waren:
1. Ein Paar Doppelflinten von HOLLAND & HOLLAND (im Koffer): 18.700 Euro
Beide Waffen wurden 1971 in Deutschland überarbeitet und in das Kaliber 12/70 umgearbeitet und neu beschossen sowie neu geschäftet. Sie weisen eine Gesamtlänge von 120 cm auf. Ursprünglich stammen beide Flinten aus Großbritannien. Die Lauflänge beträgt bei beiden Waffen 76 cm, die Läufe sind schwarz brüniert. Beide Flinten verfügen über ein System mit doppelter Laufhakenverriegelung. Weitere charakteristische Merkmale sind: Seitenschlosse, Doppelabzug, Sicherungsschieber auf dem Kolbenhals, Systemkasten silberfarben und mit einer seitlichen Beschriftung HOLLAND & HOLLAND.
Die Waffen wurden im originalen Transportkoffer, der aus Holz mit Lederbespannung besteht, versteigert.
2. Ein Paar Steinschlossflinten aus dem Besitz von König Friedrich I. von Württemberg: 16.500 Euro
Diese Flinten zeichnen besonders die achtkantigen, gebläuten und reich in Silber eingelegten glatten Läufe im Kaliber 15 mm, die mit Gold gefütterten Zündschlösser und die Signatur auf der Oberseite aus. Die Waffen haben hochwertige, innen und außen polierte Steinschlösser mit rollengelagerten Batterien und ebenfalls mit Gold gefütterten Pfannen. Sie sind gesamt 118 cm lang.
3. Steinschloss-Revolvergewehr, System Collier, London um 1820/25; 15.000 Euro
Elisha Haydon Collier (1788 - 1856) erhielt 1814 das Patent auf einen Revolver mit selbstladender Zündpfanne. Diese Konstruktion zählt zu den frühesten gut funktionsfähigen Revolverwaffen und zwischen 1819 und 1824 wurden von JOHN EVANS & SON in London über ca. 10.000 Exemplare gefertigt, die teils auch von Offizieren in Indien geführt wurden. Samuel Colt sah 1832 zum ersten Mal einen Collier-Revolver und wurde hiervon zur Konstruktion seines COLT Patterson Revolvers inspiriert.
Das Steinschloss-Revolvergewehr verfügt über einen bräunierten Damastlauf mit Ober- und Unterschiene, einer achtfach gezogenen Seele im Kaliber 14 mm. Der Lauf an der Außenseite ist beim Auktionat stark abgezogen mit erneuterten Oberflächen, die Mittelschiene im mittleren Bereich leicht durchgeputzt. Der Revolver hat eine Kapazität von 5 Patronen, eine selbstladende Batterie mit Zündkrautreservoir. Der Kolben ist aus schön gemasertem Nussbaumholz gefertigt. Die Gesamtlänge beträgt 119 cm.
Anmerkung: Im Gegensatz zu den in hoher Zahl gefertigten COLLIER-Revolvern wurden in den 1820er Jahren nur geschätzte 150 Langwaffen mit diesem System, teils für Schrot teils für Kugel, gefertigt.
Weitere Informationen:
Hermann Historica oHG, Linprunstr. 16, 80335 München, Tel. (089) 54 72 64 90 sowie unter www.hermann-historica.com