Das "Ruhrpott-Event der besonderen Art" war wieder einmal bis zum letzten Patz ausgebucht. Die Fachkonferenz Personenschutz besuchten Teilnehmern der Bundes- und Landespolizei sowie Sicherheitsfachkräften der Dax 30-Unternehmen und Privatwirtschaft. Selbst zwei Gäste aus der Schweiz machten sich auf den langen Weg und wurden nicht enttäuscht. Das Vier-Sterne-Hotel als Konferenzort für die Vermittlung der theoretischen Inhalte und Übernachtungen erwies sich erneut als eine exzellente Wahl.
Inhalt und Programm der 5. Fachkonferenz Personenschutz
Das Programm stand erneut – wie könnte es anders sein – im Zeichen des Terrors in Europa. Alle theoretischen Lehrstoffe und praxisbezogenen Übungsszenarien wurden im Detail darauf abgestimmt, um den Teilnehmern ein möglichst realitätsnahes Lagebild präsentieren zu können.
Nach der offiziellen Begrüßung durch den Veranstalter Ralf Kassner von Wodan Security wurden die Teilnehmer in eine theoretische Übung gebracht. Hier mussten verschiedene Lageergänzungen in die Lösung eingebracht werden. Ziel der Aufgabe war das Einstimmen auf den Lehrgang und die Abgleichung verschiedener Taktiken und Ideen bei Berücksichtigung der Überschneidung von Behörde und privater Sicherheit. Problematiken wie Erkennbarkeit, Kommunikation und Schutzausstattung wurden diskutiert.
Danach berichtete der Bild-Chefreporter für Investigatives, Frank Schneider, über die verschiedenen Terrorlagen, bei denen er live vor Ort dabei war. Schwerpunkt war hier die Kommunikation in Krisenlagen. Er war unter anderem maßgeblich an der Aufklärung des Falles Anis Amri (Terroranschlag auf Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche am 19.12.2016) beteiligt. Die Vorbehalte einiger Teilnehmer gegenüber der Presse konnte er sehr schnell beseitigen, die Inhalte waren sehr informativ und absolut vertraulich zu behandeln.
Nach der Mittagspause folgte ein Vortrag von Dr. Christian Endreß, Geschäftsführer der Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft e.V. (ASW) in Nordrhein-Westfalen. Das interessante Thema war globaler Terror und seine Auswirkungen auf Unternehmen und die Bedeutung des Personenschutzes.
Praktische Übungen bei der 5. Fachkonferenz Personenschutz
Nach der Theorie ging es zu einem Zechengelände in der Nähe von Duisburg, wo bereits zwei Szenarien vorbereitet waren. Die erste Gruppe bekam es mit Tätern mit Sprengweste und Handgranate zu tun und es fanden verschiedene Übungen statt, in denen auch Schutzpersonen evakuiert werden mussten.
Hier galt es, die zuvor in der Theorie gelernten Informationen rund um unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen (USBV oder "Improved Explosive Devices" IED) sowie Wirkung, Druckwelle, Deckung und Distanz umzusetzen. Die Schwierigkeit lag hier in der Wahrnehmung der unterschiedlichen Gefahren und deren Abarbeitung/Beseitigung in der idealen Reihenfolge.
Parallel hierzu lief in einer Halle ein Flughafenszenario, das an terroristische Attentate der Vergangenheit angelegt war. Selbst originale Durchsagen vom Airport wurden hier eingebaut.
Das sehr komplexe Szenario bestand aus einem Anschlag mit Sprengsatz bei gleichzeitigem Angriff eines Täters mit Schusswaffe, wobei ein Verletzter versorgt und evakuiert werden musste. Zur realistischen Darstellung hatte Wodan einen beinamputierten Mann als Verletztensimulation eingebaut und fachgerecht geschminkt.
Die überraschten Lehrgangsteilnehmer hatten nach dem Überwinden des Schocks einiges zu tun. Dies verdeutlicht, dass Wodan Security in den Trainings maximale Realitätsnähe und Effektivität anstrebt.
Equipment-Check, Schiffsreisen und Selbstverteidigung am zweiten Tag
Sonntagmorgen übernahm der bekannte Ausrüster TACWRK aus Berlin die Vorstellung seines umfangreichen Sortiments an hochwertigem Equipment. Die Spezialisten gingen auf alle Kundenwünsche, die besonderen zivilen Anforderungen und den Bedarf im Personenschutz ein. Das Interesse der Teilnehmer war riesengroß und jeder wollte seine persönliche Mannausstattung verbessern.
Vor dem Mittagessen wohnten die Teilnehmer noch einem Vortrag bei. Thema: Reisen mit der Schutzperson, Schwerpunkt Schiffe und Ausflüge. Hier gab es wichtige Hinweise von der Auswahl der Kabinen über waffenrechtliche Bestimmungen bis hin zu Landesrechten und Flaggenstaaten.
Die praktischen Trainings am Nachmittag widmeten sich der Selbstverteidigung, Angriffe mit Messer und Machete, sowie Taktik in kleinen Teams. Schwerpunkt waren wieder die möglichst frühzeitige Wahrnehmung und das reaktive, lageangepasste Verhalten unter Stress. Als Zieldarstellung diente eine reaktive Scheibenanlage, die Treffer und Zeit genau übermitteln konnte.
Abschluss und Fazit der 5. Fachkonferenz Personenschutz
Nach der abschließenden Analyse ("Debriefing") erhielten die Konferenzteilnehmer Ihre verdienten Urkunden und ein professionelles Training war vorbei. Ein positives Element der FK PS ist neben der kameradschaftlichen, entspannten Atmosphäre die Teilnahme von Behörden und privaten Dienstleistern. Beide Personenkreise können voneinander lernen, profitieren und so ihre Sicherheitskonzepte anpassen.
Hier sehen Sie ein Video der 4. Konferenz Personenschutz, um sich einen Überblick zu verschaffen.
Weitere Informationen zur Fachkonferenz Personenschutz erfahren Sie direkt auf der Webseite des Veranstalters Wodan Security.
Lesen Sie hier, was Sie auf der 2. International Bodyguard Conference mit Instructor Zero verpasst haben.
20.11.2017