Zur Erinnerung: Barbara Engleder hatte am Donnerstag, den 11. August 2016, in Rio das Finale im KK-Gewehr 3x20 der Frauen gewonnen. Sie holte damit das erste Gold für die deutschen Schützen bei den Olympischen Spielen 2016 - ein toller Erfolg im "Spätherbst" einer großen Karriere. Ende der laufenden Saison soll endgültig Schluss sein mit dem Leistungssport. Das hatte Barbara Engleder schon vor längerer Zeit angekündigt.
Nachdem die Sportschützen ihre Wettkämpfe in Rio bereits Ende letzter Woche abgeschlossen hatten, stand einer zeitigen Heimreise nichts im Wege. Bereits am Dienstag, den 16.08.2016, war Barbara Engleder am Münchner Flughafen zünftig mit Blasmusik und Weißbier empfangen worden.
Doch so richtig emotional wurde es dann am Tag darauf zuhause (oder "dahoam", wie die Bayern sagen) in ihrer niederbayerischen Heimatgemeinde Triftern im Landkreis Rottal-Inn, der noch im Juni von einem schweren Hochwasser betroffen war.
Als "Gold Barbara" schließlich nach dem Bad in der Menschenmenge auf dem Trifterner Marktplatz die Bühne betrat, funkelt ihre Goldmedaille in der Abendsonne. Die 33-jährige Sportschützin war angesichts der rund 700 Menschen, die am späten Mittwochnachmittag die olympische Goldmedaillengewinnerin begrüßten, sichtlich gerührt "Schena kannt‘s ned sei", sagt Barbara Engleder später in tiefstem bayrisch im Interview. Keine Spur von Star-Allüren, einfach authentisch und sympathisch.
Bürgermeister Walter Czech freute sich mit der Goldmedaillengewinnerin Barbara Engleder:
"Olympiasiegerin bleibst Du Dein ganzes Leben lang" sagte er bei der Laudatio auf die Goldmedaillen-Gewinnerin von Rio. Dass Barbara Engleder nach ihrer aktiven Karriere nun eine Ausbildung beim Markt Triftern beginnen will, erfüllte ihn sichtlich mit Stolz. Der Ortspfarrer Waldemar Hadulla sprach vielen Einwohner von Triftern aus dem Herzen, als er auf das bisherige Jahr 2016 zurückblickte:
"In diesem Jahr hat es zwei Jahrhundertereignisse in Triftern gegeben: Das katastrophale Hochwasser und den Olympiasieg von Barbara Engleder."
Auch Landesschützenmeister und Vizepräsident des Deutschen Schützenbundes Wolfgang Kink (BSSB) ließ es sich nicht nehmen, Barbara Engleder in einer launigen Rede zu gratulieren. Er appellierte auch an die anwesenden Politiker angesichts der sensationellen Erfolge der deutschen Schützen in Rio künftig etwas mehr Geld für Nachwuchs- und Leistungssport in die Hand zu nehmen. Dem können wir uns nur anschließen!
Wie der Olympiasieg fast "abgesoffen wäre"
In einem weiteren Interview (siehe Video unten) dankte Barbara Engleder auch ihren Sponsoren und Ausrüstern: Feinwerkbau für die Waffe und RWS für die Munition. Dazu gab sie auch eine kleine Anekdote zum Besten, die direkt mit dem verheerenden Hochwasser in ihrem Heimatort zu tun hatte. Ihre gesamte, für den olympischen Wettkampf handverlesene, Munition "war abgesoffen". Der Munitionshersteller von RWS, die RUAG Ammotec, zögerte natürlich nicht, lud Barbara Engleder ins Werk nach Fürth ein und stattet sie mit neuer Munition aus. Dass das die Basis für einen Olympiasieg werden würde, konnte damals im Frühsommer noch niemand ahnen...
Wir freuen uns mit Barbara Engleder und wünschen ihr "Alles Gute" für die Zukunft.
Barbara Engleder nach ihrem olympischen Gold im Interview in Ihrer Heimatstadt Triftern