Mit dem Bogen als Sportgerät erlangt seit einigen Jahren ein so einfaches wie geniales Waffenkonzept wieder eine hohe Popularität. Grundsätzlich basiert der Bogen auf einer Idee, die sich über Jahrtausende entwickelt und bewährt hat.
Beim Ausziehen der Sehne werden die Wurfarme des Bogens gekrümmt und die aufgewandte Zugarbeit des Schützen gespeichert. Durch das Loslassen der Sehne wird die gesamte Energie auf den aufgelegten Pfeil übertragen. Der Pfeil wird in kürzester Zeit beschleunigt und "geworfen". Korrekt ausgedrückt "schießt" ein Bogen den Pfeil nicht, da das Projektil – für uns hier auf all4shooters ausnahmsweise – nicht durch Explosivmittel angetrieben wird.
Umgangssprachlich wird aber natürlich vom Bogenschießen gesprochen. Kaum jemand würden wohl sagen, dass er mit seinem Recurvebogen "mal ein paar Pfeile werfen geht"…
Die grundsätzliche Funktionsweise eines Bogens blieb immer gleich, jedoch haben sich im Laufe der Zeit einige Konzeptvariationen entwickelt. Hauptsächlich 4 Typen lassen sich unterscheiden: der Primitivbogen, der Langbogen, der Recurvebogen und der Compoundbogen.
Kleine Geschichte des Bogenschießens: 4 Bogentypen
Primitivbogen
Der erste Fund eines Primitivbogens (aus einer Kiesgrube bei Mannheim) im europäischen Raum wird auf mindestens 15.000 Jahre datiert. Höchstwahrscheinlich wurden Bögen jedoch schon seit einigen zehntausend Jahren zuvor verwendet. Prominentes Opfer eines Primitivbogens wurde bekanntermaßen der Gletschermann Ötzi vor ca. 5.250 Jahren.
Langbogen
Die Übergänge vom Primitivbogen zum Langbogen sind fließend. Auch dieser ist meist sehr puristisch gehalten und verfügt kaum über speziell geschwungene Wurfarme oder Griffausbuchtungen. Der englische Langbogen ist aus einem Stück Eibenholz gefertigt und erlangte vor allem durch die Figur des Robin Hood weltweite Berühmtheit.
Recurve- oder Reflexbogen
Der Aufbau eines Recurve- oder Reflexbogens ist komplexer: In der Regel ist er in Kompositbauweise aus mehreren Materialien gefertigt und bietet eine höhere Flexibilität. Dadurch kann er weiter ausgezogen werden als ein Langbogen, muss jedoch auch höhere Kräfte aushalten können.
Im entspannten Zustand zeigen die Spitzen der beiden Wurfarme des Recurvebogens vom Schützen weg. Beim Spannen kann er dadurch mehr Zugenergie in den Wurfarmen speichern und erreicht somit einen höheren Wirkungsgrad. Außerdem liegt im ungespannten Zustand die Sehne auf den Krümmungen der Wurfarmenden auf. Damit werden nach dem Pfeilabwurf die Schwingungen der Sehne zum Teil vom Bogen aufgenommen.
Mittels Felsmalereien lässt sich die Verwendung des Bogentyps Recurve auf mindestens 5.000 Jahre v. Chr. bestimmen. Für Babylonier, Assyrer, Perser und Skythen stellten Recurvebögen das Ergebnis hochentwickelter Bogenmacherkunst dar, mit deren Hilfe sie ihren Machtanspruch in ihren Großreichen sicherten.
Compoundbogen
Das Konzept des Compoundbogens existiert erst seit den sechziger Jahren. Diese äußerst komplex aufgebauten High-Tech-Bögen verfügen über ein raffiniertes Funktionsprinzip, das ihre Effizienz und ihre Handhabung enorm verbessert. An den Bogenenden befinden sich nockenartige, unterschiedlich große und exzentrisch aufgehängte Scheiben (engl. camwheels, kurz "Cams" genannt), auf denen die Sehne aufgerollt wird.
Dadurch kommt es beim Spannen zum einen zu einer Hebelwirkung, zum anderen verläuft der Kraftverlauf nicht-linear. Nach dem Erreichen des sogenannten "Gipfel-Zuggewichts", nimmt die Kraft ab. Der Schütze muss den Pfeil nur mit einem Bruchteil des eigentlichen Zuggewichts halten und kann mit dem Bogen deutlich ruhiger zielen.
Bis dahin muss er jedoch viel Kraft aufwenden, womit sich der Compoundbogen eher für fortgeschrittene Bogenschützen empfiehlt. Zudem ist ein aus so vielen Bauteilen bestehender Bogen preisintensiver und sehr anspruchsvoll, was Pflege und Wartung angeht.
Bogensport: ein schnell wachsender Trend
Alle 4 Bogentypen, ob antik oder hochmodern, werden heute sportlich geschossen. Bogenschießen erfreut sich in seiner jetzigen Form als Breiten- aber auch Leistungssport immer größer werdender Beliebtheit. Auch viele Schützenvereine bieten die Sportart mittlerweile ganz selbstverständlich an.
Bei den Olympischen Spielen begeistert der Bogensport als hochspannendes Nervenspiel und fesselt die Zuschauer an den Bildschirm. Bögen nutzende popkulturelle Figuren wie Rambo, Legolas, Katniss Everdeen und Lara Croft tragen ebenfalls zur neuen Popularität des Bogenschießens bei.
Praxistest und Video des Recurvebogens Hawk Chace-Moon von 4komma5
Der von uns geschossene Hawk Chace-Moon ist ein sogenannter Take-Down-Recurvebogen. Take Down bedeutet, dass seine Grundstruktur aus 3 Teilen besteht: einem Mittelstück mit Griff und 2 daran montierten Wurfarmen. Damit lässt sich der Bogen auseinanderbauen und sehr leicht transportieren.
Der Mittelteil ist aus einer Aluminiumlegierung mit einem ergonomisch geformten Griffstück aus Kunststoff gefertigt. Die aus Ahornholz bestehenden Wurfarme sind mit einem Fiberglaslaminat überzogen. Alle verbauten Materialien zeichnen sich durch eine hochwertige Qualität aus.
Mit seinem schwereren Mittelstück bietet der Bogen das notwendige Gewicht und eine hohe Stabilität. Seine Gesamtlänge beträgt 60'', ca. 152 cm. Der Chace-Moon Recurve ist in mehreren Zuggewichtsstufen von 35-45 lbs (16-20,5 kg) erhältlich. Mit im Lieferumfang sind diverse Anbauteile enthalten. Dazu zählt eine Pfeilauflage mit Bürsten, die den Pfeil beim Spannen sanft fixiert.
Außerdem liegt dem Hawk Chace-Moon ein applizierbarer Stabilisator bei. Dieser dämpft Vibrationen und verbessert das Kippverhalten des Bogens. Ein Visier mit einer Wasserwaage, ein Glow-in-the-Dark-Ring und 5 Pins zur leichteren Zielerfassung sind ebenso mit dabei. Zusammen mit angebrachtem Visier und Stabilisator fällt der Hawk Chace-Moon als Sportbogen unter die Kategorie "olympische Recurve".
Auch als Einsteiger lässt sich der Bogen gut und mit viel Spaß schießen und gefällt durch eine wertige Verarbeitung. Im Video sehen Sie Alex, der als absoluter Recurvebogenanfänger den Hawk Chace-Moon auf die Bogenschießbahn mitgenommen hat.
Der Hawk Chace-Moon Recurvebogen ist bei 4komma5 für 99,98 Euro erhältlich. Der Händler bietet auf alle Teile des Bogens 2 Jahre Garantie. Ausgenommen davon sind als Verschleißteile Sehnen und Pfeilauflagen.
Hier finden Sie mehr Informationen über den Bogensport, das Angebot des 4komma5 Online-Shops und den Compoundbogen Man Kung Mirage.
Wollen Sie Bogen- und Schießsportevents live und als Video-On-Demand verfolgen? Wir haben hier über die neue Videoplattform Sportdeutschland.TV berichtet.