Das Rotpunktvisier und die separat erhältliche Magnifier-Kombination von Sightmark gibt es schon seit einiger Zeit in einer Vielzahl von Varianten: mit Vergrößerungen von 1,5x bis 7x - mit starrer oder Schnellspannmontage, mit Side-flip- und sogar mit modularer Montage, was die Verwendung verschiedener optischer Vorrichtungen einschließlich Nachtsichtgeräten gestattet. Zweifelsohne bietet diese Konfiguration viele Vorteile und ist komplett auf Bedienungsfreundlichkeit ausgerichtet: direkte Zielerfassung und Lageerkennung durch das Leuchtpunktvisier, Vergrößerung bei Bedarf, direkte Flip-Montage und in einigen Fällen sogar Nachtsichtfunktionen.
Klar ist, dass gute Optik-Set-ups normalerweise ziemlich teuer sind. Mitunter teurer als die Königsklasse der variablen Vergrößerungsoptiken im Bereich 1-4x und 1-6x. Sightmark hat in den letzten 4 Jahren genau solche Konfigurationen angeboten und wir haben eine ganze Menge Gutes über den Hersteller gehört . Die Einführung der neuen Leuchtpunkt-Reihe Ultra Shot RAM (mit 3 Modellreihen R-, A- und M-Spec) war die ideale Gelegenheit, um ein Testgerät mit Magnifier anzufordern . Lesen Sie hier, wie uns die Sightmark Kombi im Test gefallen hat:
Sightmark Ultra Shot R-Spec Reflexvisier und XT-3 Tactical Magnifier: technische und optische Details
Wir haben also ein Ultra Shot R-Spec mit Leuchtpunktvisier und einen XT-3 Tactical Magnifier mit LQD Flip-to-Side-Montage für Picatinny-Schienen zum Test bekommen. Das R-Spec – der Name steht für "Range Spec" – ist die Basiskonfiguration des Visiers mit vollem Funktionsumfang zu einem exzellenten Preis. Der XT-3 Magnifier hat die besten technischen Daten von allen Nachrüst-Magnifiern der Marke Sightmark.
Das Ultra Shot R-Spec nutzt eine seitlich angebrachte
CR123A-Batterie mit bis zu 2.000 Stunden Lebensdauer
. Das beleuchtete
rote oder grüne Absehen kann mithilfe eines Wählhebels auf 4 verschiedene Absehen
eingestellt werden.
2 Knöpfe auf der linken Seite sind zum Ein- und Ausschalten
und zum Regeln der Farbe und Helligkeit in 10 Stufen. Nach einer Stunde schaltet sich das Visier automatisch ab und das Absehen blinkt, wenn die Batterie nur noch schwach ist. Das Visier ist von 25 Yards (23 m) bis unendlich parallaxenfrei. Das Ultra Shot R-Spec besteht
vollständig aus einer 6061-Aluminiumegierung
und hat eine integrierte Picatinny-Schienenmontage mit Schnellspannhebel.
Der Sightmark XT-3 Magnifier hat eine 23-mm-Objektivlinse , ein Okular mit +/- 3 Dioptrien , T ürme zum Zentrieren des Absehens und eine Gummiarmierung , die nur das 30 mm lange Montagerohr freilässt. Die LQD-Flip-to-Side-Montage wird mitgeliefert. Sie verwendet ein Picatinny-Schienen-Montage mit blockierbarem Schnellspannhebel. Das Material beider Geräte ist von guter Qualität und das Finish des R-Spec-Visiers weiß ebenfalls zu gefallen. Die einfach handhabbaren eloxierten Türme des Magnifiers und der Diopterring des Okulars sowie die feste Gummiarmierung wirken wirklich robust .
Wir haben das komplette Set auf ein halbautomatisches M4 Sportgewehr im Kaliber .223 mit Schiene auf dem Gehäuseoberteil montiert.
Das Ultra Shot R-Spec lässt sich leicht montieren , funktioniert in jeder Position und hat einen nicht festgelegten Augenabstand. Das trifft auf den Magnifier nicht zu, der so montiert werden muss, dass er eine gute Eye-Box bietet – der Augenabstand beträgt jedoch gute 90 mm. Unserer Erfahrung nach ist es am besten, erst den Magnifier zu montieren und danach das Reflexvisier . Wenn ein BUIS mit flachem Profil eingesetzt wird, ist es auch möglich ein aufklappbares Kimme-und-Korn-Set mit Tactical-Magnifier in abgeklappter Postion zu verwenden. Der Überwurfhebel des Reflexvisiers hat ein flaches Profil, der Hebel der LQD-Montage eher nicht. Das Einschießen des Visiers ist dank des Verstellbereichs von 120 MOA sowie der satten und ausreichend lauten 1-MOA-Klicks einfach und unkompliziert .
Das komplette Set-up von Sightmark im Schießtest!
Das Handbuch zum Ultra R-Spec warnt davor, dass die Wahl eines anderen Absehens nach dem Einschießen eine Verschiebung des Treffersitzes verursachen kann und, dass das keine Fehlfunktion ist. Die Änderung der Farbe von Rot nach Grün und umgekehrt hat keinen Einfluss auf den POI. Wir sind ohnehin keine Fans von austauschbaren Absehen, so dass wir in unserem Test ausschließlich den Circle Dot verwendet haben. Nachdem das Einschießen erledigt war, blieb die Einstellung stabil, egal was wir gemacht haben. Nachdem wir einige Monate mit dem Set-up gespielt und eine ganze Gewehrklasse durchprobiert haben, können wir ehrlich sagen, dass wir mit der Stabilität sehr glücklich sind.
Das Bild des Absehens durch den Magnifier ist exzellent. In der Tat hat uns der Magnifier wegen seiner Bildqualität und des Sehfeldes, das er bietet, beeindruckt: hell, scharf von Rand zu Rand und mit extrem geringer Verzerrung. Die Türme haben keinen Einfluss auf das Einschießen des Leuchtpunktvisiers und dienen nur dazu, das Absehen innerhalb des Magnifiers zu zentrieren. Sie sind geschmeidig und leicht zu justieren, jedoch nicht steif genug, um unerwünschte Bewegungen zu verhindern. Der Diopterring des Okulars hingegen ist geradezu perfekt.
Wir mussten schon ein bisschen suchen, um etwas zu finden, was sich kritisieren lässt... Die Schwachstelle ist unserer Meinung nach die LQD-Flip-to-Side-Montage . Verstehen Sie uns nicht falsch: Wenn sie einmal montiert ist, funktioniert sie, wie sie soll und ist in beiden Positionen sehr stabil. Sie kehrt jedes Mal perfekt zentriert zur Batterie zurück. Außerdem kann sie so montiert werden, dass sie entweder nach links oder nach rechts klappt.
Sie ist aber größer als die meisten anderen Montagen dieser Art, hat nur einen 30-mm-Ring (der Adaper Sightmark PVS14-NVD wird unabhängig montiert, es geht also nur das eine oder das andere), der Hebel ragt heraus, ist schwarz lackiert und zerkratzt leicht. Wenn der Magnifier im Feld abgenommen wird, können dabei die kleinen Federn zum Betätigen des Hebels verloren gehen, obwohl die Montage auch ohne sie auf der Schiene befestigt bleibt. Noch einmal: Die LQD Flip-to-Side-Montage tut ihren Dienst, dennoch haben wir das Gefühl, dass es da noch Raum für Verbesserungen gibt.
Sightmark Ultra Shot R-Spec Reflexvisier: unser Testfazit
Zusammengefasst ist das Setup von Sightmark für den Preis von 483,98 Euro (SM Ultra Shot R-Spec Reflexvisier 202,99 Euro und SM XT-3 Tactical Magnifier 280,99 Euro) eine grandiose Kombination. Die Antwort auf die eingangs gestellte Frage lautet: Sie bekommen mehr als Sie erwarten! Die optische und mechanische Leistung sowohl des Leuchtpunktvisiers als auch des Magnifiers ist für diesen Preis herausragend. Wir waren beeindruckt von der Einschießstabilität des R-Spec und der insgesamt gebotenen Qualität.
In Deutschland erhalten Sie die hier gezeigte Kombi von Sightmark bei der Georg Fritzmann & Söhne GmbH . Sie können aber viele Sightmark Produkte in Deutschland auch bei Frankonia oder AKAH kaufen.
Mehr Informationen zum Hersteller Sightmark erfahren Sie unter https://www.facebook.com/SightmarkEMEA/