Wenn es in den letzten Jahren einen Trend bei Faustfeuerwaffen gegeben hat, dann dürfte das sicherlich die Verwendung von Minileuchtpunktvisieren (Mini Red Dot Sights; MRDS) auf der Verschlussoberseite von Selbstladepistolen sein. Viele Hersteller offerieren ihre neuesten Pistolenmodelle für die simple MRDS-Montage direkt ab Werk mit einem Fensterausschnitt im Schlitten, was dann beispielsweise als "MOS" (Modular Optic System) oder "OR" (Optics Ready) bezeichnet wird. Spezialisierte Büchsenmacher und Tuner fräsen nachträglich einen entsprechenden MRDS-Ausschnitt in Pistolenverschlüsse, was aber mit entsprechenden Kosten und einem Neubeschuss verbunden ist. Die "Hardware" wird also immer ausgereifter sowie vielseitiger einsetzbar und die Sportverbände bieten viele Disziplinen, die für Kimme und Korn erschaffen wurden, parallel auch für Optik-Klassen an. So befruchten sich die Industrie und der Sport gegenseitig. Doch nicht jeder verfügt über das aktuellste Sportgerät oder möchte einen Pistolenverschluss mit solch einem MRDS-Fensterausschnitt nachträglich versehen lassen. Dafäür gibtves jetzt eine Lösung von MAK.
MAK P-Lock: "MAKellose" Alternative für die Montage für Red Dots auf vielen gängigen Pistolen-Modellen von Kilic Feintechnik
Einen anderen, wenn auch nicht ganz neuen Weg beschreitet die Kilic Feintechnik GmbH mit der P-Lock-Montage. Sie wird einfach auf die bei vielen Pistolenfabrikaten vorhandene Griffstückmontageschiene bis zum Einrasten aufgeschoben. Während die ersten Modelle auf eine quer zur Schussrichtung eingreifende Nase vertrauten, sind bei der endgültigen Serienausführung für unsere Testwaffe in Gestalt einer GLOCK G17 Gen5 nun zwei Arretierungsnasen vorhanden, die dementsprechend für einen bombenfesten Sitz sorgen sollen. Wie von MAK zu erfahren war, gibt es doch mehr oder weniger große Toleranzen bei den Waffenherstellern, die es auszugleichen gilt. An der Unterseite der aus hochfestem 7075-T6 Aluminium bestehenden Montage sind zwei M4-Gewindebohrungen angebracht, an denen sich eine mitgelieferte MIL-STD-1913 Picatinny-Schiene anschrauben lässt. Weil der Hersteller aus Bayern auch international ausgerichtet ist, dient dies der Anbringung von Waffenleuchten oder Licht-Laser-Modulen. In Deutschland könnte man diese Schnittstelle beispielsweise für die Montage von zusätzlichen Gewichten nutzen. Um ein möglichst geringes "Offset" (Versatz zwischen mechanischer und optischer Visierung) zu erreichen, wird die Montage sehr dicht über den Verschluss geführt. Um etwas höher bauenden Korne den entsprechenden Freiraum zu gewähren, wurde in diesem Bereich eine Ausnehmung in Längsrichtung angebracht.
MAK P-Lock ist für folgende Selbstladepistolen lieferbar:
Gleich zum Start gibt es das P-Lock für eine Reihe von Pistolen-Modellen wie CZ Shadow I und II, Heckler & Koch P30/SFP9, Walther Q5, SIG Sauer X-Five/X-Six, GLOCK 17/19 Gen 4/5, Steyr L9 sowie Canik Elite und auch die Schmeisser Hugo 1911. Allerdings lässt sich die Montage momentan nur in Kombination mit dem hauseigenen MAK Dot SH- beziehungsweise Burris Fast Fire-MRDS verwenden. Das MAK Dot SH besitzt einen 3,5-MOA-Punkt, eine manuell wählbare Helligkeitsverstellung, eine kratzunempfindliche Glaslinse sowie ein gut zugängliches Batteriefach auf der Seite. Zugegeben, diese Methode ein Leuchtpunktvisier an einer Waffe zu befestigen, ist nicht so elegant wie eine Verschlussmontage, birgt aber auch Vorteile.
Die mechanische Belastung des Leuchtpunktvisieres ist weitaus geringer und die 95 Gramm Zusatzgewicht reduzieren auch noch etwas den Hochschlag der Waffe, weil die Einheit relativ weit vorne angebracht ist. Das bestätigte sich auch im Test. Eine Treffpunktverlagerung war nicht auszumachen .
MAK Optics - im Video sehen Sie die aktuellen Produkte von MAK wie das P-Lock im harten Praxis-Einsatz.
Interessanter Weise war in unserem Test der Leuchtpunkt trotz höherer Lage schnell und intuitiv aufzunehmen. Wer übrigens ständig zwischen mechanischer und optischer Visierung pendeln möchte, für den ist diese Lösung praktikabler als ständig ein MRDS auf dem Verschluss auf- und abzuschrauben oder auf teurere Wechselsysteme zu setzen. Deshalb könnte das P-Lock durchaus auch für Waffen interessant sein, die bereits für die Aufnahme eines MRDS gerüstet sind. Nachteilig dürfte allerdings die in einigen Sportdisziplinen zwingend vorgeschriebene Holsternutzung sein. MAK hat dies aber erkannt und lässt bei der Firma Gear Maniacs ein Holster für die Bestseller GLOCK in Rechts- und Linksausführung sowie für die HK SFP9 in Rechtsausführung fertigen. Der Preis liegt hier bei 129 Euro. Die komplette Einheit, bestehend aus MAK P-Lock-Montage und MAK Dot SH, kostet 531,- Euro. Die Montage alleine liegt im Preis bei 258,- Euro.
Weitere Informationen - auch über alle anderen Produkte gibt es beim Hersteller MAK. Neuer Partner für den Vertrieb von MAK Montagen und Optiken ist Waffen Schumacher in Krefeld.