Ausprobiert: Das Spektiv Noblex 20-60x80 ED mit Smartphone-Adapter Celestron NexYZ

Einige Zusatzfunktionen und –geräte  für Smartphones sind von eher zweifelhaftem Wert. Doch der Vorteil, sein Trefferbild auf einer großen Mattscheibe statt in einem kleinen Okular zu sehen, leuchtete uns sofort ein. Kein Herumwälzen mehr beim Liegendschießen, um dadurch von der Schießposition einen Blick ins Okular zu erhaschen. Keinen Ärger mehr, wenn nach der Positionsveränderung vergessen wurde, den korrekten Anschlag zu überprüfen. Wer als Gewehrschütze häufig trainiert und ab der 100-Meter- Marke sein Trefferbild kontrollieren möchte, wünscht sich – mehr Vergrößerung. Das Noblex 20-60x80 ED Spektiv kann es. Und das nicht nur durch die variable 20- bis 60-fache Vergrößerung.

Angebrachter Adapter ohne Smartphone.
Die okularseitige Befestigungsklammer
wird an das Noblex 20-60x80 ED geschraubt. Die Federkraft der Klammer dient nur zum Ansetzen, fixiert wird danach "richtig" mittels Schraube.

Innere Werte: So arbeitet das neue Spektiv von Noblex

Das dreilinsige optische System sammelt mit dem Objektivdurchmesser von 80 Millimeter genug Licht, um auch in schwierigen Lichtsituationen die maximale Vergrößerung auszunutzen. Die oft als "Ofenrohre" bezeichneten großen Objektive sind bei diesigem Wetter oder wolkenverhangenem Himmel eindeutig besser als schlankere Optiken mit 60-Millimeter-Linse, solange die Güte des verwendeten Glases stimmt. Ein zentrales Element des Noblex-Spektivs ist das fluoridhaltige Glasmaterial der Objektivlinse. Durch anormale Teildispersion (ED) werden alle Wellenlängen des einfallenden Lichts so korrigiert, dass sie in einen Brennpunkt treffen. Den Anwender erwartet eine deutlich bessere Farbneutralität und höhere Auflösungsmöglichkeit. Eine so gute Wiedergabequalität verorteten die Tester bislang nur bei deutlich teureren Optiken.

Drehwurm ade: Fokussierung des Noblex 20-60x80 ED

Der Celestron NexYZ im Detail.
Der Adapter des Typs Celestron NexYZ hinterlässt einen sehr wertigen Eindruck. Der gesamte Stelltrieb läuft über Zahnräder und -stangen aus Alu, die Kunststoffteile wirken robust.

Vom Nahbereich ab etwa sechseinhalb Meter bis Unendlich genügt weniger als eine Umdrehung der Fokussierwalze. Die Drehzahlersparnis besorgt die in zwei Funktionsebenen geteilte Fokussierwalze: Der hintere Bereich erledigt die Grob-, der Vorderteil die Feinfokussierung. Mit weniger als einer Umdrehung wird der gesamte Sehbereich grob scharf gestellt. Zum Feinabstimmen dient die vordere Walze.

Von Analog zu Digital das Noblex-Spektiv mit dem Celestron NexYZ:

Digiscoping per Mobiltelefon liegt im Trend. Darauf ist das Okular des Noblex 20-60 x 80 ED abgestimmt. Mittels eines Adapters lassen sich alle gängigen Mobiltelefone mit dem Okular verbinden und die Seherlebnisse speichern oder "teilen". Die Adapter-Größe reicht zur Aufnahme der größten Smartphones oder kleiner Tablets. Die Entfernung zum Okular wird wie die Seitenverstellung über präzise geführte Zahnstangen bewerkstelligt. Einzig das Einrichten des Smartphones am Okular beim Anpeilens des Ziels erfordert etwas Geduld. Ein gutes und stabiles Stativ zahlt sich dabei aus. Das analog erzeugte Bild im Spektiv ändert beim Fokussieren auch die Wiedergabe im Bildschirm.

Daten im Detail: Das Noblex 20-60x80 ED

Modell:Noblex-Spektiv 20 – 60 x 80 ED
Preis:499,- Euro
Vergrößerung:Variabel, 20 – 60-fach
Objektivdurchmesser:80 mm
Okulartyp:Schrägeinblick-Okular
Maße (L x B x H):440 x 98 x 171 mm
Gewicht:ca. 1420 g
Befestigung:¼“-Stativ-Adapter,Spektiv 360° radialverstellbar
Gehäuse:Aluminium
Wasserdichtigkeit:Bis ein Meter Tiefe auf 30 Minuten
Garantiedauer:10 Jahre
Farbe:Anthrazit
Ausstattung:Ausziehbare Sonnenblende, Schiebeaugenmuschel, Putztuch, Bereitschafts tasche, Objektiv- und Okularschutzkappe, (Smartphone-Adapter 44,- Euro).
Zieldarstellung im Spektiv von Noblex mit Adapter.
Die Zieldarstellung wird  vom Okular aufgenommen. Die Qualität hängt auch vom  Smartphone und nicht nur vom Spektiv ab.

Fazit: Das kann das Noblex 20-60x80 ED-Spektiv

Ein vom Preis-Leistungsverhältnis her als top zu bewertendes Spektiv, gepaart mit einer (mal wirklich) innovativen Idee zum Zusatznutzen eines Smartphones. Das erweitert den Verwendungsbereich der Optik noch einmal deutlich. Die Kombination aus dem Spektiv 20-60x80 von Noblex sowie dem Smartphone-Adapter Celestron NexYZ sind absolut empfehlenswert.


Dieser Test wurde auch in der VISIER 9/2021 veröffentlicht. Sie können das komplette Heft als Printausgabe sowie als e-Paper im VS Medien-Shop erwerben.

Weitere Informationen zum Spektiv und den weiteren Produkten, finden Sie auf den Seiten von Noblex E-Optics.

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