Steiner ist ein Name, der auf dem Markt für Ferngläser bereits Geschichte geschrieben hat und sicherlich nicht vorgestellt werden muss. Das Aushängeschild dieses deutschen Unternehmens waren stets Ferngläser, meist basierend auf der erfolgreichen optischen Lösung der Porro-Prismen. Hinzugekommen ist kürzlich eine Komplettreihe von Zielfernrohren für den professionellen Markt.
Leicht, robust und optisch ausgezeichnet, aber dennoch unhandlich und relativ „hässlich“ für die heute vorherrschenden ästhetischen Normen. Heute testen wir ein Steiner Produkt, das 8×42 Ranger Pro, das auf einem Dachkantprisma basiert, insbesondere mit der Konfiguration, die als Schmidt-Pechan bekannt ist. Dies ist von den Namen der beiden jeweils verwendeten Prismentypen abgeleitet. Damit bietet das Fernglas eine Konfiguration, die zwischenzeitlich sehr populär ist: zwei saubere, übersichtliche und gerade parallel-zylindrische Körper ohne „Ecken“ der optischen Winkelteile (Okular oder Linsen).
Das optische Instrument ist recht schwer und vermittelt das Gefühl von Solidität und Robustheit, was tatsächlich der Belastbarkeit des Modells entspricht. In einer Demonstration wurde ein identisches Modell wortwörtlich mehrere Male gegen eine Ziegelwand und auf einen Betonboden geworfen, ohne dabei Schäden erlitten zu haben. Das Gehäuse besteht aus Makrolon, einem besonders widerstandsfähigen Technopolymer, das ursprünglich für die Raumfahrt entwickelt wurde und mit Fiberglas verstärkt ist. Das gesamte Instrument ist mit NBR-Gummi überzogen und bietet damit eine rutschfeste Griffigkeit, die den Eindruck von „Weichheit“ beim Anfassen und ein sicheres Handling vermittelt.
Das Modell, das wir getestet haben, wurde für die Jagd bei schwachen Lichtverhältnissen entwickelt: Mit einem großen Blickwinkel, ausgezeichneter optischer Qualität und einer beispielhaften Austrittspupille unterscheidet sich das Ranger Pro zudem durch sein ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältnis und schneidet im technischen und Leistungsbereich im Vergleich zur Konkurrenz erstaunlich gut ab. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Konkurrenz, von der wir sprechen, allesamt im gehobenen Preissegment angesiedelt ist.
Die Okulare sind mit teleskopisch ausziehbaren Linsenhauben ausgestattet, die als „Twist-Up“ bezeichnet werden. Mit einer halben Umdrehung lassen sie sich ausfahren und so positionieren, dass sie eine perfekte Ausrichtung und Distanz des Auges für ein ausgezeichnetes Sichtfeld ohne Brille ermöglichen; weiterhin sind wegklappbare Seitenklappen vorhanden, um eine Beeinträchtigung durch Streulicht zu vermeiden. Seitlich sind interessante ClicLoc-Befestigungen für den Riemen angebracht. Diese ermöglichen ein extrem einfaches und schnelles Einhaken und Lösen der Verbindungen.
Der Korpus des Fernglases ist mit Stickstoff gefüllt, allerdings zeichnet sich dieser Prozess durch einen höheren Befülldruck als bei Konkurrenzprodukten aus. Dies ist einem patentierten Verfahren zu verdanken: damit bleibt das Innere des Instruments länger gegen Kondensat geschützt als bei allen anderen Ferngläsern auf dem Markt. Zusätzlich können Sie aufgrund der Zweiwegeventile das Fernglas jederzeit an das Werk zurücksenden, um es dort erneut mit Stickstoff befüllen zu lassen – selbst nach Jahrzehnten.
Die Fokussiergeschwindigkeit und Präzision sind sehr hoch: Mit einer einzigen 360°-Umdrehung des Fokussierknopfes lässt sich das Instrument von einem Minimum von unter 2 m auf endlos stellen. Die Qualität und Helligkeit (insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen) des beobachteten Bilds sind herausragend: Die Farben sind sehr natürlich und Schärfe und Definition sind exzellent; bei einem korrekt eingestellten Fokus ist die festzustellende chromatische Aberration zu vernachlässigen; die durch das sekundäre Spektrum verursachte Randzone ist reduziert, während der Helligkeitsabfall an den Rändern aus praktischen Gründen beinahe nicht wahrnehmbar ist.
Das breite Sichtfeld von 122 m bis 1000 m ist erwähnenswert, weil es in Anbetracht der Klasse dieses Instruments besonders bemerkenswert ist. Die Packungseinheit umfasst einen halbsteifen Koffer, einen ClicLoc-Neoprengurt, abnehmbare Linsenkappen und Neoprenabdeckungen für die Okulare. Unter Betrachtung der vorhergehend beschriebenen Eigenschaften plus eine Garantie von zehn Jahren können wir nur eine positive Beurteilung abgeben: 5 von 5 möglichen Punkten.