Neben dem hier vorgestellten, größten Exemplar aus der neuen MEOPTA Meostar R2-Serie, das mit 35 Zentimetern Länge immer noch ziemlich kompakt ist, und dem bereits erwähnten MEOPTA Meostar R2 1-6x24 gibt es auch noch die Modelle MEOPTA Meostar R2 1,7-10x42 und MEOPTA Meostar R2 2-12x50. Sie alle sind mit ihrem sechsfachen Vergrößerungsfaktor für Schützen aber vor allem Jäger ein sehr interessantes Angebot zu einem fast unschlagbaren Preis; so geht beispielsweise das Testmodell MEOPTA Meostar R2 2,5-15x56 RD für 1.299 Euro über die Ladentheke. Dafür bekommt man ein Zielfernrohr mit sechsfachem Zoom, einer sehr guten Transmission und neu entwickelter Absehen-Beleuchtung mit acht Stufen und automatischer Abschaltung.
MEOPTA Meostar R2 2,5-15x56 RD: 95% Transmission mit Meolux
Die Optik ist auf dem neuesten Stand der Technik: „Meolux“ nennt sich die neueste Beschichtung für das Linsensystem, die gewährleistet, dass jede Luft-Glas-Fläche nicht mehr als 0,2% Licht schluckt, so dass ein neues MEOPTA Meostar R2-Zielfernrohr nach Herstellerangaben an der magischen Grenze von 95 Prozent Transmission kratzen kann.
„Meopdrop“ heißt die hydrophobe Beschichtung, die, ähnlich wie bei den renommierten deutschsprachigen Herstellern, die Aufgabe hat, Wasser und Schmutz abzuweisen, während die Quarz- Schutzschicht namens „Meoshield“ die äußeren Linsen vor Abrieb und kleinen Kratzern schützen soll.
Werksbesichtigung bei MEOPTA
Weil der tschechische Hersteller MEOPTA im Vorjahr das 80-jährige Firmenbestehen feierte, besuchten wir das riesige Werk auf einem 13,5 Hektar großen Gelände in Prevov und staunten nicht schlecht. Von den über 2.200 Mitarbeitern sind mindestens 1.000 Mitarbeiter mit der Produktion von Zielfernrohren, Ferngläsern und Spektiven beschäftigt. Linsenglas wird bei MEOPTA nicht hergestellt, dafür gibt es die großen Hersteller wie SCHOTT, GDGM oder OHARA. Doch es werden massenweise Linsen geschliffen und poliert, wobei die großen Vakuum-Geräte für die Linsenbeschichtung beeindrucken.
Absehen werden im Hause geätzt, schließlich beliefert man auch Militär und Polizei mit Optiken, da muss differenziert gearbeitet werden und Zukaufen wäre dann eventuell zu kostspielig.
Die Leichtmetall-Rohrkörper der Zielfernrohre werden aus dem Vollen gefräst und danach im Hause harteloxiert.
Nach der Besichtigung ist klar: MEOPTA hat das Know-How und die Kapazitäten und ist deshalb auch Europas größter Optikproduzent.
MEOPTA Meostar R2 2,5-15x56 RD: Tadellose Mechanik
Die Aufschrift auf den Verstellungsscheiben der neu gestalteten Absehen-Verstellung ist deutlich: Ein Klick entspricht 0,7 cm auf 100 Meter Entfernung oder 1/4“ auf 100 Yards. Die technischen Daten versprechen einen quadratischen Justierbereich von 131 cm auf 100 Meter in der Höhe. In der Erprobung zeigte sich, dass der Gesamtverstellbereich sogar 227 Klicks beträgt, was 159 cm Gesamtjustierumfang in Höhe und auch Seite bedeutet und für alle üblichen Schussdistanzen vollkommen ausreichen dürfte.
Die Mechanik funktioniert tadellos, deutlich fühl- und hörbare Klicks, die sauber einrasten. Zudem können die Drehscheiben auch genullt werden. Hierfür muss man keine Schräubchen lösen, sondern die Bedienelemente einfach eindrücken, wodurch die Verzahnung ausrastet. Ein Anheben der Drehscheiben wäre allerdings ergonomischer - aber was soll’s - Gewöhnungssache.
Das Leuchtabsehen 4K ist in der zweiten Bildebene montiert. Das bedeutet, dass das Absehen bei zunehmender Vergrößerung gleich groß bleibt, das Bild jedoch vergrößert wird. Dadurch deckt der rote Zielpunkt bei sechsfacher Vergrößerung 5 cm und bei Maximalvergrößerung von 15fach noch 2 cm Zielfläche auf 100 Meter ab. Das ist für übliche Jagdbedingungen akzeptabel, bei weiten Schüssen wäre aber ein feinerer Punkt, der weniger vom Ziel abdeckt, vorteilhaft.
Die Absehen-Beleuchtung weist acht regulierbare Leuchtintensitätsstufen von sehr schwach bis sehr hell auf, wobei sie in den Zwischenstufen jeweils abgeschaltet ist. Einfach aber praxisgerecht und leicht zu bedienen.
Zur Beurteilung der optischen Qualität arbeiten wir aus praktischen Gründen neuerdings mit einer Art von „Digiscoping“ unter Verwendung eigens gebauter Gerätschaften.
Rechts sehen Sie vier Bilder einer Anschuss-Scheibe auf 100 Meter, die durch das Absehen des MEOPTA Meostar R2 Zielfernrohrs 2,5-15x56 RD bei 2,5facher, 5facher, 10facher und 15facher Vergrößerung beobachtet wurde. Die äußeren Kreise des Zieles haben einen Durchmesser von 8 cm und eine Linienstärke von 10 mm. Der innere Kreis hat einen Durchmesser von 3 cm und eine Linienstärke von 1,1 mm. Mittels des inneren Kreises kann man den Durchmesser des Punktes beurteilen.
MEOPTA Meostar R2 2,5-15x56 RD: Fazit des Tests
Nach unserer Beurteilung ist die Auflösung gut bis sehr gut und der Kontrast gut. John Gerards vertritt die Meinung, dass ein Zielfernrohr mit über 12facher Vergrößerung einen Parallaxenausgleich braucht, die dem MEOPTA Meostar R2 2,5-15x56 RD fehlt.
In der Praxis zeigt sich, dass sich das Zielfernrohr auf 200 bis 225 Meter wacker schlägt, darüber hinaus verliert das Bild etwas an Schärfe. Das Risiko eines Fehlschusses ist dennoch gering, wenn man mittig durch das Glas schaut. Wer hier absichtlich nicht zentrisch durchs Absehen blickt, wird feststellen, dass sich die Treffpunktabweichungen auch auf Distanzen bis 300 Meter sehr im Rahmen halten. Auf den üblichen, kürzeren Entfernungen im Revier - auf denen man oft mit einer geringeren Vergrößerung schießt und daher die Unschärfe ohnehin nicht wahrnimmt - spielt der fehlende Parallaxenausgleich keine Rolle.
Daher lautet unser Fazit: Das MEOPTA Meostar R2 Zielfernrohr 2,5-15x56 RD für 1.299 Euro ist ein sehr gutes Zielfernrohr mit einer sehr guten Transmission und einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis.