Das Docter 10×25 Compact ist ein prismatisches Fernglas mit Dachkantprisma und bietet einen ausgezeichneten Kompromiss zwischen Größe und optischer Leistung. Das Instrument sieht dank der geraden Linie der zwei Teleskope zudem sauber und kompakt aus.
Das 10×25 Compact macht auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck; das gesamte Fernglas ist mit Gummi überzogen, das Material fasst sich angenehm an und ist rutschfest. Das Design fällt durch seine ausgezeichnete Ergonomie ins Auge; das gilt sowohl für den Handgriff, als auch für die Einstellungsvorrichtungen, die mittig auf der Brücke des Instruments vorhanden sind.
Das Docter 10×25 Compact ist komplett versiegelt, mit Stickstoff gefüllt und wasserdicht bis zu einer Tiefe von 1 Meter.
Die Größe ist nicht unkomfortabel, die Gesamtabmessung beträgt 105 mm × 120 mm. Das Glas wiegt 376 Gramm. Wenn das Compact 10×25 nicht verwendet wird, kann es dank des Doppelgelenks der mittigen Brücke komplett zusammengeklappt werden und wird damit so klein, dass es in jede Jackentasche passt.
In der Praxis muss der Anwender das Docter Compact 10×25 auf seinen Augenabstand anpassen, der natürlich nicht voreingestellt werden kann, und zwischen 34 und 74 mm einstellbar ist. Da die Brücke zwei Gelenke hat, benötigt man etwas Aufmerksamkeit, um die zwei Optiken korrekt aufzuklappen, so dass das Instrument direkt einsatzbereit ist. Wir haben erwähnt, dass die Fokussierungs- und Diopter-Einstellungen mittig auf der Brücke positioniert sind. Der Fokusring ist relativ klein, aber extrem flüssig und bietet genau das richtige Maß an Reibung; es fokussiert sehr schnell und sehr akkurat. In einer einzigen Umdrehung wird zwischen unendlich und der Mindestentfernung von 3 Metern fokussiert. Im vorderen Bereich der Brücke finden wir einen wesentlich kleineren Knopf für die Diopteranpassung.
Das durch das Instrument betrachtete Bild ist sehr klar, mit gutem Kontrast und ausgezeichneter Helligkeit, wenn man das hohe Vergrößerungsverhältnis und den relativ kleinen Durchmesser der Objektivlinsen von 10×25 mm berücksichtigt. Die Farbqualität geht leicht zum unteren Ende des Spektrums hin und verleiht dem Bild einen schwach gelb-orangen Farbton, was durch Kontrastverstärkung verbessert werden kann; dies stört die Beobachtung jedoch nicht ernsthaft. Die Augenmuscheln können durch Drehung verlängert werden und die 15 mm Austrittspupille (ein eher hoher Wert für ein so kompaktes Fernglas) ermöglicht die längere Anwendung ohne Augenermüdung und mit Brille.
Farbsäume sind beschränkt und auf die äußeren Ränder des Sichtfelds begrenzt, wie in den meisten Ferngläsern im mittleren bis gehobenen Segment. Im klassischen Ziegelwandtest können wir eine leichte Konvexverzerrung beobachten; die Sternenbeobachtung zeigt ein wahrnehmbares Koma im äußeren Drittel des Sichtfelds. Wir müssen jedoch berücksichtigen, dass wir ein „kompaktes“ Fernglas in der Hand halten, und das zudem zu einem recht attraktiven Preis, insbesondere, wenn man einen Blick auf die Konkurrenz wirft; wir müssen zugeben, dass wir das Docter Compact 10×25 mit dem Referenzstandard verglichen haben, den wir normalerweise verwenden würden, um „Instrumente in voller Größe“ zu bewerten und dementsprechend sollte hier auch geurteilt werden.
Abschließend müssen wir einräumen, dass wir keine Freunde der zehnfachen Vergrößerung sind, die in kompakten Ferngläsern so beliebt ist. Wir bevorzugen die achtfache Vergrößerung bei weitem, da diese eine bessere Stabilität und bessere Helligkeit in der Dämmerung und bei Nacht bietet; dennoch hat sich das Docter 10×25 Compact als ausgezeichnetes Instrument erwiesen, das uns mit seiner ausgezeichneten Ergonomie und optischen Qualität dazu bringt, unsere Meinung zu den Themen Helligkeit und Stabilität eines Kompaktinstruments noch einmal zu überdenken.