Die .22 ARC (Advanced Rifle Cartridge) folgt der 6 mm ARC aus gleichem Stall. Die neue Kompaktpatrone von Hornady ist wie ihr Vorgänger für die AR-15-Plattform gedacht und soll Maximalleistung auch im Long Range-Bereich liefern. Die .22 ARC passt in standardmäßige AR-15-Magazine und verspricht die gleiche oder bessere Leistung wie eine .22-250 Remington, was sie auch dem ebenfalls neuen 62 Grains Hornady ELD-VT (Extreme Low Drag - Varmint/Target)-Geschoss zu verdanken hat. Selbstverständlich können die beiden jungen ARC-Kaliber von Hornady auch in Mehrlader-Repetiergewehre im Sport (wie etwa beim PRS) oder auf der Jagd genutzt werden. Die 6 mm ARC haben wir schon sehr ausführlich vorgestellt: Hier finden Sie unseren Testbericht zur 6 mm ARC-Patrone von Hornady auf all4shooters.com und hier unsere all4shooters-Tipps zum Wiederladen der 6 mm ARC.
Bei der .22 ARC gestaltete Hornady sowohl die Patrone als auch das Patronenlager der Gewehrläufe, um die bestmögliche Leistung bei Verwendung moderner Geschosse mit höchsten Ballistischen Koeffizienten (BC-Werten) realisieren zu können. Der US-Hersteller stellt hier konstante Spitzenpräzision und geringe Standardabweichung bei der Geschwindigkeit in Aussicht, wobei die neue Hornady-Partrone die Referenz in Form der .22-250 auch im echten Long Range-Bereich von über 1.000 Metern überflügeln soll. Natürlich soll die .22 ARC aber auch ein Mitbewerber für weitaus jüngere Patronen der gleichen Kaliberklasse wie etwa die .22 Nosler oder die erst 2018 vorgestellte .224 Valkyrie von Federal darstellen. Die .22 ARC besitzt eine Patronenlänge von 57,4 mm und für eine Kaliberkonventierung eines vorhandenen AR-15 benötigt man daher lediglich einen anderen Verschluss und Lauf. Hornady führt bereits jetzt drei .22 ARC-Laborierungen im Programm: die V-Match-Munition mit dem 62 Grains ELD-VT-, die Black mit 75 Grains ELD-Match- und eine Long Range-Patrone mit einem 88 Grains schweren ELD-Match-Geschoss.
Das 62 Grains ELD-VT-Projektil der V-Match-Patrone aufgrund der Konstruktion mit einer "Lufttasche" zwischen der Polymerspitze und dem Bleikern besitzt ein ungewöhnliches Gewicht-Längen-Verhältnis. Daraus resultiert eine Verschiebung des Schwerpunkts nach hinten sowie ein sehr langes Geschoss mit beeindruckenden BC-Werten von .382 (G1) und .191 (G7). Hierbei handelt es sich um inoffizielle Daten, die noch bestätigt werden müssen, da die kompletten Ballistikdaten noch nicht veröffentlicht wurden. Bei einem Gasdruck von etwa 3.585 bar erreicht diese Laborierung aus einem 24” (610 mm) langen Lauf eine Geschwindigkeit von rund 1.005 m/s. Die beiden anderen Munitionssorten Black 75 Grains ELD-Match und 88 Grains ELD-Match bringen es auf Geschwindigkeiten von 938 m/s respektive 865 m/s. Hornady wird selbstverständlich auch Matrizensätze sowie Ladekomponenten in dem neuen Kaliber anbieten. Auf der am Ende dieses Beitrages verlinkten Produkt-Website des Herstellers entdeckt man eine imposante Liste von Partnern, die Komplettwaffen oder Umrüstsätze in .22 ARC offerieren. Die CIP-Zulassung und Verfügbarkeit in Europa wird sicherlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Wir halten Sie auf dem Laufenden! Noch ein Gedanke zum Abschluss: Ohne Blei lassen sich solche Performance-Werte bei KK-Munition technisch nicht darstellen.
Hier finden Sie weitere Informationen zu der neuen .22 ARC von Hornady in englischer Sprache.
Auf dieser Webseite erfahren Sie mehr über den US-Hersteller Hornady und seine Produktpalette.