Das Portrait: IPSC-Schütze Stefan Rumpler aus dem GECO-Team – Pistole, Selbstladegewehr und Flinte in Perfektion

Stefan Rumpler, der junge, zweifache Familienvater aus Fürth lebt beruflich und in der Freizeit rund um die Uhr in der „Waffenwelt“.
Stefan Rumpler World Shoot 2023
Der Erfolg ist am Gesicht ablesbar: Stefan Rumpler wurde Vierter in der Open Overall-Klasse des 4. IPSC World Shoot 2023 in Pattaya in Thailand.

Damit hatte wohl niemand gerechnet – Stefan Rumpler, Multigun-Schütze aus dem GECO-Team, zeigte bei der 4. IPSC World Shoot in Pattaya, Thailand, im Dezember 2023 eine beeindruckende Leistung: Unter knapp 200 Teilnehmern in der Open Overall-Klasse dieser IPSC-Weltmeisterschaft sicherte er sich den sagenhaften, aber sicher ebenso unglücklichen 4. Platz. Besonders im Shoot-Off, dem entscheidenden Finale auch für die Zuschauer, zeigte Rumpler dann sein ganzes Können und unterlag dem Weltmeister Scott Greene aus den USA nur knapp mit 1:2 Punkten.

Stefan Rumpler Pistole
Stefan Rumpler schießt in der IPSC Production Class die ungewöhnliche Laugo Arms Alien 500, mit gasgebremstem Masseverschluss, geringer Verschlussmasse und feststehendem Lauf mit extrem niedriger Seelenachse, geladen werden GECO Patronen (9 mm Luger 124 grs. SX).

Dabei hatte Rumplers Sportschützen-Karriere statt mit IPSC-Waffen mit dem Luftgewehr begonnen: Der heute 31-jährige Familienvater aus Fürth wuchs in einer „Waffenfamilie“ auf, ist sein Vater doch selbstständiger Büchsenmachermeister und Waffenfachhändler, während sein Großvater Oberförster war. So sog er das „Schieß-Gen“ quasi mit der Muttermilch auf und er sowie sein jüngerer Bruder Gernot wurden schon sehr früh mit Waffen vertraut gemacht, nicht zuletzt durch die Kundschaft im Geschäft ihres Vaters. So wurde Stefan Rumpler bereits mit neun Jahren Mitglied im kaiserlichen und königlichen privilegierten Schützenverein Mittersill im idyllischen Oberpinzgau. Seine ersten Schritte im Schießsport unternahm er mit dem aufgelegten Luftgewehr, so dass seine allererste eigene Waffe auch ein Walther LG300 mit blauem Aluminiumschaft und verlängertem Holzvorderschaft war.

Stefan Rumplers erste Karriere begann mit den olympischen Schießdisziplinen und dem Großkaliber-Dreistellungskampf

Stefan Rumpler ISSF 300 m Baku 2017
Konzentrationsphase im Finale des Kleinkaliber-Liegendschießens: Stefan Rumpler wurde mit seinem Walther KK 500 und natürlich RWS KK-Patronen Siebter im Finale der Europameisterschaften 2017 in Baku in Aserbaidschan.
Stefan Rumpler ISSF 300 m Baku 2017
Mit dem österreichischen Nationalteam wurde Stefan Rumpler 2017 in Baku/Aserbaidschan noch Vize-Europameister, ein Jahr später Weltmeister.

Im klassischen, olympischen ISSF-Schießsport stellten sich aufgrund von Talent und Trainingsdisziplin sehr früh Erfolge für Stefan Rumpler ein, der im Laufe der Zeit sein Disziplinen-Spektrum von Luftgewehr 10 Meter um KK-Gewehr 50 Meter sowie Großkalibergewehr 300 Meter erweiterte. Zu seinen größten Erlebnissen und Erfolgen in diesem Metier zählt für ihn die Teilnahme an den ersten Olympischen Jugendspielen 2010 in Singapur sowie 2018 der gemeinsam mit seinem Bruder Gernot und Bernhard Pickl errungene Team-Weltmeistertitel im Dreistellungskampf mit dem Großkalibergewehr auf 300 Meter in Changwon in Südkorea. Es ist wohl Schicksal, dass er auch seine heutige Frau, die Mutter seiner beiden Kinder, beim ISSF Weltcup im spanischen Granada 2016 kennenlernte.

IPSC-Ass Stefan Rumpler hat für sich die ideale Kombination von Beruf und Sportschützen-Laufbahn gefunden

Ausrüstung
Rumplers getunte Armsan-Flinte RS-S1 in 12/76 mit Custom Guns Carbon-Handschutz, Tapco-Matchabzug, Hogue AK Rubber-Griff, Custom Guns-Magazintrichter, Custom Guns DTK 03-Mündungsbremse „Dissident Arms“-Version, DPM Molot 12 Verschlussfedersystem und Eemann Schlagstückfeder, Molot Chokes. Die Munition:  Neben den im Bild gezeigten GECO Competition Slugs noch GECO Competition Buck Shot und die Rottweil-Laborierungen Special Trap 28 grs. (2,4 mm), Sport Gold HV 28 grs. (2,2 mm) und Mark II HV 30grs. (2,7 mm).
Stefan Rumpler "in action" mit der Selbstladeflinte Armsan RS-S1, oben drauf ein Holosun ELITE HE503C-U-GR-Leuchtpunktvisier.
Und so präsentiert Stefan Rumpler sich im Hauptberuf als Produktmanager für Munition und Waffen der RWS GmbH, hier in einem Youtube-Video unseres Jagd-Kanals all4hunters.com

Doch nicht nur in seiner Freizeit beschäftigt sich Stefan Rumpler mit Waffen, denn der ausgebildete Ingenieur für Waffentechnik ist heute als Produktmanager bei der RWS GmbH in Fürth tätig. So kann man unschwer erahnen, dass Stefan Rumpler mehr oder weniger rund um die Uhr in der Waffenwelt aktiv ist. Im Frankenland kam er 2019 mit dem dynamischen IPSC-Schießsport in Berührung und wurde Mitglied bei der SLG Ironhands in Lauf an der Pegnitz. Wie schon in der ISSF ist er im IPSC-Metier hinsichtlich der Disziplinen-Vielfalt breit aufgestellt, startet der Tausendsassa doch mit der Pistole in der Production-, mit dem Gewehr in der Rifle Open- und mit der Flinte in der Standard- sowie Open-Waffenklasse. Aufgrund seiner Erfahrung bei ISSF-Großveranstaltungen sowie seiner bereits über viele Jahre antrainierten, sauberen Schießtechnik ließen auch hier die Erfolge nicht lange auf sich warten. So gehören im dynamischen Schießen nach den Regeln des Weltdachverbandes International Practical Shooting Confederation (IPSC) zu seinen bisherigen, besonders denkwürdigen Höhepunkten der Gewinn der deutschen Meistertitel mit der Flinte und im 3-Gun Parcours im Jahr 2022 sowie die Nominierungen ins Nationalteam Production für die Kurzwaffen-Europameisterschaft und Flinten-Weltmeisterschaft 2023.

Wie trainiert der Allround-Schütze Stefan Rumpler?

In der IPSC-Klasse für Standardflinten schießt Stefan Rumpler mit einer Benelli M2 Speed Performance. Und das natürlich, je nach Aufgabenstellung im Parcours, mit Patronen aus dem Portfolio seines Arbeitgebers: GECO Slug Black 26 grs., GECO Competition Buck Shot, Rottweil Special Trap 28 grs., 2,4 mm, Rottweil Sport Gold HV 28 grs., 2,2 mm und Rottweil Mark II HV 30 grs. 2,7 mm.
IPSC-Stage World Shoot Thailand 2023
Eine typische Stage bei der IPSC World Shoot 2023 in Thailand

Nach eigenem Bekunden verfeuert er mit allen Waffensystemen zusammen rund 20.000 Schuss im Jahr. Im Gegensatz zu vielen anderen Topschützen, die sich ausschließlich auf den scharfen Schuss konzentrieren, betreibt er aber zusätzlich auch mehrmals in der Woche Trockentraining. Hierfür nutzt er kein spezialisiertes Equipment, sondern lediglich Dummy-Patronen und verkleinerte Zielmedien. Zum trockenen Übungsprogramm zählen natürlich Waffenhandhabung, Ziehvorgänge aus dem Holster, Nachladetechniken sowie wechselnde Anschlagarten, was bei den drei verschiedenen Waffentypen Gewehr, Flinte, Pistole viele Trainingsmöglichkeiten eröffnet. Er besucht den Schießstand zwei bis drei Mal in der Woche und startet obligatorisch das rund dreistündige Training mit zwei bis drei Standardübungen, die alle Grundfertigkeiten (Basics) mit der jeweiligen Waffe abdecken. Danach werden kurze Drills mit zum Teil sehr vielen Wiederholungen unter abwechselnden Vorgaben trainiert, die auf eine spezielle Fertigkeit abzielen. Nur selten werden Parcours oder komplexere Szenarien trainiert, da es zu lange dauert, diese vorzubereiten und aufzubauen. Pro Trainingseinheit verschießt Stefan zwischen 200 bis 500 Patronen. 

Als junger Familienvater bleibt ihm keine weitere Zeit für Ausgleichssport übrig, so dass er sich mit speziellen Kraftübungen fit hält sowie hin und wieder ins Jagdrevier oder auf den Wurfscheibenstand geht. Stefan Rumpler ist übrigens ein „Beidhänder“, der mit der rechten und linken Hand gleichermaßen geschickt agieren kann, was ihm gerade bei den komplexen, dynamischen Nachladetätigkeiten mit der Flinte mit Röhrenmagazin Vorteile verschafft. Aktuell nutzt er die „Twin Quad Load Shell Caddies“-Halter für acht Schrotpatronen von Double Alpha Academy (DAA), die er aber aufgrund seiner Praxiserfahrungen heute gegen Konkurrenzfabrikate von Awen, Magload oder King Competition austauschen würde.

Stefan Rumplers Tipps für Einsteiger ins IPSC-Schießen

Zunächst sollte man keine Berührungsängste bei der Informationssammlung haben und stattdessen rasch einen Verein aufsuchen, der die gewünschten Disziplinen anbietet. Vor allem als Neueinsteiger ist es schwierig, einen Überblick zu bekommen, was man alles braucht und auf was es ankommt. Hier ist es extrem hilfreich, sich im Verein umzuhören, sich viele Meinungen persönlich geben zu lassen, verschiedenste Waffen und Disziplinen zu testen. 

Mit seiner getunten Armsan RS-S1 auf technischer AK-47-Basis mit Kastenmagazinen wurde Stefan Rumpler Vierter bei der Weltmeisterschaft 2023, obwohl die starke Konkurrenz aus aller Herren Länder oftmals weitaus bessere Trainingsmöglichkeiten hat.

Anschließend sollte man sich möglichst schnell entscheiden, was man überhaupt möchte. Will man den Sport wirklich als Sport ambitioniert ausüben und somit mehrmals wöchentlich den Schießstand aufsuchen oder in einer spannenden wie spaßigen Freizeitbeschäftigung gelegentlich ein paar Schüsse abfeuern? Dem, der Ambitionen zeigen möchte, empfiehlt er darüber hinaus, so rasch wie möglich einen Wettkampf aufzusuchen, auch wenn es zuerst nur als Zuschauer oder Helfer ist, um mit aktiven Teilnehmern, Range Officers und anderen Funktionären in Kontakt treten zu können. So spürt man das Wettkampf-Flair hautnah und der direkte Informationsgewinn erleichtert zudem erheblich die Wahl der richtigen Waffe sowie anderer Ausrüstung. Gerade die Schützen der eingeschworenen IPSC/Action-Gemeinde sind stets sehr auskunftsfreudig und hilfsbereit. Es gehört zum guten Ton, dass man sich untereinander hilft und unterstützt.


Warum Stefan Rumpler in allen seinen Wettkampfwaffen GECO-Munition verwendet

Pistole: GECO 9 mm Luger SX

GECO 9 mm Luger FMJ encapsulated: Die gekapselte Version zeichnet sich durch eine verminderte Rauch- und Schadstoffbelastung aus, ideal für Indoor-Schießstände.
  • Die SX-Munition (hier der Link zur Website) ist absolut zuverlässig in meiner Waffe, die Präzision ist für IPSC mehr als ausreichend und sie bringt den nötigen Mindestimpuls nach IPSC Regelwerk (das tut nicht jede Fabrikmunition in einer Laugo Arms Alien Pistole)
  • Ich trainiere viel Indoor und da ist diese schadstoffreduzierte Munition absolut ein Segen, was die gesundheitliche Belastung angeht.
  • Durch das gekapselte Geschoss und den absolut schwermetallfreien Anzündsatz verschmutzt auch meine Waffe bei weitem nicht so stark wie mit herkömmlicher FMJ Munition
  • Der angemessene Preis ermöglichen die nötigen hohen Schusszahlen für das IPSC Training.
  • Kurzum, diese Munition ist meine absolute Go-To Patrone für Wettkampf und Training

Flinte: GECO Competition Slugs und GECO Buck Shot

GECO Coated Competition Slug – Black in 26 g und Red in 28 g. Pulverladung, Geschwindigkeit und Geschossgewicht sind optimal auf das dynamische Schießen mit der Flinte ausgelegt.

Stefan Rumpler meint dazu: "Wir bieten zwei unterschiedliche Gewichtsklassen bei den beschichteten Slugs an: CCS (für Coated Competition Slug) Black 26g und CCS Red 28g und das ist sehr gut so: In meiner Benelli M2 SP schießt der leichtere Slug Black 26g Loch in Loch und dasselbe tut der Red 28g in meiner Armsan RS-S1 Open Flinte. Beide funktionieren tadellosen in beiden Waffen, aber es gibt eben auf Grund der verschiedenen Laufgeometrien doch Unterschiede in der Schussleistung.

Die Postenschrotpatronen GECO Coated Competition Buck Shot im Kaliber 12/65: 9 Kugeln mit 8 mm Durchmesser für die bestmöglichen Trefferbilder.

Was die ebenfalls beschichteten GECO Buck Shot-Patronen angeht: Eine enge und vor allem gleichmäßige und wiederholbare Garbe sind absolut unabdingbar, um für IPSC „berechenbare“ Ergebnisse während einer Stage zu erhalten. Die GECO Buck Shot liefert genau das: Absolut zuverlässig in der Funktion und eine berechenbare Garbe zeichnen diese Munition aus. Ich habe mich viel mit Slug und Buck-Shot Munition beschäftigt und sie getestet. Viele Schützen sind verunsichert, wenn die Buck und/oder Slug Stages im Wettkampf anstehen, weil sie schon die unterschiedlichsten Erlebnisse mit deren Munition hatten. Ich hingegen kann gerade bei den Buck und Slug- Übungen auftrumpfen, da ich mich absolut auf die GECO Patronen verlassen kann und so wichtige Punkte für die Platzierung einsacken kann. Auf die Performance der GECO IPSC Schrotmunition ist einfach Verlass.

Semi-Auto-Büchsen auf AR-15-Basis: GECO FMJ, GECO Target und RWS Target Elite Plus in .223 Remington

Bislang nutzt Stefan Rumpler die GECO 52 gr mit FMJ-Geschoss als preisgünstige Trainings- und Wettkampfpatrone, experimentiert aber auch schon mit der GECO 55 gr Target HP für IPSC Rifle. Die hochpräzise RWS Target Elite Plus 69 gr setzt er ein, um den Zustand des Laufes zu überprüfen.

Für sein IPSC Rifle greift Stefan Rumpler auf GECO und RWS-Munition mit Geschossgewichten zwischen 52 und 69 grs zurück: „Meine DAR 15SPR Custom bringt mit unseren GECO FMJ 55 gr Patronen im Kaliber .223 Remington sehr gute Streukreise auf alle relevanten Distanzen für IPSC (bis 300 m). Des Weiteren sind die Ladungen von Charge zu Charge so konstant, dass keine Veränderungen an der Gasabnahme notwendig sind und auch die Treffpunktlagen sind sehr konstant. Somit ist die GECO FMJ 55 gr meine Hauptsorte für IPSC Training und Wettkampf. Für die regelmäßige „Präzisionsüberprüfung“ meiner DAR verwende ich RWS Target Elite Plus Patronen mit 69 gr. Diese Patronen bringen absolute Fabelstreukreise für .223 Remington aufs Papier und sind daher bestens geeignet um den Zustand meines Büchsenlaufes zu überprüfen. Aktuell teste ich unsere neuen GECO Target HP 52 gr Patronen. Durch das etwas geringere Geschossgewicht ist der Rückstoßimpuls noch sanfter. Daher ist diese Laborierung sehr interessant für reine „Papierstages“, bzw. für Übungen bei denen nur Papierscheiben bis ca. 200 m zu beschießen sind.“

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