Eine Artikelreihe für Einsteiger: Technische Daten, Eigenschaften und Geschichte der bekanntesten Kaliber für Gewehrmunition.
Die .223 Remington wurde Mitte der 1960er Jahre entwickelt. Sie ist eine Art "zivile Version" der 5,56 x 45 mm M193, die von der US-Armee für das neue Standardgewehr M16 eingeführt wurde. Die Waffe ersetzte das Infanteriegewehr M14 im Kaliber 7,62 x 51 mm. Mit der Modellreihe M16/5,56 mm verabschiedeten sich die US-Streitkräfte vom alten Kaliber .30 und waren von nun an der Überzeugung, dass mittlere oder leichte Kaliber für die Standardgewehre am besten geeignet sind.
Zur Geschichte des Kalibers .223 Rem.
Die Entwicklung der Patrone .223 Remington durch amerikanische Ingenieure war nicht gerade von Originalität geprägt – eigentlich handelt es sich bei diesem Kaliber nur um eine in der Größe stark reduzierte Version der alten .30-06-Springfield-Patrone.
Nachdem das US-Militär das Kaliber .223 Remington/5,56x45 mm übernommen hatte, folgten ein Großteil der anderen NATO-Staaten und weitere Verbündete schnell. So nahm die Beliebtheit und Verbreitung dieser Patrone auf der ganzen Welt schnell zu.
Genauer gesagt, entstand die .223 Remington aus einer modifizierten Patrone im Kaliber .222 Remington für das Sportschießen. Die Hülse wurde um etwa 1,3 mm verlängert verlängert und der Hals fällt hier knapp 2 mm kürzer aus, um die Pulverkammer zu vergrößern und die Leistung zu steigern. Somit können Projektile im Kaliber .22 mit einem Gewicht zwischen 50 und 69 Grain verwendet werden. Der Lauf der Waffe muss allerdings auch den passenden Drall haben.
Die Geschichte der militärischen Verwendung der .223/5,56 mm ist eng mit dem oben erwähnten M16-Gewehr und all seinen Varianten verbunden, daneben aber auch mit einer ganzen Palette ähnlicher Plattformen. Auch heute noch verschießen die meisten Sportgewehre Munition im Kaliber .223 Remington/5,56 mm. Bei Jägern und Sportschützen auf der ganzen Welt ist diese Patrone äußerst beliebt.
Kaliber .223 Rem: Die Patrone und ihr Ursprung
Schon der Name deutet es an: Die Remington Arms Company war der erste Hersteller, der die praktische Vielseitigkeit und das Marktpotenzial der .223 Remington erkannte – und auch der erste Hersteller, der die Patrone für den zivilen Verkauf produzierte, kurz bevor die US-Streitkräfte sie zum ersten Mal verwendete. Als ein paar Jahre später umfassende Restbestände des Militärs in den Handel kamen, konnte die Patrone noch einfacher in großen Mengen erworben und auch wiedergeladen werden.
Kurz danach brachten die meisten (wenn nicht sogar alle) wichtigen Munitionshersteller eine ganze Produktpalette im Kaliber .223 Remington/5,56 x 45 mm auf den Markt, weil die Waffenhersteller ihrerseits immer mehr zivile und militärische Waffen für dieses Kaliber einführten.
Heute gibt es im Prinzip jede Waffe für dieses Kaliber: von großen Handfeuerwaffen bis hin zu Doppelbüchsen. Halbautomatische Gewehre sowie Repetiergewehre und -Karabiner machen dabei immer noch den größten Teil der weltweiten Produktion von Plattformen im Kaliber .223 für den zivilen und professionellen Gebrauch aus.
Es ist ein wahres Vergnügen, die .223 Remington zu verschießen. Der Rückstoß ist gering; bis auf eine Distanz von 200 m und sogar noch darüber hinaus ist die Munition sehr präzise und sie wird zu moderaten Preisen angeboten – durch das Wiederladen (was extrem einfach ist), wird sie natürlich noch günstiger. Die Standardlaborierung für die .223 Remington besteht aus einem 55-Grain-Projektil, das extrem hohe Geschwindigkeiten erreicht (etwa 950 m/s). Das ist auch einer der Gründe für die vielen Einschränkungen, der sie als kleinkalibrige Patrone unterliegt.
Anders als Geschosse mit größeren Kalibern reagiert die .223 Remington besonders empfindlich auf Wind − vor allem, wenn er von der Seite kommt. Hierdurch wird die Präzision bei Schüssen auf große Distanz beeinträchtigt und auch die Stoppwirkung für größeres Wild kann nachlassen. Das liegt an der Kombination aus geringem Geschossgewicht und hoher Mündungsgeschwindigkeit.
Anwendungsbereiche des Kalibers .223 Rem.
Aufgrund der unvermeidlichen Beschränkungen des Kalibers .223 Remington hat auch der Nutzen dieser Patrone bei der Jagd seine Grenzen. Sie hat aber immer noch ihre Fans, vor allem unter Jägern von Kleinwild und bei der Schädlingsbekämpfung. Die hohe Genauigkeit macht es möglich, kleine Tiere auch bei maximaler Reichweite zu treffen. Dieser Verwendungsbereich ist in den USA weit verbreitet, in Europa deutlich weniger. Dort führen die Gesetzgebung in den einzelnen Staaten sowie lokale Regelungen teilweise strikte Beschränkungen mit sich. Der Autor ist der Meinung, dass das Kaliber .223 Remington/5,56 x 45 mm nicht für die Jagd auf Rehwild, Wildschweine und Huftiere im Allgemeinen verwendet werden sollte, denn das ballistische Verhalten beim Auftreffen auf das Ziel garantiert bei größerem Wild unter Umständen keine waidgerechte zielballistische Wirkung.
Die 5,56 x 45 mm/.223 Remington zeigt ihre besten Leistungen auf dem Schießstand. Die Waffenindustrie ist sich darüber im Klaren und bietet daher eine Vielzahl unterschiedlicher Gewehre in diesem Kaliber an − mit den verschiedensten Systemen, Lauflängen, Designs, Kolbenlängen, Zügen und so weiter. Wie die .308 Winchester, so konnte sich auch die .223 Remington als beliebte Munition für den zivilen Schießsport auf lange Distanzen etablieren. Diese Popularität widersteht auch dem aktuellen Trend der letzten Jahre, sie durch Patronen mit einer Art Zwischenkaliber zu ersetzen. Die .223 Remington/5,56 mm beschert den Schützen einfach eine unbeschwerte Zeit auf der Schießbahn, ohne die Unannehmlichkeit, die starker Rückstoß nun einmal mit sich bringt. Auch wenn die ältere .222 Remington noch präziser war, ist die .223 Remington/5,56 x 45 mm für das Sportschießen mit den meisten Ladungen immer noch extrem präzise. Mit der richtigen Komponenten und Gerätschaften, kann sie wiedergeladen zu einer Spitzenpatrone werden.
Wissenswertes zum Kaliber .223 Rem.
Zivile Waffen im Kaliber .223 Remington sind mit militärischen 5,56 x 45 mm-Patronen kompatibel, aber die militärischen Ladungen erreichen oft höhere Druckniveaus. Deshalb sollte man die strukturelle Stabilität und die Abnutzung der Waffe im Auge behalten.
Wie beim Kaliber .308 Winchester/7,62x51 mm ist auch beim Kaliber .223 Remington/5,56 x 45 mm die Hülse der militärischen Variante härter und dicker als die der zivilen Variante. Wer die Patronen gern selbst wiederlädt, sollte in Erwägung ziehen, die Treibladung gegenüber dem Standard um etwa 10 % zu reduzieren, wenn er militärische Hülsen verwendet. Später kann er dann versuchsweise und in kleinen Schritten die Treibladung wieder erhöhen.
Obwohl sie der .222 Remington Magnum so stark ähnelt, ist die 5,56 x 45 mm / .223 Remington absolut NICHT kompatibel mit ihr.
Das kleine Projektil des Kalibers .223 ist extrem empfindlich im Hinblick auf den Drall der Läufe, mit denen es verschossen wird. Wenn zu schwere Projektile und Läufe mit unpassendem Drall kombiniert werden, kann es zum so genannten Schlüsselloch-Effekt kommen − die Geschoss verliert dabei während des Fluges an Stabilität und trifft seitlich auf das Ziel auf.
Die .223 Remington ist auch bekannt unter der Bezeichnung:
5,56x45 – 5,56 x 45 mm NATO – 5,56 Nato – 5,56 OTAN
Einige Daten zum Wiederladen von Patronen im Kaliber .223 Remington
Waffe: Remington Police LTR | Lauflänge: 510 mm (schweres Profil) |
Kaliber | Treibladung | Menge | Geschoss | Zündhütchen |
.223 Remington | Vihtavuori N140 | 24,5 grains | Sierra BT 55 | CCI S.R. Standard |
.223 Remington | IMR 4198 | 21 grains | Speer BT 50 | CCI S.R. Standard |
.223 Remington | Winchester 748 | 24 grains | Sierra BT 60 | CCI S.R. Standard |
Achtung:
Denken Sie daran, dass das Wiederladen Geschicklichkeit und Vorsicht erfordert. Alle genannten Daten haben nur Hinweischarakter. Schon geringe Abweichungen können gefährliche Gasdrücke verursachen, die zu Personen- und Sachschäden führen können. Der Autor dieses Artikels und all4shooters.com übernehmen keine Haftung für Verletzungen oder Schäden, die sich aus unsachgemäßer Verwendung dieser Daten ergeben.