Das Pulver RELOAD SWISS RS20 eignet sich für die gebräuchlichsten Kurzwaffenpatronen, von der 7,65 mm Parabellum über die .38 Special und 9 mm Luger bis zur .45 ACP.
Das RELOAD SWISS RS20 ist eigentlich ein altbekanntes Pulver, millionenfach aus der 9-mm-Ordonnanzpatrone (Pist Pat 41) verschossen, den Wiederladern besser bekannt unter der bisherigen Bezeichnung RELOAD SWISS P 2636 Ws.
Entwickelt wurde das Pulver vor langer Zeit für die Pist Pat 41. Wiederlader haben jedoch herausgefunden, dass es sich auch in die 7,65 mm Parabellum, die Revolverpatrone .38 Special oder die .45 ACP mit Erfolg verladen lässt. Allerdings nicht für «heisse» Laborierungen, denn das RELOAD SWIS P 2636 Ws ist ein relativ schnell abbrennendes Pulver, welches im Übermass oder in die falsche Patrone geladen ziemlichen Schaden anrichten kann.
In den 1970er Jahren kam aus Bern (CH) eine Weisung, die das Wiederladen von Ordonnanzpatronen verbot. Bei der 9-mm-Patrone hielt sich vermutlich fast niemand daran, weil sich die in rauen Mengen anfallenden Hülsen direkt für das Geld sparende Wiederladen aufdrängten, und dies trotz der damals verwendeten Berdan-Zündhütchen.
Bei der GP 11 hingegen war eigentlich gar kein Interesse vorhanden, die Patrone selber zu laden, schließlich wurde sie für das Obligatorische Schießen gratis abgegeben, zudem war niemand scharf darauf, sein Sturmgewehr 57 zu sprengen. Solche Vorfälle müssen jedoch der Grund für das ausgesprochene Verbot sein. Entweder haben da einige Dilettanten eine GP 11er-Hülse mit Pulver aus delaborierten 9-mm-Patronen gefüllt oder mit Bullseye, welches noch etwas rasanter ist als das WIMMISER Pulver. In jedem Fall aber genug, um das robusteste Gewehr zu sprengen.
Nun aber zurück zum eigentlichen Thema:
Mit der Neuausrichtung der NITROCHEMIE AG im November 2013 auf zivile Märkte wurde das Sortiment abgerundet. Gleichzeitig wurde der Marktauftritt vereinheitlicht. Dazu gehören einerseits in allen Sprachen verständliche und logische Produktebezeichnungen, andererseits prägnante und wiedererkennbare Verpackungen beziehungsweise Gebinde für die Pulver, welche auch allen gesetzlichen Vorschriften genügen müssen.
Dies einmal gesagt, wird klar, warum das RELOAD SWISS P 2636 Ws Ende Oktober 2013 vom Markt verschwunden ist. Wobei einige Händler vielleicht noch die eine oder andere Dose vorrätig haben. Das Pulver wurde, ohne an seiner Zusammensetzung etwas zu ändern, mit neuer Verpackung und neuer Bezeichnung ausgestattet.
Das RELOAD SWISS RS20 ist eine Frage des Preises
Viele Wiederlader haben sich im Vorfeld der Neueinführung nur eine Frage gestellt: Werden die Pulver aus Wimmis billiger als die Konkurrenzprodukte?
Die Antwort darauf muss man differenzieren. Kostete das RELOAD SWISS P 2636 Ws in der 500-Gramm-Dose zuletzt je nach Händler zwischen 30 und 50 Euro, so beträgt der offizielle Verkaufspreis für das RELOAD SWISS RS20 jetzt für dieselbe Menge 45 Euro.
Die breite Preisspanne von früher kam dadurch zustande, dass einzelne Händler das Pulver in Fässern bezogen und selber abfüllten, was sie in ihrer Marge flexibler machte. Damit ist nun Schluss, denn das Pulver wird in einheitlichen Gebinden gehandelt. «Grossverbraucher» können trotzdem noch etwas sparen, denn das RELOAD SWISS RS20 gibt es nicht nur in der 500-Gramm-Dose, sondern auch im 4-kg-Fass zum Preis von 311 Euro (38 Euro pro 500 Gramm).
Beim Vergleich mit Konkurrenzprodukten kosten die vergleichbaren Pulver unwesentlich weniger:
Das VIHTAVUORI N340 liegt bei 67 Euro (2 x 500 g), das HODGON HS-6 34 Franken in der 454-g-Dose. Wichtiger als der Preis dürfte jedoch die Verfügbarkeit sein sowie die Qualität. Bei diesen Argumenten wird das neue Produkt nicht nur in der Schweiz einen grossen Pluspunkt verzeichnen.
Exakte Ladedaten zu diesem Blättchenpulver finden Sie auf www.reload-swiss.com.
Hier finden Sie einen ausführlichen Test der caliber-Redaktion.