Das Kaliber .223 Remington gewinnt in letzter Zeit immer mehr an Bedeutung, nicht nur seit dem großen und immer stärker wachsenden Angebot an AR-15 Selbstladegewehren. Auch Präzisionsschützen auf der 100-Meter Bahn nutzen immer mehr die rückstoßarme Patrone, die in einer sehr breiten Laborierungswahl erhältlich ist.
Der geschichtliche Hintergrund der .223 Remington
Die .223 Remington startet ihre Karriere - wie so viele Patronen - als Militärpatrone. Ursprünglich als .222 Special bereits 1957 ins Leben gerufen, kann sie ihre ursprüngliche Verwandtschaft mit der .222 Remington nicht ganz leugnen. Sie wurde für das neue M16-Sturmgewehr der US-Army geschaffen und musste daraufhin ihre erste Feuertaufe im Vietnam-Krieg über sich ergehen lassen. Remington brachte diese mit bis zu 4.300 bar (nach CIP) ausbaubare Laborierung dann ab 1964 mit der Bezeichnung .223 Remington auf den Zivilmarkt. Durch drängen der US-Army bzw. deren Einflussnahme auf die NATO wurde diese kleinkalibrige Patrone mit geringen Rückstoß und gestreckter Flugbahn ab 1980 als 5,56 x 45 mm als NATO-Patrone eingeführt. Auch wenn sich die Wirkungsweise auf Weichziele in militärischen Konflikten nicht als das "Gelbe vom Ei" herausgestellt hat, hält man trotzdem an der "Vietnam-Patrone" fest.
Für den Sportschützen spielen diese Kriterien ohnehin keine Rolle, er kann aber von der Massenproduktion zum günstigen Preis profitieren. Zudem ist die .223 Remington auch sehr rückstoßarm, so dass sich auch bei relativ leichten Waffen lange Trainingsintervalle gut zu Papier bringen lassen
Die zwei Laborierungen .223 Remington von GECO im Test
GECO offeriert seit einigen Jahren zwei Laborierungen, die Sportschützen oder Jäger ansprechen dürften.
Eine GECO-Laborierung ist mit einem 3,56 Gramm/55 Grains-Vollmantel-Geschoss ausgestattet und entspricht somit dem ursprünglichen Standardgewicht der wohl am meisten hergestellten Zentralfeuer-Patrone für Langwaffen weltweit. Das leichte, schnelle Geschoss eignet sich besonders dann, wenn Drall längen größer als 10“/254mm bei den Büchsen vorhanden sind.
Die 4,1 Gramm /63 Grains-Laborierung entspricht mit ihrem Geschossgewicht den meisten heutigen Standard NATO-Patronen die zwar über eine geringere Geschwindigkeit, dafür aber über eine bessere Außenballistik verfügen und somit etwas weniger windanfällig sind. Beide Laborierungen besitzen durch ihre zuführfreundlichen Vollmantelkonstruktion den Vorteil, dass sie bei uns auch auf ehemaligen oder bestehen Schießanlagen der Bundeswehr genutzt werden können, die eine solche Konstruktion vorschreiben. Beide GECO-Laborierungen bieten zudem ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, was besonders für Schützen interessant sein dürfte, die gerne öfters Schießen gehen.
Auf Seite 2 geht es mit der RWS Target Elite Plus weiter.
RWS Target Elite Plus - der Name ist Programm bei RWS
RWS wird mit der Target Elite Plus höchsten Ansprüchen gerecht. Durch ihre "Double-Step" Technologie wird die Pulverladung in zwei Zügen genauestens abgewogen. Mit den ausgesuchten Geschossen und der hohen Gleichmäßigkeit in der Verarbeitung soll sie in Sachen Qualität handgeladener Munition in Nichts nachstehen. Durch das schwere Matchgeschoss ist sie unempfindlicher gegen Seitenwind und eignet sich deshalb neben kurzen Distanzen auch sehr gut für die 300 Meter Bahn oder darüber hinaus. Natürlich sind alle GECO und RWS-Laborierungen mit Boxerzündung versehen, so dass der Wiederlader neben einem sehr guten Hülsenmaterial eine leichte Bearbeitungsweise vorfindet. Wir von all4shooters.com haben in der folgenden Tabelle 26 verschieden Ergebnisse mit den drei hier vorgestellten Laborierungen aus 23 verschieden Waffen zusammengefasst. Was ist ihre Wahl an Waffe, Lauflänge, Munition und Laborierung?
Testergebnisse GECO/ RWS Munition im Kaliber .223 Remington aus 23 Waffen
Hesteller | Geschosstyp | V2 (m/s) | Präzision (mm) | Waffe | Lauflänge (mm) |
GECO 2,56/55 | FMJ | 910 | 34 | Bushmaster ACR Enhanced | 419 |
GECO 3,56/55 | FMJ | 892 | 49 (25) | CSA VZ58 | 430 |
GECO 3,56/55 | FMJ | 900 | 48 | DPMS RFA3-OC | 425 |
GECO 3,56/55 | FMJ | 960 | 13 | Howa 1500 Kryptec Typhon | 508 |
GECO 3,56/55 | FMJ | 956 | 25 | Oberland OA15 SPR LE | 482 |
GECO 3,56/55 | FMJ | 786 | 35 | OA-15 SSP Commando | 267 |
GECO 3,56/55 | FMJ | 846 | 33 | OA-15 SSP M4 | 368 |
GECO 3,56/55 | FMJ | 890 | 24 | OA-15 SSP M5 | 425 |
GECO 3,56/55 | FMJ | 945 | 35 | Schmeisser AR-15 DMR | 406 |
GECO 3,56/55 | FMJ | 927 | 33 | Schmeisser AR-15 Solid II | 425 |
GECO 3,56/55 | FMJ | 883 | 25 | SIG 516 | 425 |
GECO 4,1/63 | FMJ | 846 | 14 | Heckler&Koch MR 223 | 420 |
GECO 4,1/63 | FMJ | 842 | 38 | Heckler&Koch HK243 SAR | 421 |
GECO 4,1/63 | FMJ | 837 | 41 | Heckler&Koch HK243 TAR | 453 |
GECO 4,1/63 | FMJ | 829 | 30 | MKE T43 | 430 |
GECO 4,1/63 | FMJ | 835 | 57 | Pro Arms | 425 |
GECO 4,1/63 | FMJ | 856 | 45 | Pro Arms | 457 |
GECO 4,1/63 | FMJ | 833 | 37 | SIG 516 | 425 |
GECO 4,1/63 | FMJ | 881 | 18 | SIG 550 | 500 |
GECO 4,1/63 | FMJ | 760 | 25 | SIG 552 | 240 |
RWS 4,47/69 | HPBT | 830 | 37 | Christensen Arms CA-15 Recon | 508 |
RWS 4,47/69 | HPBT | 786 | 37 | Haenel CR 223 | 420 |
RWS 4,47/69 | HPBT | 827 | 36 | Schmeisser AR-15 Solid II | 425 |
RWS 4,47/69 | HPBT | 810 | 25 | Schmeisser AR-15 Dynamic | 425 |
RWS 4,47/69 | HPBT | 805 | 19 | SIG 516 | 425 |
RWS 4,47/69 | HPBT | 810 | 36 (19) | STI Sporting Rifle | 425 |
Testaufbau: Die Geschoßgeschwindigkeit (v2 in Meter pro Sekunde) wurde mit einer Mehl BMC 18 Anlage gemessen. Die Präzisionsüberprüfung erfolgte mit je einer 5-Schuss-Gruppe von der Sandsackauflage auf der 100-Meter-Distanz. Die Schussbilder beziehen sich auf die am weitesten auseinander liegenden Schusslochmitten. Die Klammerwerte geben die Präzision ohne einen Ausreißer an. Abkürzungen: FMJ = Full Metal Jacket = Vollmantel, HPBT = Hollow Point Boat Tail = Hohlspitz-Matchgeschoss, m/s Meter pro Sekunde
Eine Artikelreihe für Einsteiger zur Munition .223 Remington finden Sie hier bei all4shooters.com.