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Sako TRG M10 - Scharfschützengewehr mit Kaliberwechseloption
Das Sako TRG M10 wurde für die USSOCOM PSR (Precision Sniper Rifle)-Ausschreibung entwickelt und schnitt in den Erprobungen sehr gut ab, wobei bekanntermaßen letztendlich das Remington MSR (Modular Sniper Rifle) beschafft wurde. Wie schon beim 1991 auf dem Markt eingeführten Klassiker in Gestalt des Sako TRG 21/41 baut das Multikaliber-SSG, bei dem eine Kaliberkonvertierung in kurzer Zeit durchgeführt werden kann, auf einem Leichtmetallchassis auf. Das TRG M10 wird in einer Vielzahl von Konfigurationen mit unterschiedlichen Lauf- und Handschutzlängen sowie Oberflächenfinishs angeboten. Hierbei besitzen die gehämmerten Matchläufe mit vierzügigem Innenprofil, äußeren Kannelierungen, M18x1-Mündungsgewinde und mit Schalldämpfern kompatiblen Mündungsfeuerdämpfern Drall-Längen von 11“ (279 mm) in .308 Winchester und .300 Winchester Magnum sowie 10“ (254 mm) in .338 Lapua Magnum.
Sako TRG M10 - flexibel für jedes behördliche Einsatzfeld
Die Laufvielfalt − in .308 Win. stehen beispielsweise vier Längen von 16“/406 mm bis 26“/660 mm zur Verfügung − in Kombination mit einer langen STANAG 4694 NATO Optikmontageschiene auf der Systemkasten- und Handschutzoberseite mit verschiedenen Vorneigungen (0 und 30 MOA Standard) sowie dem freischwingendem Handschutz in Kurz- und Langausführung mit umlaufenden M-LOK-Schnittstellen gewährleistet eine maximale Flexibilität bei allen nur vorstellbaren Einsatzszenarien. So könnte die Sako TRG M10 in .308 Winchester für das vergleichsweise kostengünstige Training oder mit kurzem Lauf und Handschutz für den Einsatz im urbanen Umfeld auf kurzen Distanzen eingesetzt werden. In anderen Konfigurationen und im Kaliber .300 Wincester Magnum ist es das geeignete Werkzeug auf Mitteldistanzen und in .338 Lapua Magnum kann man dann auch Weitdistanzen bis zu 1.500 Meter wirken. Hierbei empfiehlt sich dann die maximale Lauflänge von 27“/686 mm und die Optikschiene mit 30 MOA Vorneigung, um das Leistungspotential maximal ausschöpfen zu können und aufgrund der Flugbahnkrümmung des Geschosses im Long Range-Einsatz nicht an die Grenzen der Absehenverstellung des Zielfernrohrs zu stoßen.
Mit dem in der großen Kammerstengelkugel des Verschlusses integrierten Torx-Schraubendreher können die Arretierungsschrauben des Handschutzes ebenso wie die Fixierschraube des vor dem Magazinschacht positionierten, unscheinbaren Werkzeugfachs gelöst werden. Nach Entfernung des Handschutzes wird das solide Laufarretierungssystem frei, das mit einer am Kammergriff angebrachten Nase gelöst werden kann, wobei der Zylinderverschluss als Hebel fungiert. Nun kann der Lauf aus dem Systemkasten herausgezogen, ein neues Rohr eingeschoben und wieder gesichert werden. Für einen kompletten Kaliberwechsel müssen nun nur noch ein passender Verschluss sowie das passende Magazin eingeführt werden − fertig! Durch ein simples Codierungssystem werden Verwechselungen bei einem Kaliberwechsel ausgeschlossen. Verschluss, Lauf und Magazin besitzen sicht- und fühlbare Kreis- und Ringmarkierungen. Auf der Magazinbodenplatte entdeckt man einen Kreis (= .308 Win.), zwei Kreise (= .300 Win. Mag) oder drei Kreise (= .338 LM) sowie jeweils analoge Fräsringe an Verschluss und Lauf. Selbstverständlich zeichnet sich das Sako TRG M10 darüber hinaus durch eine klappbare, vielseitig justierbare Schulterstütze, einen kultivierten ebenso verstellbaren Druckpunktabzug sowie beidseitige Bedienelemente aus. Bei unserer damaligen Testwaffe maßen wir ein Abzugsgewicht von 1.450 Gramm.
Tender 1: Sako TRG M10 für finnische Armee
Wie das finnische Verteidigungsministerium am 20. Februar dieses Jahres bekanntgab, möchte man die Sako TRG M10-Scharfschützengewehre in .338 Lapua Magnum mit .308 Winchester-Wechselsystem beschaffen. Der Auftragswert beträgt 11 Millionen Euro, wobei die genaue SSG-Stückzahl nicht in Erfahrung zu bringen war. Das System in 7,62 x 51 mm dürfte wohl für Ausbildungs- und Trainingszwecke genutzt werden. Bekanntlich wird im letztgenannten Kaliber bei den Finnen auch gerade das halbautomatische Sako M23-Gewehrsystem (auf technischer AR-10-Basis) eingeführt. Dieses Gewehr in Sniper- und DMR-Ausführung deckt die mittleren Kampfentfernungen von 600 bis 800 Meter ab. Der Auftragswert entspricht im ersten Anlauf rund 10 Millionen Euro, wobei spätere Beschaffungen und das Gesamtpaket ein Volumen von bis zu 525 Millionen Euro umfassen könnte.
Tender 2: Sako TRG M10 für das New York Police Department
Darüber hinaus teilte Beretta USA mit, dass die Emergency Service Unit (ESU) des New York City Police Departments noch 2023 mit kompakten Sako TRG 10-Präzisionsschützengewehren in 7,62 x 51 mm ausgestattet werden wird. Hierbei werden die Waffenmeister der Arsenale auch in Büchsenmacherarbeiten rund um Wartung und Instandsetzung der neuen NYPD-ESU-Gewehre durch Beretta USA geschult werden. Bei der ESU handelt es sich um eine bereits seit 1930 aktive SWAT-ähnliche Spezialeinheit, die rund um die Uhr in "Big Apple" im Einsatz ist, etwa 500 Polizeibeamte umfasst und beispielsweise auch bei Geiselbefreiungen eingesetzt wird. Auch hier gab es keine konkreten Angaben zum Auftragsvolumen und -wert.
Weitere Informationen finden Sie auch unter: www.berettadefensetechnologies.com, www.sako.fi sowie www.manfred-alberts.de