Den symbolischen Spatenstich für das neue Rheinmetall-Werk "Niedersachsen" mit Bundeskanzler Olaf Scholz, Verteidigungsminister Boris Pistorius und Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen konnte man am 12. Februar 2024 auch in den TV-Nachrichten sehen. Der Standort Unterlüß in der Lüneburger Heide zählt zu den bedeutendsten des Unternehmens und feiert 2024 sein 125jähriges Bestehen. Derzeit sind dort rund 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, die sich vor allem der Entwicklung, dem Bau und der Betreuung von Kettenfahrzeugen sowie der Fertigung von Waffenanlagen und Munition widmen – für die Bundeswehr und für die Streitkräfte anderer Nationen. Rheinmetall führt in Unterlüß überdies seine Aktivitäten mit Hochenergie-Lasereffektoren durch. Weiterhin ist das Erprobungszentrum Unterlüß mit dem größten in Privatbesitz befindlichen Schießplatz Europas in die Abnahmeverfahren von Munition und Waffensystemen eingebunden. Das Rheinmetall-Werk "Niedersachsen" wird künftig Artilleriemunition, Sprengstoff und Komponenten für Raketenartillerie herstellen. Rund 200.000 Artilleriegranaten sollen hier künftig pro Jahr entstehen, sowie bis zu 1.900 Tonnen RDX-Sprengstoff und optional weitere Komponenten zur Herstellung von Munitionsladungen. Außerdem soll vor Ort die Produktion von Raketenantrieben und gegebenenfalls Gefechtsköpfen erfolgen, wie sie zum Beispiel für das geplante deutsche Raketenartillerie-Projekt benötigt werden.
Hinter diesem Aufbau von Verteidigungsinfrastruktur steht ein firmenfinanziertes Investitionsvolumen in Höhe von rund 300 Millionen Euro. Rheinmetall trägt somit die Kosten des Werks, eine Beteiligung des öffentlichen Auftraggebers erfolgt nicht. Rund 500 neue Arbeitsplätze entstehen damit vor Ort. "Zur Sicherung der strategischen Souveränität Deutschlands im Bereich der Munitionsherstellung schaffen wir eine nationale Produktionsstätte, die neue Maßstäbe setzt und vor allem die Versorgung der Bundeswehr sicherstellen wird", so der Vorstandsvorsitzende Armin Papperger. "Mit dem Werk Niedersachsen entsteht an unserem Traditionsstandort Unterlüß ein weiteres europäisches Zentrum zur Produktion von Artilleriemunition sowie weiterer Effektoren. Wir tun dies aus der Verantwortung und dem Willen heraus, mit unseren Technologien maßgeblich zur Verteidigungsfähigkeit unseres Landes und unserer NATO-Partner beizutragen."
Nahezu im Wochentakt erfährt man von neuen Rheinmetall-Projekten, so hat der Konzern aus Düsseldorf im Oktober 2023 die Rheinmetall Ukrainian Defense Industry LLC geründet. Hierbei handelt es sich um ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem ukrainischen Staatskonzern Ukrainian Defense Industry JSC. Zusätzlich zu schon laufenden Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten an Einsatzfahrzeugen sollen in Zukunft auch gepanzerte Fahrzeuge in der Ukraine gebaut werden. Rheinmetall ist ein führender Hersteller im Verteidigungswesen und einer der größten Munitionsproduzenten weltweit. Das Unternehmen hat schon in den vergangenen Monaten erhebliche Investitionen in seinem Produktionsnetzwerk getätigt. Ab 2025 will Rheinmetall an seinen Standorten in Deutschland, Spanien, Südafrika, Australien und Ungarn zusammen bis zu 700.000 Artilleriegranaten sowie 10.000 Tonnen Pulver produzieren.
Diese neuen Systeme präsentiert die Rheinmetall AG auf der Enforce Tac 2024
Der Düsseldorfer Technologiekonzern stellt Anwendern, Beschaffern und weiteren Fachbesuchern wiederum einige Neuigkeiten und weitere Elemente des taktischen Portfolios aus den Divisionen Vehicle Systems, Weapon and Ammunition und Electronic Solutions vor. Erstmals zeigt sich Rheinmetall als Komplettsystemanbieter für ballistische Körperschutzausstattungen. Am Messestand in Halle 7/755 werden ein neues Schutzwestensystem in der Schutzklasse VPAM7, eine für den Verkehrsdienst entwickelte geschützte Warnweste sowie eine modulare Schutzweste für Spezialkräfte vorgestellt.
Das für Pistolen entwickelte Laserlichtmodul LLM-PTAL und das insbesondere für Sturmgewehre ausgelegte modulare Lasermodul MTAL Venom feiern ihre Premiere auf der Sicherheitsfachmesse in Nürnberg. Das persönliche Positionsmarkierungs- und Warnsystem (Functional Protection System Beacon; FPS-Beacon) ermöglicht sichtbare, nichts-sichtbare und thermische Positionsmarkierung und warnt in Gefahrensituationen und bei Erfassung durch Laser. Mit dem Soldatensystem Gladius Light zeigt man eine für Spezialkräfte zugeschnittene Variante des Gladius 2.0-Soldatensystems. Das bewährte Schnellnebelschutzsystem ROSY schützt Land-, Luft- und Seefahrzeuge auch in der Bewegung durch einen spontanen Nebelschutzschirm. Auf der Enforce Tac 2024 ist die Variante ROSY_L auf der Waffenstation Fieldranger des geschützten Sonderfahrzeugs Survivor R und auf dem Luftlandefahrzeug Caracal zu sehen.