Am Anfang war „Masada“: Im Rahmen der SHOT Show 2007 stellte MagPul Industries Corporation die Waffe mit großem Tamtam der Öffentlichkeit vor. Eingangs war das Masada als reine „Konzeptwaffe“ geschaffen worden, darauf ausgelegt, eine Reihe von Schwächen der überaus beliebten Plattform M-16/M4 zu beheben. Die Ingenieure von MagPul nahmen aber so viele Veränderungen und Verbesserungen an dem ursprünglichen Black-Rifle-Projekt vor, dass dieses eine völlig neue Plattform zum Ergebnis hatte. Es erfüllt die Modularitätsvorgaben für moderne Militärwaffen bestens.
MagPul verkündete, dass das neue „Masada“ binnen Jahresfrist und zu einem ungefähren Stückpreis von 1500 Dollar erhältlich sein würde. Benannt wurde die Waffe nach einer Festung in Judäa, wo zwischen 73 und 74 nach Christus die Sicarier einer Belagerung durch die römische Armee widerstanden, indem sie sich, in aussichtsloser Lage, für den kollektiven Freitod anstatt der Versklavung durch die Römer entschieden.
Nichts von den vollmundigen Versprechungen aus dem Jahre 2007 ist eingetreten, obwohl man den Erfolg dieser Waffe als selbstverständlich hätte voraussetzen können. Um die Kosten und Risiken eines Zukaufs der erforderlichen Technologien für die Massenproduktion zu vermeiden, trat MagPul Industries in einen Vertrag mit Cerberus Capital Management L/P ein. Das ist ein Finanzkonglomerat, welches erst kürzlich ein Tochterunternehmen, Freedom Group Inc., gegründet hatte, um die Kontrolle über mehrere wichtige Unternehmen der amerikanischen Waffenindustrie zu erlangen.
Zu diesen gehörten die Remington Arms Company in Madison, North Carolina und Bushmaster Firearms International aus Windham, Maine, welche auf eine längere Geschichte als Lieferant der US-Armee zurückblicken kann: Genauer gesagt, hat Bushmaster (damals wie heute) komplette Waffen sowie Komponenten für die M-16/M4-Plattform seit den Tagen der Operation „Desert Storm“ geliefert und zudem verschiedene US-Bundeseinrichtungen für öffentliche Sicherheit mit M4-Karabinern und ähnlichen Feuerwaffen ausgestattet.
Im Vergleich dazu ist die Geschichte der Remington-Lieferungen von Waffen und Munition an die US-Regierungen viel tiefer verwurzelt; sie beginnt deutlich vor dem Amerikanischen Bürgerkrieg.
Bushmaster erwarb Patente und Lizenzen für die Massada-Herstellung und begann mit einer langen Entwicklungsphase. Das mutet angesichts der erwiesenen Qualität des bereits einsatzfähigen Prototypen, so wie dieser von MagPul ausgestellt und präsentiert wurde, verwunderlich an. Dieses Verfahren hat die Massenproduktion der Waffe um weitere drei lange Jahre verzögert. Fachleute sahen darin gar eine Verschleppung, um das zweifelsfrei hochwertige neue Produkt zum Vorteil von Bushmasters deutlich veralteter Flaggschiff-Baureihe, dem M4, zu unterminieren.
Erst während der SHOT Show 2010 ließ Bushmaster schließlich seine Version des „Masada“, das „Adaptive Combat Rifle“ (ACR) vom Stapel. Beobachter waren schockiert, als der Stückpreis der für den zivilen Markt und die Polizeikräfte vorgesehenen halbautomatischen Modelle bekannt gegeben wurde: Mehr als 2'500 US-Dollar für das „Grundmodell“ und fast 3'000 für die „taktischen“ Ausführungen.
Dies stand jedoch einer sorgfältigen Erprobung und Bewertung der Militärversion der ACR durch die US-Streitkräfte nicht entgegen. Die wurde am 13. November 2008 angestoßen und zielte darauf ab, die wichtigsten auf dem Markt angebotenen Waffen zu prüfen, um das von Eugene Stoner vor einem halben Jahrhundert entwickelte Black Rifle AR-15 abzulösen.
In der Zwischenzeit hat eine weitere Tochter der Freedom Group/Cerberus Corporation eine Geschäftseinheit für Militärprodukte, die MPD (Military Products Division), ins Leben gerufen: es war die Remington Arms Company. Die Gründung hatte das erklärte Ziel, wieder einer der führenden Lieferanten von Handfeuerwaffen und Munition für das US-Militär zu werden. Eine solche Rolle hatte die Firma aus Madison, NC in ihrer Geschichte traditionell inne. Jedoch hatte diese in den letzten Jahren viel von ihrem ursprünglichen Glanz eingebüßt. Die Militäry Products Division hatte auf Anhieb großen Erfolg; sie gewann den Vertrag über die Lieferung eines neuen modularen Scharfschützengewehrs an die US-Streitkräfte.
Bald darauf wurde verkündet, dass Remington MPD den internationalen Militärwaffenmarkt für das ACR bearbeiten sollte; die Produktion lief endlich an.
Das Adaptive Combat Rifle ist im Wesentlichen eine multifunktionale Gefechtswaffe, welche die meisten Anforderungen moderner Infanteriesoldaten und Spezialeinheitskräfte gleichermaßen erfüllt. Die für die Konstruktion zuständigen MagPul-Ingenieure (Drake Clark, Richard Fitzpatrick, Brian Nakayama und Mike Mayberry) haben die besten Merkmale der bekanntesten und beliebtesten infanteristischen Handwaffen herausdestilliert und in dieses Modell integriert. Das ist ein unter vielen Gesichtspunkten riskantes Vorgehen. Ähnliche Versuche waren während des 20. Jahrhunderts in anderen Ländern gescheitert. Die Briten hatten Ähnliches beispielsweise mit dem Bull-Pup SA-80, die Australier mit der Leader Dynamics T2 Mk5 versucht. Das scheiterte leider an der mangelnden Fähigkeit der Ingenieure, die Feinheiten voneinander völlig verschiedener Waffen in kompatibler Weise in einer Plattform neben anderen Merkmalen zu vereinen.
Die Mission der Konstrukteure von MagPul, Remington und Bushmasters scheint in der Tat erfolgreich zu sein, was durch drei Jahre von Tests unter strengsten Bedingungen in überaus widrigen Umgebungen, wie zum Beispiel extrem sandigem Boden oder bei sehr niedrigen Temperaturen bestätigt wurde. Dazu gehörte auch eine lange Reihe von „Over-the-Beach“-Tests. Hier lässt sich die Überlegenheit der ACR dem M4-System gegnüber belegen, welches dafür bekannt ist, dass es in diesem speziellen Test die katastrophalsten Fehlfunktionen zeigt.
Technisch betrachtet ist das ACR ein Sturmgewehr mit indirektem Gasantrieb, kurzem Kolbenweg und einem über mehrere Warzen verriegelnden Drehkopfverschluss. Es basiert auf Konstruktionsmerkmalen, die vom AR18 entlehnt wurden, welche bereits im wenig erfolgreichen XM8-LAR Verwendung fanden. Das XM8, 2005 als potenzieller Nachfolger für das M-16 vorgestellt und trotz seines grundsoliden Designs abgelehnt, erzielte in den Belastungstests der US Armee sehr gute Resultate. Das XM8 wiederum basiert auf dem deutschen Heckler & Koch G-36, welches vom Armalite AR-18 abstammt. H&K übernahm dieses Design wahrscheinlich in den frühen 1990er Jahren, als die Firma Royal Ordnance, einem ehemaligen Lizenznehmer des AR-18, gehörte.
Das Gasdrucksystem arbeitet zur Druckjustierung mit einem Zweipositionsventil am fest montierten Gasblock, was bei Verwendung unter schmutzigen Bedingungen, mit Munition, die nicht dem Standard entspricht oder Verwendung des proprietären Schalldämpfers nützlich ist. Der kann mit dem an der Waffe befestigten speziellen Mündungsfeuerdämpfer verwendet werden. Die Schalldämpfer für das ACR werden von AAC (Advanced Armaments Corporation) gefertigt. Auch diese Firma wird von der Freedom Group/dem Cerberus Konglomerat kontrolliert.
Gasblock, -leitung und Kolben sind am Edelstahllauf befestigt, welcher mittels des bewährten Kaltschmiedens auf einem Negativprofil mit einem Drall von 1:7 (für die 5,56-mm-NATO-Patrone) gefertigt ist.
Das hintere Ende des Pistons wird im oberen Gehäuseteil geführt und von einer Nase an seinem Platz gehalten. Das ersetz eine koaxiale Laufmutter. Das System gestattet so ein sehr einfaches, werkzeugloses Ausbauen und Auswechseln der Laufbaugruppe im Felde.
Der Bediener ist somit in der Lage, den Lauf sehr schnell auszuwechseln, um die Waffe so an die Anforderungen des aktuellen Einsatzes anzupassen; gegenwärtig stehen drei Lauflängen für das ACR zur Verfügung: 10,5“, 16,5“ und 14,5“.
Das ACR kann binnen weniger Sekunden und ohne Zuhilfenahme von speziellem Werkzeug für eine Rolle als „Entry“-Karabiner (hauptsächlich für die CQB-Nahkampfverwendung), als Sturmkarabiner mit mittlerer Lauflänge oder als Präzisionsschützengewehr (DMR) konfiguriert werden; zum Trennen der zwei Gehäuseteile und anschließendem Ausbau des Laufs und der Verschlussgruppe ist lediglich die Spitze einer 5,56-mm-Patrone nötig.
Beim ACR wurde die allgemeine Bauweise des M-16 übernommen. Es besteht aus zwei Gehäuseteilen „upper“ und „lower“, die einfach zerlegt werden können.
Das obere Gehäuseteil ist komplett aus einem einzigen Block 7075-T6-Aluminium gefertigt; die in diesem Artikel beschriebene Waffe ist mit einem verbesserten 7075-T6 “RAS”-(Rail Adapter System)-Handschutz ausgestattet, der über die gesamte Länge an den Seiten und auf der Unterseite mit Picatinny-Schienen versehen ist. Allerdings handelt es sich nicht um eine monolithische Kombination aus Handschutz und Gehäuse; lediglich die obere Schiene ist tatsächlich aus dem Gehäuse gearbeitet, da der Handschutz notwendigerweise zum schnellen Wechsel des Laufs abgenommen werden muss.
Die Hauptversion, die von Bushmaster Firearms sowohl für den privaten, wie auch den professionellen Markt zu beziehen ist, wird einen Polymer-Handschutz enthalten, der mit Schlitzen für die zusätzliche Montage von Picatinny-Schienen versehen ist. Die hier vorgestellte Version für den militärischen und professionellen Markt wird stets über den modularen Aluminiumhandschutz verfügen.
Allerdings wird es möglich sein, jede beliebige Version per Sonderbestellung entweder von Remington oder von Bushmaster zu beziehen. Letztere verfügt bereits über hervorragende Kapazitäten zum Fräsen von 7075-T6-Aluminium. Hier sind bereits Fertigungslinien für M-16/M4 vorhanden. Das Unternehmen wird für die Produktion der oberen Gehäuseteile, auch für die der Remington-Waffen, zuständig sein.
Bei allen Versionen ist der Lauf stets freischwingend, um Vibrationen zu verringern und die Präzision zu erhöhen.
Wie bereits erwähnt, ist das obere Gehäuseteil („upper“) auf ganzer Länge immer mit einer Picatinny-Schiene ausgestattet; außerdem verfügt es über einen symmetrischen Schlitz auf beiden Seiten, der zur Führung des Durchladehebels dient, welcher für linkshändige Verwendung anders herum eingesetzt werden kann. Der Knopf des Durchladehebels fällt im Vergleich zu dem des FN SCAR relativ klein aus und bewegt sich nicht mit dem Verschlussträger mit. Diese Lösung erlaubt eine geringere Anzahl beweglicher Teile während des Schusszyklus, was die Genauigkeit verbessert und dem Bediener mehr Freiheit bei der Handhabung der Waffe während des Schießens lässt.
Eine Anmerkung: Per US-Bundesgesetz gilt das obere Gehäuseteil als „die Waffe“, da dort sämtliche Markierungen und die Seriennummer eingraviert sind, während im Gegensatz dazu beim M-16/M4 das untere Gehäuse die Markierungen und Seriennummer aufweist.
Das untere Gehäuseteil („lower“) ist aus Polymerwerkstoff gefertigt und nimmt das Abzugssystem auf, das direkt vom M-16 übernommen wurde; tatsächlich sind viele Komponenten der beiden Abzugssysteme untereinander austauschbar. Der gesamte Abzug ist in einem Metallgehäuse enthalten, welches einfach aus dem unteren Gehäuse entnommen oder in dieses eingesetzt werden kann.
Das Griffstück ist hohl und weist einen wasserdichten Deckel auf, um kleine Gegenstände wie Ersatzbatterien oder Ersatzteile aufzunehmen.
Das untere Gehäuseteil enthält alle Bedienteile, jedes davon links- wie rechtshändig bedienbar: Den von einem Rahmen geschützten großen Magazindrücker; den Sicherungshebel mit seinen drei Einstellungen (Sicher, Einzelfeuer und Feuerstoß) und die Verschlussfangvorrichtung in Form eines Doppelhebels im vorderen unteren Bereich des Abzugsbügels, ähnlich zum bereits erwähnten ATK-H&Ks XM8 LAR: Diese Anordnung wurde gewählt, um den Nachladevorgang zu erleichtern und zu beschleunigen. Zudem ist der Magazinlösehebel, der auch das Offenhalten der Auswurföffnung steuert, schnell zugänglich und mit dem Zeigefinger bedienbar. Man kann sagen, dass das ACR nahezu wortwörtlich per Fingerzeig nachlädt und den Verschluss zum Fertigladen vorgehen lässt.
Das untere Gehäuseteil trägt die Schulterstütze, die ebenfalls aus Polymer gefertigt ist. Es gibt sie und entweder in einer starren Version mit justierbarer Schaftbacke oder einklappbar mit justierbarer Schaftbacke und in sechs Positionen verstellbarer Länge. Damit ist eine Anpassung an Größe und Ausrüstung des Bedieners möglich. Letztere Variante verfügt über ein wasserdichtes Fach für Gegenstände, die auf dem Gefechtsfeld von Nutzen sein können; die Schulterstütze kann während des Zerlegens schnell vom unteren Gehäuseteil getrennt und durch eine andere Ausführung ersetzt werden. Beide Versionen sind auch in einer seitlich klappbaren Ausführung erhältlich.
Das Herz des Systems ist die interessante, aus einem großen Stahlblock gefräste Verschlusseinheit. An ihr setzt hinten die Führungsstange der Verschlussfeder an. Der Verschluss verriegelt mit insgesamt sieben radialen Verschlusswarzen, basierend auf Stoners AR-15-Konstruktion.
Der Zapfen im oberen Gehäuse dient nur dazu, die Laufbaugruppe mit dem Gehäuse zu verbinden, da der Zapfen zwar in den Laufblock einrastet, aber keinerlei Druck oder Zug auf das Gehäuse ausgeübt wird. Die Konstruktionsweise dieses Bauteils ist der Hauptgrund für die der Waffe innewohnende Zuverlässigkeit und zugleich die Basis für die Modularität.
Die meisten der beweglichen Teile sind in dieser Einheit enthalten, welche während des Zerlegens und Reinigens im Felde nicht vollständig auseinander genommen werden muss. Das schützt die empfindlicheren Teile der Waffe und verhindert deren Verunreinigung durch Schmutz oder Ansammlungen von Pulverrückständen.
Da der Verschlussträger relativ massiv ist, erfordert seine Bewegung recht viel Energie. Dieses schluckt einen guten Teil der abgeleiteten Gase und des Rückstoßes. Die Waffe bleibt auch im Dauerfeuer bei einer Kadenz von 650 bis 700 Schuss/min relativ ruhig in der Hand eines Schützen – auch eines unerfahrenen, der so eine hohe Trefferwahrscheinlichkeit er- beziehungsweise behält. Dadurch kann die Begrenzung der Feuerstöße auf drei Schuss entfallen.
Die Verschlussträgereinheit ist außerdem mehrkalibrig; das bedeutet, dass zum Umstellen auf Munition verschiedener Kaliber, einer der wichtigsten Eigenschaften des ACR, ein Auswechseln von Laufbaugruppe, Magazin und Verschlusskopf ausreicht.
Gegenwärtig ist abseits der Standardpatrone 5,56 mm×45 nur der Umrüstsatz für das Kaliber 6,8 mm×43 von Remington erhältlich. Diese Patrone hat sich aufgrund des besonders erfolgreichen Einsatzes durch militärische Spezialkräfte und Polizeieinheiten einen guten Ruf erworben. Sie hat sehr gute ballistischen Eigenschaften und ist an Effizienz mit der NATO-Standardmunition vergleichbar.
Eine weitere Munition, für die bald ein ACR-Umrüstsatz verfügbar sein wird, ist die 6,5 mm Grendel. Das ist eine interessante Patrone, die Büchsenmacher Bill Alexander vom Militärarsenal in Radford, Virginia, entwickelt hat. Sie verbindet ein 6-mm-Geschoss mit der Hülse der sowjetischen 7,62 mm×39.
Andere Kaliber, die für die Fertigung von Umrüstsätzen für das ACR von Interesse sein könnten, schließen die gebräuchlichsten in den aktuellen Einsatzräumen von „Feindkräften“ verwendeten 7,62 mm×39 und die deutlich selteneren 5,45 mm×39 ein; auf diese wollte MagPul ursprünglich die Anpassungsfähigkeit von „Masada“ auslegen, da das ursprüngliche untere Gehäuseteil über einen auswechselbaren Magazinschacht mit einem näher zur Laufachse liegenden Achsbolzen verfügte. Dadurch wäre es möglich gewesen, zusammen mit dem Umrüstsatz ein gänzlich anderes Magazinsystem wie das des AKM zu verwenden.
Dieses Funktionsmerkmal wurde jedoch während der „Verbesserungs“-Phase bei Bushmaster/Remington zugunsten eines Neuentwurfs der Kombination aus oberem und unterem Gehäuseteil und der Lage des Bolzens nach Art der AR-15-Plattform gestrichen.
Aktuell erfordert ein Umrüsten auf diese Kaliber ein zusätzliches unteres Gehäuse zur Aufnahme der anders dimensionierten Magazine.
Das 5,56-mm-ACR verwendet Standardmagazine nach STANAG 4179; das speziell für MagPuls „Masada“ entworfene und mit dem ACR ausgelieferte Magazin ist jedoch das beliebte P-MAG, ein äußerst robustes Polymerprodukt, welches eine lange Reihe von Belastungstests durchlaufen hat. Die US-amerikanischen Truppen nutzen sie, auch sind sie auf dem zivilen Markt erhältlich.
Angesichts der (wieder) zunehmenden Verwendung der Patrone 7,62 mm×51mm NATO in modernisierten Gewehrsystemen, wie sie in Einsatzgebieten in Nahost gebräuchlich sind, reagiert MagPul auf die Marktnachfrage mit der Entwicklung eines neuen Modells unter der Bezeichnung „Massoud“. Es ist dem „Masada“/ACR äußerlich ähnlich, hat aber eine Reihe deutlicher Unterschiede. So ist die Konstruktion des Antriebs geändert.
Magpul hat bislang keinen Präsentationstermin bekannt gegeben oder etwa ein Vorproduktionsmodell enthüllt. Der einzige Prototyp wurde schon vor längerer Zeit im Rahmen der SHOT Show 2009 vorgestellt; das war eine voll funktionsfähige Waffe, aber ohne Ankündigung weiterer Verbesserungen oder etwaiger Pläne für eine Serienfertigung.
Darüberhinaus ist nicht unbedingt absehbar, dass MagPul einen weiteren Vertrag mit der Cerberus Corporation/Freedom Group schließen wird. Nur zu deutlich hatte die Firma in den letzten Jahren ihren Unmut über Bushmasters Verzögerungen bei der Markteinführung zum Ausdruck gebracht.
Auffällig ist die Tatsache, das am Ende dieses Prozesses eines der bestausgestatteten und vielseitigst gefertigten Gewehrsysteme auf dem Markt verfügbar ist, das vielleicht sogar besser als das vielgepriesene belgische FN SCAR-System ist. Das hat das Joint Operational Command (SOCOM) der US-amerikanischen Spezialkräfte vielleicht etwas zu voreilig übernommen wurde. Falls das SOCOM seine Entscheidung noch überdenken kann, so wäre dies für eine Mehrheit der Streitkräfte die lang erwartete Gelegenheit, das altehrwürdige M-16 abzulösen; diese Waffe hat in einer Vielzahl von Versionen den US-GIs seit dem Vietnamkonflikt gedient und weist nun langsam Alterserscheiungen auf.
Technische Daten
Hersteller | Remington Military Products Division | ||
Modell | ACR-Adaptive Combat Rifle | ||
Typ | Sturmgewehr | ||
Kaliber | 5.56x45mm-NATO – 6.8x43mm-SPC – 6.5x39mm “Grendel” | ||
Lauf | | 10.5” (Entry); 14.5” (Carbine); 16.5” (DMR) | |
Magazine | 30 Schuss, 4179 STANAG und kompatible Polymer-Magazine (P- MAG) | ||
Abzug |
| Single action – Standard-AR-Abzug | |
Kadenz | 650/700 Schuss/min | ||
Visierung | Picatinny-Schiene zum Anbau von offener Visierung oder Zielhilfen | ||
Material | Polymers, Stahl, Aluminiumlegierung | ||
Gesamt länge | Je nach Lauflänge (min. 55 cm mit abgeklapptem Kolben, max. 95.2 cm mit voll ausgezogenem Hinterschaft) | ||
Gewicht | rund 3.6 kg |