EnforceTac 2023 in Nürnberg: Die wichtigsten Infos und Produktnews von der Messe für berufliche Waffenträger

Ab dem 28.02.2023 öffnet die Nürnberg Messe wieder ihre Pforten für Sportschützen, Jäger und professionelle Waffenanwender. Los geht es dabei der Tradition folgend mit der Behördenmesse Enforce Tac, die immer an den beiden Tagen vor der IWA OutdoorClassics stattfindet. Die Enforce Tac entwickelte sich aus den ursprünglich der IWA vorgeschalteten "Behördentagen". Und sie wächst weiter. Dieses Jahr umfasst die Sicherheitsfachmesse erstmals sogar volle drei Hallen.

Neben Waffen und entsprechendem Zubehör, Kommunikationsmitteln, Optik- und Optronik präsentieren die Hersteller alles für den Behördenbedarf, bis hin zu Spezialfahrzeugen. Daneben zeigen die Aussteller auf der EnforceTac natürlich auch taktische Bekleidung wie (Schutz-)westen, Plattenträger und Helme. Die Schwerpunkte gibt die Messe selber dabei mit "Waffen und Munition für behördliche und militärische Anwendung, Fahrzeuginnovationen für komplexe Einsätze (z.B. UxV), Anwendung und Abwehr unbemannter Systeme, Anwendung von Wärmebildtechnik, Optik und Optronik, Persönliche Ausrüstung, Ausbildungs- und Trainingssysteme" an.

Als Rahmenprogramm bietet die Messe neben einer Vielzahl von Fachvorträgen auch praktische Demonstrationen in der zum Vergleich zum letzten Jahr vergrößerten Demo-Area. Die BLACKBOX hingegen feiert in diesem Jahr Premiere: Sie ermöglicht es den Messebesuchern, optische und elektrische Geräte wie Nachtsicht- und Wärmebildgeräte sowie Taschenlampen live zu erleben und auszuprobieren.

Wir von all4shooters.com sind natürlich wieder für Sie auf der Enforce Tac 2023 unterwegs und berichten live vor Ort über die spannendsten Neuheiten der diesjährigen Behördenmesse.

Dieser Artikel wird laufend aktualisiert.


VIDEO: Beretta Defence Technologies (BDT) präsentiert die neue Beretta APX in einer überarbeiteten, ergonomischeren Version

Auf der Enforce Tac 2023 zeigt Beretta eine überarbeitete Variante der Serie von Selbstladepistolen APX. Dabei hat sich der italienische Hersteller besonders der Ergonomie der Pistole gewidmet: Das schmalere Griffstück verfügt nun über ein griffigeres Stippling im Bereich der Handfläche, für den Bereich der Finger gibt es nun ein scharfes Checkering. Schärfer sind zudem die Serrations am Schlitten der Pistole, was für ein besseres Handling bei nassen Händen oder Ähnlichem sorgt. Am Griffstück vor dem Abzugsbügel sorgt zudem eine kleine Anlagefläche für den Finger für sicheren Halt.

Der Schlitten ist nun mit einer Aufnahme für eine Optik wie etwa ein Red-Dot (MRDS ausgestattet). An der Front des Griffstücks verpasst Beretta der Pistole zudem eine Picytinny-Schiene zur Aufnahme von Zubehörteilen. Zu den weiteren Verbesserungen gehören auch ein überarbeiteter Abzug und die offene Visierung.

Die uns vorgestellte Waffe kam im Kaliber 9mm Luger. Aus unserer Sicht wird die neue Beretta APX ihren Weg von der Behördenmesse auch in den Sportschützenmarkt finden.

VIDEO: Die neue Mete SFx Pro aus der Mete-Dienstpistolen-Baureihe von Canik für Polizei und Militär

Auf dem Stand des türkischen Herstellers Canik war die gesamte Produktion des Unternehmens zu sehen, von Verteidigungspistolen bis hin zu Maschinengewehren vom Typ M2 im Kaliber .50 BMG. In Sachen Handfeuerwaffen waren die Pistolen der Baureihe Mete, die speziell für den Polizei- und Militärmarkt konzipiert ist. Es handelt sich dabei um eine Familie von Dienstpistolen im Kaliber 9 mm Luger mit glasfaserverstärktem Polymergriffstück und Schlagbolzenschloss. Die es im Format von der subkompakten bis hin zur Long Slide-Variante gibt. Das jüngste Modell davon ist die Mete SFx Pro, die mit einem Mündungsgewinde etwa zur Aufnahmen eines Schalldämpfers ausgestattet ist. Die Pistole besitzt einen speziellen Aluminium-Flat-Trigger und der Schlitten weist Ausfräsungen aus, um das Gewicht zu verringern. Der Lauf der SFX Pro weist ein Chromfinish auf. Das Magazin steuert der italienische Hersteller MEC-Gar her. Es ist mit einer Kapazität von 18 oder 20 Schuss zu haben. Die Waffe ist mit einem Magazintrichter ausgestattet, der einen schnelleres Nachladen erlaubt.  Überdies ist die Mete SFx Pro „optics ready“, das heißt in die Oberseite des Schlittens ist bereits eine Aufnahmefläche für ein Rotpunktvisier eingefräst. Auch hierfür hat Canik mit dem Mechanik MO1 bereits ein passendes Mini Red Dot Sight im Programm, das sich neben der offenen Visierung (Rechteckkimme und Balkenkorn mit weißem Kontrastpunkt) nutzen lässt.

VIDEO: CZ zeigt das neue DMR der tschechischen Armee, das BREN 2 PPS

Auf Basis des bewährten Sturmgewehrs BREN 2 BR (Battle Rifle) hat der tschechische Hersteller CZ das BREN 2 PPS entwickelt. Dabei handelt es sich um ein Designated Marksman Rifle im Kaliber 7,62x51 NATO (zivil: .308 Winchester). Für diesen Bestimmungszweck hat man etwa den Lauf der Waffe von den 16 Zoll der BR-Variante auf 18" verlängert und ihr einen M-LOK-Handschutz verpasst. Diese Waffe hat die tschechische Armee nun ausgewählt um ihre Büchsen Dragunov SVD zu ersetzen. Dafür kommt sie in Kombination mit einem Zielfernrohr von Niteforce und einer Spuhr-Montage. Der Konrakt umfasst etwas unter 400 Waffen.

Die Sturmgewehrserie CZ BREN 2 ist neben der Version in 7,62x51 NATO auch in 5,56x45 NATO (.223 Remington) und 7,62x39 erhältlich. Bei all4shooters.com haben wir auch schon ausführlich über die zivilen Varianten der Waffe berichtet.

VIDEO: MAK stellt mit dem MAKgunScan ein Gerät zur schnellen Dokumentation und Zertifizierung von Lang- und Kurzwaffen vor

Der im Behördensegment unter anderem für seine Optikmontagen bekannte Hersteller MAK stellte ein Gerät zur Analyse von Kurz- und Langwaffen vor. Der MAKgunScan soll Hersteller und Behörden der bei der Identifizierung, Analyse, Dokumentation und Zertifizierung von Dienstwaffen unterstützen. Mit dem MAKgunScan können laut Hersteller bis zu drei Waffen pro Minute erfasst und dokumentiert werden. Nachdem die Waffe im Gerät eingespannt wurde, muss nur ein Startknopf gedrückt werden und die Vorrichtung misst mittels eines elektronisch gesteuerten Messfingers die Abzugsdaten, erstellt dabei eine Grafik vom Abzusgprofil und fotografiert gleichzeitig die Seriennummer. Alle Daten erscheinen sofort auf den Bildschirm und werden in einem Dokument zusammengeführt. So kann etwa der Hersteller schnell feststellen, ob die Daten innerhalb der für die Zertifizierung nötigen Werte liegen und gegebenenfalls Nachbesserungen an der Waffe vornehmen. Behörden erhalten mit der Dokumentation quasi alle Daten, die zu einer späteren Identifizierung und Überprüfung der Waffe nötig sind. Der MAKgunScan soll kurzfristig zu Verfügung lieferbar sein. Preise teilt MAK auf Anfrage mit. 

VIDEO: Steiner mit verbessertem Laser-Fernglas Steiner M830r LRF 1535nm für den militärischen Anwender

Optik-Spezialist Steiner präsentiert an seinem Stand unter anderem ein Fernglas mit Laser-Rangefinder für den militärischen bereich. Und zwar ein verbessertes Modell, beim dem der Hersteller versucht hat, das augenscheinlich unmögliche, möglich zu machen. Mehr Features, mehr Leistung aber geringere Abmessungen und geringeres Gewicht bei noch immer einfacher Bedienung. Und die Features haben es in sich: Die Range des Geräts beträgt nun unglaubliche 10 Kilometer. Dazu kommt ein Neigungswinkelanzeiger, ein integrierter Kompass und die Möglichkeit, externe GPS-Daten einzuspielen. Damit kann dann von der eigenen Position durch die Messung mit dem Gerät auf die Position Anderer geschlossen werden.

Analog zu den Zielfernrohren der IFS-Serie kann der Anwender die Geräte mit Hilfe der Steiner-Connect-App konfigurieren und auch Updaten.

VIDEO: HIKMICRO mit den Wärmebildgeräten Falcon und Raptor (72 mm Brennweite) im Behördenmarkt

Das Wärmebildgerät Falcon haben wir im jagdlichen Kontext bereits vorgestellt. Nun hat HIKMICRO das Gerät auch auf der Behördenmesse Enforce Tac mit dabei denn auch etwa für die Polizei kann das Gerät gute Dienste leisten. Einerseits etwa bei der Suche flüchtiger Straftäter andererseits aber auch bei Such- und Rettungsaktionen. Zum Beispiel wenn ältere Herrschaften sich verirrt haben. Das Falcon in der uns gezeigten Ausführung kommt mit großem Sensor, 46er-Detektor und 35 Millimeter Brennweite.

Zudem präsentiert HIKMICRO das Gerät Raptor, nun mit einer Brennweite von 76 Millimetern. Diese hohe Brennweite generiert eine ebenso hohe Detektionsreichweite des Raptors im Thermalkanal. Diese liegt bei 3,6 Kilometern. Zudem verfügt das Raptor über einen Infrarot-Kanal. Es ist Farbsehen und digitale Nachtsicht möglich. Die Kombination daraus ist für behördliche Anwendungen besonders geeignet. So kann in letzteren beiden Modi etwa aus Fahrzeugen beobachtet werden, das wäre mit Thermalgeräten nicht möglich. Das HIKMICRO Raptor mit 72 Millimetern Brennweite ist bereits für eine UVP von 6.200 Euro verfügbar.

VIDEO: Bei Frankonia: XSpecter Tcrow XR-2 – drehbares Montagesystem für Wärmebild- und Nachtsichtgeräte für Behörden

Das XSpecter Tcrow XR-2 ist eine drehbare Halterung für Wärmebildgeräte und eignet sich besonders zur Gefahrenerkennung. Es erlaubt eine 360-Grad Rundumsicht und wurde als ein Montagesystem für Fahrzeuge entwickelt. Die Befestigung erfolgt über starke Saugnäpfe. Das Tcrow XR-2 muss nicht zwingend parallel zum Boden montiert werden, durch die Winkelverstellung ermöglicht es alternativ auch die etwa an der Windschutzscheibe eines Fahrzeugs. Das wichtigste Feature des Systems: Ein Zweiachsen-Gyro-System. Das sorgt für Stabilisierung des optronischen Geräts. Die Steuerung erfolgt dabei über eine Bluetooth-Fernbedienung. Es stehen für das Gerät verschiedene Modi zur Verfügung, den "Scan Mode" bei dem das Tcrow RX-2 zum Beispiel nach vom Nutzer vordefinierten Winkeln arbeitet. Im "Tracking Modus" gibt man dem Device per Fernbedienung eine Richtung vor, der Fuß von XSpecter sorgt dann automatisch dafür, dass die montierten optischen Instrumente oder Scheinwerfer automatisch im Zielbereich bleiben. Das Tcrow XR-2 arbeitet grundsätzlich kabellos, die Stromversorgung erfolgt über USB. Das Gerät bietet zudem Upgrademöglichkeiten: So kann mit einer zusätzlichen Powerbank an der Picytinny-Rail die Wärmebildkamera über das Tcrow geladen werden. Zudem kann der Anwender es auch mit einer Halterung für einen Suchscheinwerfer aufwerten, der dann ebenfalls über die App steuerbar ist. Das Gerät alleine kommt derzeit für eine UVP von 1.599,- Euro. Im Komplettset kommt man dann auf 2.899,- Euro.

VIDEO: SWISS P (BDT Ammotec Group) präsentiert eine neue Patrone für weite Distanzen: Die .375 SWISS P

Premiere auf der Enforce Tac 2023: Die Ammotec Gruppe tritt erstmalig mit ihren Schwestergesellschaften RWS, Swiss P Defence, Norma Precision, MFS Defense, aber auch Beretta, Benelli, Sako und Steiner, unter dem Dach der Beretta Defense Technologies (BDT) in der Halle 10, Stand 537 auf. BDT ist die strategische Allianz dieser Unternehmen, die die Vorteile und Bandbreite sämtlicher Angebote dieser starken Gemeinschaft – von der Waffe über die Optik bis hin zur Munition – gebündelt für Militär und Behörden anbietet. Somit kann der Beschaffer nun von der Beretta Holding alles aus einer Hand bekommen. Wir werfen hier und im Video einen Blick speziell auf die neue Munition von SWISS P:

Die neue Long-Distance-Patrone .375 SWISS P wurde speziell für die Anforderungen der operativen Scharfschützen entwickelt. Das neue Kaliber eignet sich laut Hersteller SwissP  für besonders anspruchsvolle Situationen. Sie soll das Einsatzspektrum der bewährten .338-Waffensysteme deutlich erweitern. Mit den Projektilen des neuen Kalibers .375 SWISS P können Entfernungen von bis zu 1.600 m im Überschallbereich erreicht werden. Im Vergleich zur .338 Lapua Magnum würde das Einsatzspektrum damit um mehr als 10 Prozent .338 LM gesteigert. Hersteller, die bisher Waffen für das Kaliber .338 Lapua Magnum gebaut haben können die robusten Sysem diese Waffen weiter nutzen und müssen zum Umstieg lediglich einen im Kaliber .375 SWISS P eingerichteten Lauf verbauen.  Darüber hinaus garantiert die .375 SWISS P absolute Präzision, auch auf weitere Distanzen und unter extremsten Bedingungen. Das mit 350 grs (22,7 g) deutlich schwerere Geschossgewicht des Kalibers minimiert die Seitenwinddrift, sorgt für mehr Stabilität und optimiert den Überschallflug. Darüber hinaus soll die CIP-zertifizierte Hochpräzisionspatrone zuverlässig Sub-MOA-Genauigkeit erreichen. In Zukunft dürfen wir von SwissP auch weitere Munitionsneuheiten für zivile Anwendungen erwarten. Das finden wir spannend und werden entsprechend berichten.

VIDEO: ERATAC (Fa. Recknagel) mit gleich drei Neuheiten: Pica-Rail für AK 47/74 und zwei Rotpunkt-Montagen

Montagen- und Schalldämpferhersteller ERATAC hat direkt drei Neuheiten auf die Enforce Tac 2023 mitgebracht. Die erste ist eine Picatinny-Schiene für die AK47/74-Waffenplattform. Damit ermöglicht die Schiene die einfache Montage eines Rotpunktzielgeräts oder eines Zielfernrohres. 

Passend dazu zeigt ERATAC auch eine Montage für Rotpunktgeräte. Die ist für alle vier üblichen Montageplattformen verfügbar. Der Clou der Montage: Der Spannhebel lässt sich komplett in die Montage integrieren. Es steht somit nicht mehr über. Das ist ein großer Vorteil bei Sturmgewehren oder Maschinenpistolen, die ein hochsitzendes Auswurffenster haben. Hier kann dann nichts mehr den Repetiervorgang stören.

Diese Montage ist zudem auch in einer höheren (39 Millimeter) Ausführung verfügbar. Die ist dann auch voll Co-Witness-Fähig und komplett mit der ERATAC Notvisierung kompatibel.

VIDEO: Nextorch zeigt die kleine EDC-Taschenlampe TA20

Obgleich die neue TA20 von Nextorch ihre Mitgliedschaft in der TA-Familie nicht verbergen kann, bringt sie doch eine Änderungen zu den anderen TAs mit: Sie hat das Bedienkonzept verändert. Das Drehrad für den Modus befindet sich nun an der Krone der Lampe, nicht mehr im hinteren Teil. Hier hat der Anwender nun die Wahl zwischen "Off", "Tactical" und "Duty". Der Druckknopf am hinteren Ende bleibt dabei natürlich bestehen.

Diese Änderung liegt auch am unterschiedlichen Einsatzzweck im Vergleich zu ihren größeren Geschwistern: Mit einem Gewicht von nur  89 Gramm und den Abmessungen 100x30x23 Millimetern eignet sie sich perfekt als "Immer-dabei"-Lampe oder aber Zweittaschenlampe. Ihre Leuchstärke beträgt maximal 1.000 ANSI-Lumen (das Minimum liegt bei 25 Lumen) wofür die Energie von einem Akku des Typs 16340 bereitgestellt wird. Alternativ ist auch der Einsatz einer Batterie nach CR123A möglich.

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