Soviel vorweg: Der Hauptdarsteller dieses Beitrages ist nach Kriegswaffenkontrollgesetz ein verbotener Gegenstand für Zivilisten und es war Hilfe von Freunden aus der Truppe sowie erhöhter Mehraufwand vonnöten, um das halbautomatische Scharfschützengewehr zumindest auf 300 Meter überhaupt erproben zu können. Vielen Dank an alle Beteiligten, auch wenn für das Kaliber .50 Browning Machine Gun diese Distanz eigentlich eine Unterforderung darstellt, weil es selbst auf über 2.000 Meter noch sehr gute Präzisionsergebnisse zustande bringt. Warum berichten wir dann überhaupt über eine solch exotische, auf dem Zivilmarkt verbotene Frucht? Ganz einfach, weil sie das derzeit technisch Machbare auf dem Markt der Gewehre in Maximalkalibern darstellt.
Neben einer .50 Browning Machine Gun (BMG) – dem größten, für die zivile Nutzung erlaubtem Gewehrkaliber - mit den metrischen Grundmaßen 12,7 mmx99 wirken andere Kaliber wie .223 Remington (5,56 mmx45) oder .308 Winchester (7,62 mmx51) wie Miniaturen.
Auch wenn ausgewachsene Scharfschützengewehrpatronen wie .300 Winchester Magnum (7,62 mmx67) oder .338 Lapua Magnum (8,6 mmx70) ein hohes Präzisionspotential vorweisen können, werden bei den Militärs Gewehre in .50 BMG aufgrund ihrer Reichweite, Leistungsfähigkeit und Zerstörungskraft im Ziel als „Anti-Material-Waffen“ hoch geschätzt.
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Seltener Inselriese
Bereits 2005 konnten wir das in enger Zusammenarbeit mit dem „Naval Surface Warfare Center“ (NSWC) entwickelte und um 2007 bei den US Navy SEALs eingeführte Accuracy International AS50 auf Fachmessen bewundern. Der populäre Gegenspieler des Accuracy International AS50 in der westlichen Welt ist das halbautomatische Scharfschützengewehr Barrett M82 „Light Fifty“ aus den USA, das bekanntermaßen auch bei der deutschen Bundeswehr als G82 eingesetzt wird. Nach unserem Kenntnisstand wird der britische Halbautomat in .50 BMG nur bei behördlichem Festauftrag in Kleinstserien bei Accuracy International Ltd. in Portsmouth in der Grafschaft Hampshire an der Südküste Englands gefertigt.
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Generationswechsel
Im Vergleich zu alten AS50 Archivbildern hat sich die uns zur Verfügung gestellte Testwaffe weiterentwickelt und entspricht der aktuellen AX-Baureihe von Accuracy International. Das Scharfschützengewehr AX50 in .50 BMG haben wir schon auf 500 Meter geschossen und als Titelthema der caliber-Ausgabe Januar 2012 ausführlich vorgestellt. Die auf den ersten Blick erkennbaren Unterschiede zwischen einem alten und einem neuen AS50 betreffen beispielsweise den nun weitaus längeren Handschutz sowie den frei stehenden Pistolengriff.
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Ungewöhnlicher Kippblockverschluss
Nach Abnahme des Abdeckblechs kann man das Verschlusssystem des AS50 bereits etwas genauer examinieren. Im Erscheinungsbild weckt die Verschlussträgereinheit des direkten Gasdruckladersystems mit Kippblockverschluss gewisse Assoziationen zum System eines Meilensteins der Waffengeschichte, dem belgischen Sturmgewehr FN FAL aus dem Jahre 1953 beziehungsweise der britischer Lizenzfertigung L1A1 der Royal Small Arms Factory (RSAF) Enfield.
Auf dem Schießstand
Das hohe Waffengewicht gepaart mit dem effektiven Rückstoß-Dämpfungssystem in der Schulterstütze und dem Kompensator an der Mündung sorgte für ein vergleichsweise sehr angenehmes Schussverhalten des halbautomatischen Scharfschützengewehrs Accuracy International AS50 in .50 BMG. Natürlich ist hier immer noch eine „schiebende Kraft“ vorhanden, die auf den Schützen einwirkt, dennoch sind selbst schnellere Schussserien möglich, weil man erstaunlich schnell wieder im Anschlag ist und das Ziel erneut fixieren kann.
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Den vollständigen Artikel finden Sie in der Caliber-Ausgabe 3-2013, die Sie hier bestellen können.