Der Veranstaltungsort der MILIPOL ist im jährlichen Wechsel in Paris oder Qatar zu finden. In diesem Jahr öffneten sich die Tore für die Fachbesucher in Paris, somit für viele europäische Länder und Aussteller nahezu ein Katzensprung.
Laut Veranstalter zeigten 949 Aussteller aus 55 Ländern ihre Produkte zu sicherheitrelevanten Themen. Das zog in den 4 Tagen rund 24.000 Fachbesucher aus 143 Ländern an. Kein Wunder, das Thema innere Sicherheit wird im Zuge des internationalen Terrorismus immer wichtiger. Auch der Letzte dürfte mittlerweile erkannt haben, dass in diesem Bereich Engagement und finanzielle Einsatzbereitschaft zu zeigen ist, wenn eine Demokratie bewahrt werden soll.
Neuheiten für Polizei und Militär auf der MILIPOL 2017
Schon vor der eigentlichen Eröffnung informierten einige Unternehmen über zahlreiche neue Produkte, um sich auf der Messe richtig positionieren zu können.
Der staatliche Rüstungskonzern FN Herstal gab im Vorfeld bekannt, die Subkompakt-Variante des FN SCAR (Special Operations Forces Combat Assault Rifle) zu zeigen. Sie trumpft mit einem ultrakurzen Lauf von 7,5" / 191 mm auf. Sicherlich darf hier berechtigter Zweifel über die ballistische Wirkung auf Weichziele aufkommen. Trotzdem scheint es hier einen gewissen Bedarf zu geben. Die ausführlichen technischen Daten und Eigenschaften zur FN SCAR SC finden Sie hier.
Das belgische Rüstungsunternehmen FN Herstal hat weiterhin seine neue Striker-Fired-Action Pistole vorgestellt: die FN 509. Wir haben die Dienstpistole im Kaliber 9 mm Luger bereits hier mit ihren Eigenschaften und Daten gezeigt: FN 509 Pistole.
Auch wenn der Trend scheinbar immer mehr weg von der Maschinenpistole in 9x19 mm hin zu kurzen Sturmgewehren im NATO Kaliber 5,56x45 mm geht, schlägt das italienische Unternehmen Beretta hier einen anderen Weg ein. Der wohl älteste noch existierende Waffenhersteller der Welt präsentierte auf der MILIPOL 2017 den ersten Prototypen der PMX.
Die Waffe kommt mit einer umklappbaren Schulterstütze und hat eine Lauflänge von 175 mm. Die Klarsichtmagazine fassen 30 Patronen der beliebten 9x19 mm Munition.
Das israelische Unternehmen IWI (Israel Weapon Industrie) präsentierte ihre neueste Entwicklung: das Tavor 7 (siehe Titelbild). Dabei handelt es sich um ein Sturmgewehr im leistungsstarken Kaliber 7,62x51 mm. Durch seine Bullpup-Bauweise kommt es mit 17“ / 432 mm Lauflänge gerade einmal auf 730 mm Gesamtlänge.
Die Stahlblechmagazine fassen 20 der weitreichenden und leistungsstarken Patronen. Ein großer Nachteil der Bullpup Konstruktionen lösten die Techniker dadurch, dass der Hülsenauswurf von außen ohne Werkzeug in Sekunden von rechts nach links umstellbar ist. Somit ist die Waffen auch von Linksschützen ohne Kontakt mit den heißen Hülsen nutzbar.
Aber auch im Kurzwaffenbereich hat IWI nachgelegt und präsentierte die erste Striker-Fired Dienstpistole mit Polymehrrahmen. Die Massada ist für das Kaliber 9x19 mm ausgelegt und fasst 17 Patronen. Die Abzugseinheit mit Verschlussführung lässt sich wie bei der SIG 320 herausnehmen und in Griffstücke mit anderen Farben oder Größen einsetzen.
Beim Thema Zieloptiken überraschte Aimpoint mit der CompM5. Dabei handelt es sich um ein Leuchtpunktvisier ohne Vergrößerung mit 2 MOA Punkt und einer Batterielebensdauer von 5 Jahren. Das CompM5 ist das bislang kompakteste Modell der seit über 20 Jahren existierenden Baureihe für Militär und Polizei. Das CompM5 wiegt solo gerade einmal 148 g (238 g in Standardkonfiguration mit Montage) und ist mit Nachtsichttechnik sowie mit den hauseigenen 3-fachen oder 6-fachen Vergrößerungsvorsätzen kompatibel.
Yukon/Pulsar - bekannt für seine Nichtsicht-Zieloptiken - stellte auf der MILIPOL 2017 unter anderem das Pulsar Digisight ULTRA N355 vor. Das digitale Nachtsicht-Zielfernrohr hat ein integriertes WLAN-Modul und kann Videos sogar mit Sound aufnehmen. Weiterhin zeigte das Unternehmen die Pulsar Trail Zielfernrohr-Linie mit dem Trail XQ38 und dem XQ50 sowie dem Trail XP38 und XP50. Bei dieser Reihe handelt es sich um Wärmebild-Zielfernrohre.
Neben der großen Auswahl an Zielfernrohre für Spezialeinheiten und dem Militär zeigte Pulsar das HELION Wärmebild-Monokular. Neu in 2017 ist die Linie Helion XQF und Helion XP. Alle Monokulare der Helion-Serie verfügen über ein AMOLED-Display, einen eingebauten Video- und Foto-Recorder, ein integriertes WLAN-Modul, einen standardmäßigen Akku (8 und 16 Stunden Betriebsdauer) und ein robustes wasserfestes-Gehäuse.
Das Schweizer Rüstungsunternehmen RUAG zeigte ihre beliebte Munitions-Reihe SWISS P für Polizei und Militär. Daneben präsentierte das international agierende Unternehmen auch Zielfernrohre der K-Serie des österreichischen Herstellers Kahles. Weiterhin konnten am Stand G 064 in Halle 6 Waffen von Haenel für den Law Enforcement Bereich begutachtet werden. Darunter der Halbautomat CR 223 und die Scharfschützengewehre RS8 und RS9. Last but not least wurde die brandneue STRYK B Pistole von Arsenal Firearms am Stand von RUAG präsentiert.
Weitere Neuigkeiten von deutschen Behörden auf der MILIPOL 2017
Während die Hersteller auf der MILIPOL um neue Kunden warben, haben einige bereits bei den Ausschreibungen gewonnen. So war zu vernehmen, dass SIG Sauer, die zuletzt die Ausschreibung in Berlin mit dem Sturmgewehr MCX für sich beanspruchen konnten, nun auch in Schleswig- Holstein zum Zuge kam. Hier ging es um rund 500 Gewehre samt Ausrüstung die bald im nördlichsten Bundesland Fuß fassen werden.
Weitere Informationen erhalten Sie direkt auf der Webseite der MILIPOL.