Gleich zu Beginn der Messe setzte das deutsch-französische Gemeinschaftsunternehmen KNDS – die Abkürzung steht für Krauss-Maffei Wegmann Nexter Defence Systems – mit dem „Euro Main Battle Tank (EMBT)“ ein Zeichen. Der „Euro-Kampfpanzer“ verbindet ein deutsches Leopard 2A7-Fahrgestell aus dem Hause Krauss-Maffei Wegmann mit dem Turm des von Nexter produzierten französischen Kampfpanzers Leclerc.
Während der EMBT angesichts derzeitig in Entwicklung befindlicher neuerer Plattformen und Bewaffnungen sicherlich in erster Linie als politisches Signal gelten kann, nimmt die Streitkräftemodernisierung in etlichen Ländern konkrete Formen an. Im Gastland der EUROSATORY läuft das Vorhaben, die Streitkräfte besser miteinander zu vernetzen, unter dem Projektnamen „Scorpion“.
Um ein möglichst detailliertes gemeinsames Lagebild bei militärischen Operationen zu erhalten, kommunizieren sogar die unterschiedlichen Sensoren der einzelnen Fahrzeuge und anderer Plattformen miteinander. Eine davon ist der neue Spähpanzer Jaguar, der sowohl bei Nexter als auch bei den französischen Streitkräften zu sehen war.
EUROSATORY 2018: Modularität und Vernetzung als neuer Standard
Nicht nur bei der persönlichen Ausrüstung, sondern auch beim Großgerät stellt Modularität keinen Trend mehr dar, sondern bildet einen Standard. Die neue mittlere Gefechtsfahrzeugfamilie Lynx KF41 (KF = Kettenfahrzeug, 41 = Gewichtsklasse in Tonnen) von Rheinmetall feierte gleich doppelt Premiere. Am Dienstag stellte das Unternehmen den Lynx KF41 als Schützenpanzer vor.
Nach Messeschluss erfolgte der Umbau auf die Führungsvariante Lynx KF41 Command, die am Mittwoch Debüt hatte. Der Umbau dauerte keine vier Stunden.
In beiden Versionen mit an Bord: Funkgeräte von Rohde & Schwarz und der „Tactical Vehicle Switch“ von der RUAG. Dieses an die Funkgeräte angeschlossene Gerät ermöglicht zuverlässige Sprach- und Datenkommunikation zwischen strategischen, öffentlichen und vorhandenen Netzwerken.
Mercedes-Benz ließ nicht nur die Herzen von Kommandosoldaten höher schlagen. Das Mehrzweckfahrzeug „Multi Role Vehicle“ aus der G-Klasse gehörte zu den Hinguckern bei den leichteren Fahrzeugen.
Doch nicht nur neues Großgerät war auf der EUROSATORY geboten. Der schwedische Rotpunktoptik-Pionier Aimpoint zeigte erstmals sein für Pistolen entwickeltes Visier ACRO P1, das in den nächsten Wochen in auch in einer zivilen Ausführung erhältlich sein wird.
Aufsehenerregende Live-Demonstrationen auf der EUROSATORY 2018
Ebenfalls beeindruckend waren die zahlreichen Live-Vorführungen am Rande der Großgeräteschau. Auffällig war, dass vor allem französische Spezialkräfte aus Militär (1 RPIMA) und Polizei (RAID, BRI, GIGN) ihr Können zeigten. Ein starkes Signal für die gesamtgesellschaftliche Sicherheitsvorsorge - vor allem in Frankreich.
Besonders eindrucksvoll war die Demonstration der BRI (Brigade de Recherche et d'Intervention), oft auch "Anti-Gang Brigade" genannt. Es handelt sich dabei um eine Spezialeinheit der französischen Polizei. Bei der Einsatzdemonstration auf der Eurosatory bewältigten Kräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten eine Geisellage in einem Linienbus, bei der der Einsatz von Kampfstoffen nicht ausgeschlossen werden konnte. Wir waren absolut beeindruckt.
Weitere Hintergrundinformationen zur Messe finden Sie in unserem Überblick zur EUROSATORY.
Mehr Informationen zur EUROSATORY 2018 finden Sie auf der Webseite des Veranstalters.
Mehr zur EUROSATORY 2018 demnächst hier bei all4shooters.com und in VISIER 8/2018!