Praxis-Test: Mit der Smith & Wesson M & P 9 Shield Polymerpistole in 9x19 mm auf dem Schießstand

Zerlegte Smith & Wesson M & P Shield mit Patronen im Vordergrund.
Smith & Wesson liefert die Shield mit 2 Magazinen, hier die längere Variante mit einem Polymerüberzieher in Kontur des Griffstücks. Trotz Melonite-Vergütung wählt S & W Stainless Steel für die meisten Stahlbauteile.

Die Shield von S & W im detaillierten Test

Im Unterschied zu den größeren und breiteren Military & Police-Versionen verzichtet der US-Hersteller bei der Shield auf komplett beidseitig angelegte Hebel und auswechselbare Griffschalen.  Bei den Edelstalmagazinen handelt es sich aber auch nicht um reine Einreiher, der Korpus misst bis auf den Bereich der Lippen 16,5 mm in der Breite. Auch der Demontagestift im Griffrücken fehlt bei den kleinen Shields, ebenso eine Picatinny-Schiene unter der Mündung. Technisch handelt es sich wie üblich um ein Browning-System mit Verriegelung über das Auswurffenster, kombiniert mit einem teilvorgespannten Schlagbolzenschloss. Die Oberflächen der Stahlteile schützt eine Nitrierung vor Rost und Kratzern, wobei  Smith & Wesson  trotzdem auf rostträge Stahllegierungen setzt.

Wie handhabe ich die 9-mm-Pistole M & P Shield?

Smith & Wesson M & P Shield komplett von rechts, mit Patronen vor der Waffe.
6 beziehungsweise 7 Schuss der 9 mm Luger in kompakten Abmessungen: Die Smith & Wesson M & P 9 Shield.

Der Ladestand lässt sich über eine Öffnung hinten am Patronenlager kontrollieren. Wie viele andere Pistolen besitzt auch die Shield neben diversen automatischen Sicherungen eine Abzugssicherung, die verhindert, dass sich das Züngel unter dem Einfluss starker Erschütterungen selbstständig macht. Anders als bei der Konkurrenz löst man dies in Springfield/Massachusetts aber nicht durch eine zusätzliche Zunge im Abzug, sondern durch ein zweigeteiltes Abzugszüngel. Für das markante Äußere sorgen die wellenförmigen Durchladehilfen im Schlitten, die auch nassen Händen sicheren Halt bieten. Die Shield gibt es in mehreren Varianten, etwa wahlweise ohne oder wie hier mit einer Daumensicherung oder teilpunziertem Griff, sowie einige Sonderversionen mit Lichtsammler-Visierung und Läufen mit kleinen Gasentlastungsbohrungen zur Verringerung des Rückstoßes.

Alle Fakten zur M & P 9 Shield von Smith & Wesson

Modell:

Smith & Wesson M & P 9 Shield

Preis:719,- Euro (UVP DE)
Kaliber: 9 mm Luger
Kapazität:6/7 + 1 Patronen
Lauflänge:74 mm
Maße (L x B x H):155 x 27 x 118 mm
Abzugsgewicht:3.100 g
Gewicht:575 g
Ausführung:Schlagbolzenschloss, Abzug teilvorgespannt, Melonite-Vergütung, Polymer-Rahmen, Abzugssicherung, Browning-Verschluss, driftbares Stahlvisier.

So haben wir die Testwaffe M & P 9 Shield bewertet

Rückansicht mit Kimme der Smith & Wesson M & P Shield.
Die Visierung aus Stahl wirkt in Relation zur Waffengröße gut abgestimmt, sie bietet aber keine weiteren Extras.

Im Bereich Präzision kam die Shield am besten mit der Verteidigungslaborierung Tactical JHP von Federal zurecht (-4 Punkte), Funktionsstörungen traten auf dem Stand nicht auf (-0 P.). Der Abzug mit mittellangem Abzugsweg und ebenfalls einem Reset von mittlerer Wegstrecke bietet einen klarer definierten Druckpunkt als etwa eine GLOCK, ohne an echte Druckpunktabzüge im Stil einer SIG P 210 heranzureichen. Etwas weniger durchfallen sollte der Abzug auch, insgesamt ein im Werkszustand voll brauchbarer, aber durchaus noch verbesserungsfähiger Abzug für eine ständig teilgespannte Taschenwaffe (-3 P.). Die Griffanrauung in Optik einer Ledernarbung bietet auch für eine kleine Taschenpistole nicht ausreichend rutschfesten Grip, aber insgesamt erscheint die Handlage subjektiv als gelungen und bei Verwendung des Acht-Schuss-Magazins passt auch der kleine Finger bequem auf die Magazinhülle in Griffkontur (-2 P.). Die Bedienteile fallen klein und schmal aus, bleiben aber angenehm zu betätigen und der Magazindrücker lässt sich umstecken. Die Shield besitzt zwar links oberhalb des Abzugs einen Zerlegehebel, kann aber trotzdem nur mit einem Werkzeug demontiert werden, oder aber man entspannt die Pistole über den Abzug (-1 P.). Kimme und Korn bestehen aus Stahl und bieten ein brauchbares Visierbild, aber bis auf weiße Punktmarkierungen fehlen weitere Extras und außer Klopfen gibt es auch keine weiteren Justiermöglichkeiten (-1 P.). Grundsätzlich wirken Verarbeitung und Finish hochwertig. Nur die Warnung bei dieser Variante vor der fehlenden Magazinsicherung wurde mittels Laser graviert, ansonsten finden sich dezent wirkende Rollgravuren. Die Gussnaht des Rahmens könnte der Hersteller ruhig besser verblenden, zudem hatte das Rohr im Bereich des Patronenlagers leichtes seitliches Spiel (-2 P.).

Die Bewertungspunkte der S & W M & P 9 Shield

BewertungPunkte
Präzision (max. 50 Punkte) 
46 Punkte
Repetierablauf/Sicherheit (max. 10 P.) 
10 Punkte
Abzugscharakteristik (max. 10 P.)7 Punkte
Abzug-Griff-Design (max. 5 P.) 
3 Punkte
Bedienelemente (max. 10 P.) 
9 Punkte
Visierung (max. 5 P.) 
4 Punkte
Verarbeitung (max. 10 P.) 
8 Punkte
Gesamtpunktzahl (max. 100 P.) 
87 Punkte
Testurteil 
Sehr gut
Prädikate 
5 von 6

Test-Fazit: Das leistet die Pistole aus dem Hause Smith & Wesson

Zusammengefasst bietet sich der direkte Vergleich der M & P 9 Shield mit den Mitbewerben aus dem Hause GLOCK an. Hier lässt sich feststellen, dass die Shield insgesamt und in vielen Belangen einer kleinen GLOCK, mit ein paar zusätzlichen Teilen aus Stahl statt Polymer und einem konventionelleren Griffwinkel ähnelt. In der Gesamtwertung hatten die vergleichbaren GLOCKs jedoch, wenn auch nur hauchdünn, die Nase vorn.


Mehr Informationen über die Shield finden Sie beim sowie dem Hersteller.

Diese Waffe und über 30 weitere Pistolen in 9mm Luger wurden im  VISIER Special 92 getestet. Das VISIER Special 92 Pistolen 9 mm Luger Vol. V kann im  VS Medien Onlineshop  bestellt werden.

Aus diesem Special hat all4shooters.com auch schon Tests folgender Pistolen veröffentlicht:

Diesen Artikel gibt es auch in dieser Sprache: