Smith&Wesson M&P .45 ACP

Smith&Wesson M&P .45 ACP
Die perfekt bearbeitete Mündung im beeindruckenden Kaliber .45 ACP.

Die Pallette der M&P (Militär&Polizei)-Pistolen um fasst verschiedene Kaliber und Abmessungen, deren moderne Eigenschaften sich den verschiedenen Vorlieben und Gewohnheiten des Schützen anpassen. Die hier erprobte Kurzwaffe verfügt über einen Sicherungsflügel, der den Nutzern der 1911er-Baureihe erlaubt, sich während des Schießens unter Stress nicht auf die „Neuprogrammierung” des von den Muskeln Erlernten verlassen zu müssen.
Der Abzug wirkt auf ein Schlagbolzenschloss. Da es keinen Hahn gibt, fällt eine Fehlerquelle beim Holstern oder Fertigladen der Waffe fort.

Smith&Wesson M&P .45 ACP
Das Korn mit vertieft eingesetztem Punkt wird auf einen Schwalbenschwanz montiert und ist anpassbar.

Wir möchten uns aus dem Glaubenskrieg heraushalten, der um das Kaliber .45 ACP tobt, und und nehmen eine Position zwischen den Befürwortern und Gegnern ein.
Die Statistik zeigt, dass die große, von Browning entworfene Patrone beim Gebrauch des Vollmantelgeschosses eine Stoppwirkung hat, die der der 9mmm Luger vergleichbar ist. Der „one stop shot ”, also der Anteil der mit diesem Geschoss außer Gefecht gesetzten Gegner, liegt laut Statistik von Sanow/ Marshall für beide Patronen um 63%.

Smith&Wesson M&P .45 ACP
Die Kimme ist so geschnitten, dass sie möglichst wenig durch Reflektionen stört. Die beiden weißen Punkte erleichtern die Zielaufnahme. Die Kimme lässt sich einstellen.

Unserer Meinung nach, sollten die Diskussionen über Endballistik bei Patronen für Kurzwaffen sich mehr auf die Genauigkeit drehen, mit der das Ziel getroffen wird, anstatt um einige Millimeter Geschossdurchmesser oder mehr oder weniger kinetischer Energie zu streiten.
Dennoch können wir zugeben, dass die.45 ACP einen gewissen psychologischen Faktor hat.
Sicherlich fühlt sich jeder, der denkt, dass eine größere Patrone effektiver für den Selbstschutz ist, mit der .45 ACP im Magazin wohler und wird sie daher gern annehmen.

Smith&Wesson M&P .45 ACP
Das Griffstück der M&P bietet einen guten Griff. Er kann mit austauschbaren Griffrücken angepasst werden.

Bei der M&P kann der Griff dank des verwendeten Polymers schlank gehalten werden, was die Führigkeit erhöht. Smith&Wesson bietet zusätzlich zu der auf der Pistole montierten Rücken zwei weitere an, die für Schützen mit kleinen oder mittelgroßen Händen gedacht sind.
Die Tatsache, dass ein erfolgreicher Schuss mit einem guten Griff an der noch geholsterten Waffe beginnt, zeigt wie nützlich es ist, sich um die Abmessungen der Waffe zu kümmern.

Smith&Wesson M&P .45 ACP
Der Zerlegehebel, der Schlittenfang und der Abzug sind ergonomisch angeordnet.

Auf alle Bedienelemente kann leicht zugegriffen werden. Die Waffe hat keine scharfen Kanten, die während des Ziehens ein Hindernis darstellen würden. 

Smith&Wesson M&P .45 ACP
Die modernen, aber auch sehr funktionalen, welligen Griffoberflächen sind an den Vorder- und der Hinterseiten des Schlittens gerändelt.

Der Verschlussfanghebel ragt leicht aus dem System heraus. Auf den ersten Blick scheint das nicht zu funktionieren, aber moderne Doktrinen zum Selbstschutz sehen vor, diesen Hebel nur zum manuellen Fangen des offenen Schlittens zu nutzen, nie aber zum Fertigladen bei gefülltem Magazin, weil Stress und feuchte Hände die Ausführung dieser „leichten” Bewegung des Daumens verhindern können. 

Smith&Wesson M&P .45 ACP
Das große Auswurffenster. Der Schlittenfang findet sich auch auf der rechten Seite. Ein Wulst im Griffstück schützt ihn.

Gegenwärtige Statistiken zeigen eine Zunahme von Linkshändern weltweit an. Aufgrund dieser Angaben kann bei der Smith&Wesson-M&P der Magazinlöser um gesteckt werden, gleichzeitig ist die Waffe mit einem beidseitigem Schlittenfanghebel ausgestattet.
Die M&P verfügt über einen Schlitten aus Edelstahl mit sehr starker Phosphatsbeschichtung (Black Melonite). Das ist einer Ausführung, die dem Edelstahl vergleichbar ist und dem Metall mit 68 HRC (Hardness Rockwell Cone) eine beträchtliche Oberflächenhärte verleiht.
Das Polymergriffstück (Zytel) ist abgerundet; die gerändelten Griffrillen des Schlittens sind hinten und vorne angebracht. 

Smith&Wesson M&P .45 ACP
Der Abzug wird durch zwei separate und klappbare Abschnitte geformt; der untere Abschnitt muss einige Millimeter zurückgezogen werden, um die automatische Sicherung zu lösen.

Das Schloss hat keinen außenliegenden Hahn. Am Griffstück befindet sich unterhalb des Laufs eine Schiene zur Aufnahme von taktischen Lampen oder Laserzielgeräten. Die Waffe wird in einem Polymer-Koffer verkauft. Der ist gut geeignet für den Transport und die Aufbewahrung. Dazu werden zwei Magazine, zwei zusätzlichen Griffrücken, eine farbigen Pufferpatrone, ein Vorhängeschloss, das den Missbrauch der Waffe verhindern soll, und eine umfangreiche Bedienungsanleitung geliefert.
Es wird empfohlen, dass die Nutzer die Bedienungsanleitung lesen, um die Mechanik der Waffe zu verstehen und die Sicherheitsnormen zu überprüfen.

Smith&Wesson M&P .45 ACP
Die drei Griffrücken der Smith&Wesson M&P .45 ACP und das mitgelieferte Werkzeug.

Die M&P I gehört zu den Pistolen, die ein vorgespanntes Schlagbolzenschloss haben. Glock machte dieses System populär und Springfield nannte es „Striker Fire Action”.
Für diejenigen, die denken, es handle sich hierbei um eine neue Entdeckung, zu Erinnerung: Ein ähnlicher Abzugsmechanismus wurde bereits 1895 vom bekannten Konstrukteur Karel Krnka umgesetzt und entworfen und im Modell 1907 Roth-Steyr eingesetzt.

Smith&Wesson M&P .45 ACP
Das Magazin der M&P an der entsprechenden Öffnung im Griffstück.

Die Smith&Wesson M&P übernimmt das sehr wirkungsvoll modifizierte Browning Verschlusssystem mit abkippendem Lauf, bei dem ein prismatisches Verriegelungsstück in der Auswurfsöffnung anliegt.
Während des Schusses bewegen sich der Lauf und der Schlitten gemeinsam einige Millimeter zurück, bis der Lauf von einer Rampe nach unten geführt wirdund sich vom Schlitten löst. Der bewegt sich weiterhin rückwärts.
Nachdem die kinetische Energie am Schlitten aufgebraucht ist, dehnt sich die Verschlussfeder aus, befördert den Schlitten nach vorne und führt zum erneuten Verriegeln. Während des Vorlaufs des Schlittens wird das Schloß teilweise gespannt.

Smith&Wesson M&P .45 ACP
Die Smith&Wesson M&P .45 ACP von links.

Auf dem Weg in die verriegelte Stellung nimmt der Verschluss eine Patrone aus dem Magazin mit und führt sie ins Patronenlager.
Die Bestätigung des Abzugs spannt das Schloss fertig. ist die notwendige Energie erreicht, löst sich der Schlagbolzen und schlägt auf das Anzündhütchen. In dieser Phase ist die Schlagbolzensicherung sinnvollerweise nicht aktiv.
Diejenigen, die diesem Mechanismus nicht trauen, sollten bedenken, dass im Falle einer unvorhergesehenen Freigabe, ein „vorgespanntes Schloss“ nicht die Wucht hat, das Anzündhütchen auszulösen.

Smith&Wesson M&P .45 ACP
Der Winkel der Rampe ist vermindert, um ein sicheres Zuführen zu gewährleisten.

Das Zerlegen der Waffe bedarf eines besonderen, aber angemessenen Verfahrens. Nach der Sicherheitsüberprüfung nimmt man aus dem Boden des Griffstücks ein Werkzeug, indem man es dreht und herauszieht. Damit kann dan der gelbe Abzugshebel heruntergedrückt werden.
Dieser Hebel kann durch das Auswurffenster des vollständig geöffneten Schlittens erreicht werden. Dadurch wird vermieden, die Pistole leer abzudrücken, was aufgrund fehlender Muskelkoordination im wiederholten Fall zur Schussabgabe führen könnte.

Smith&Wesson M&P .45 ACP
Die Waffe während des Testschießens. Man beachte die sauber ausgerichtete Mündung.

Nach der Freigabe des Schlittens kann der Zerlegehebels nach vorne gedreht werden. Der Schlitten lässt sich n un nach vorne vom Griffstück schieben. Nach dem Entfernen der Führungsfeder läst isch der Lauf aus dem Schlitten herausnehmen. 

Smith&Wesson M&P .45 ACP
Der untere Abzugsbalken erlaubt das Zerlegen der Waffe.

Die Pistole verfügt über eine automatische Schlagbolzensicherung.
Hinten über dem Patronenlager befindet sich ein loch, das die optische Kontrolle des Ladezustands erlaubt. Beim hier erprobten Modell gibt es genau wie bei der 1911 eine händische Sicherung.
Eine weitere Sicherung ist am Abzug angebracht, der aus zwei Abschnitten besteht.
Der Abzug bewegt sich nur rückwärts, wenn auf sein unteres Züngel gedrückt wird. Eine Magazinsicherung wie bei anderen Modellen dieses Herstellers gibt es nicht. Diese „erwünschte” Abwesenheit ist auf der rechten Seite des Schlittens schriftlich festgehalten worden.

Smith&Wesson M&P .45 ACP
Zerlegte Smith&Wesson M&P .45 ACP.

Die Pistole wird mit zwei dopelreihigen Magazinen aus Feinblech geliefert. Die Leistung beträgt der großen Patronen wegen nur zehn Schuss. Zusammen mit der Patrone im Lager sollten elf Schuss Kaliber .45 ausreichen, um für jeden Fall gerüstet zu sein.
Das Korn ist in einem Schwalbenschanz geführt und seitwärts verschiebbar. Die Novak-Kimme ist auch seitlich zu verstellen. Die weißen Punkte auf dem Visier der Pistole erleichtern die Zielgenauigkeit bei schlechten Lichtverhältnissen.

SMITH & WESSON M&P .45 ACP
Hinten im Schlitten erkennt man den automatischen Sicherungsknopf.

Die auf 15 m geschossenen Trefferbilder sind trotz des Abzugsgewichtes von ungefähr 35 N erstaunlich gut. Die Waffe erwies sich beim Schießen als sehr genau und kann auch bei schneller Schussfolge beherrscht werden. Wir versuchten, das Magazin in einigen Sekunden zu leeren und waren erfreut, dass alle Schüsse das Ziel in einem taktisch wirksamen Bereich trafen. Die Ergonomie der Waffe und des Schlittens, der sich tief, nahe bei der Führhand bewegt, hilft bei der Verminderung des Rückstoßes eines großen Kalibers. Wir haben „einige” Patronenschachteln verbraucht,um zu erlernen, wie man den Umgang damit meistert.
Ladehemmungen traten nicht auf. Dadurch beweist sich die Zuverlässigkeit der Waffe.

Smith&Wesson M&P .45 ACP
Große Hände können die Daumensicherung an der M&P zufällig entsichern, der Schütze muss daher beim Umgang mit der Waffe den Anweisungen Folge leisten.

Die Abmessungen der Waffe sprechen für ein offenes Tragen beim beruflichen Einsatz oder bei der Polizei. Das Kaliber ist robust. Die Waffe lässt sich verlässliche und einfache einsetzen, spezielle Handhabung ist nicht erforderlich. Die Möglichkeit, den Griff nach Wunsch einer Hand jeglicher Größe anzupassen, machen sie zur idealen Waffe zur Selbstverteidigung.
Die Smith&Wesson M&P .45 ACP kann auch bei entsprechenden Schießwettbewerben eingesetzt werden.