Sturm, Ruger & Company
ist auf dem Sektor der Polymer-Pistolen aktuell gleich mit 3 unterschiedlichen Baureihen oberhalb der .380 ACP vertreten. Die Serien EC9 und LC9 decken dabei den Markt für kleine und schlanke Pistolen für das verdeckte Tragen ab, die Reihe American Pistol kommt dagegen in mehreren Größen, aber immer mit doppelreihigem Magazin. Die Dritte im Bunde, um die es bei diesem Test gehen soll, bezeichnet man bei RUGER als das Modell Security 9.
Die Security 9 von RUGER im Detail
Das Grundkonzept der Security 9 erinnert an die kleine 380er Pistole LCP von RUGER, hier jedoch im gängigen Dienstformat und für ein doppelreihiges Magazin. RUGER kombiniert bei dem besonders günstigen Modell die gängige Verriegelung nach John M. Browning mit einem Aluminium-Chassis innerhalb eines Kunststoffrahmens. Im Schlitten sorgt ein verdeckter, spornloser Schlaghahn für Sicherheit und eine sichere Zündung. Das Abzugssystem fühlt sich für den Finger an wie ein Hybrid aus einem teilvorgespannten System und einem Double-Action-Only-Abzug. Trotz des niedrigen Preises: Moderne Zutaten wie die Picatinny-Schiene für RUGER Security 9 oder die Slide Serrations vorn im Schlitten gehören hier mit zur Ausstattung. Die Security 9 kommt zwar in einem Pappkarton, aber immerhin gehört ein Reservemagazin mit zu dessen Inhalt.
RUGER Security 9 − alle Zahlen zur Pistole auf einen Blick
Modell: |
RUGER Security 9 |
Preis: | 495,- Euro (UVP DE) |
Kaliber: | 9 mm Luger |
Kapazität: |
15 + 1 Patronen
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Lauflänge: |
98 mm
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Maße (L x B x H): |
180 x 33 x 128 mm
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Abzugsgewicht: |
3.000 g
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Gewicht: |
675 g
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Ausführung: |
Browning-Verriegelung, innenliegender Schlaghahn, gleichbleibender Abzug, Polymer-Rahmen mit Alu-Einsatz, Verschluss matt brüniert.
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Mit der RUGER Security 9 in 9 mm Luger, auf dem Schießstand
An der Trefferleistung der Security 9 hat man bei RUGER nicht gespart: Das beste Schussbild von 41 mm (PPU 115 grs JHP) trotz grobem Combatvisier und Sicherheitsabzug lässt kaum Wünsche offen (-5 Punkte). Trotz günstigem Preis sparte man auch nicht bei der Funktionssicherheit , Patronensorten mit leichten 95-grs-Teilmantelprojektilen vertrug das Testexemplar ebenso problemlos wie sanfte Sportlaborierungen vom Schlage einer GECO -154-grs (-0 P.) Der Abzug könnte geschmeidiger laufen, leichtgängiger auslösen, einen knackigeren Druckpunkt bieten und ein kürzerer Nachzug wäre auch nicht schlecht (-3 P.). Aber unter dem Aspekt der Sicherheit leistet er wie viele andere Abzüge mit gleichbleibendem Widerstand vom ersten bis zum letzten Schuss gute Dienste , ohne dass die umsetzbare Präzision ungebührlich unter Sicherheitsbelangen leiden müsste.
Das Griffdesign und auch der Griffwinkel mit seinem feinen, aber rutschfesten Oberflächenmuster erschien allen Testern rein subjektiv als gut, auch in Relation zur relativ niedrigen Gesamthöhe der Security 9. Wer nicht über mittelgroße Männerhände verfügt, der wird darüber möglicherweise anders denken. Und verstellen oder auswechseln lässt sich hier nichts (-2 P.). Das Konzept musste bei der Bedienbarkeit kräftig Federn lassen (-6 P.): Alle Bedienelemente mit Ausnahme des umsteckbaren Magazinauslösers legte RUGER ausschließlich für Rechtshänder aus. Die Security 9 lässt sich nur mittels eines Werkzeuges zum Herausstemmen des Zerlegestiftes demontieren und der Demontagebolzen fällt anschließend als verlustgefährdetes Kleinteil an. Die Daumensicherung geriet so klein, unergonomisch und schwergängig, dass man besser die Finger davon lässt. Das mag alles bei einer Mikro-380er in Größenordnung der winzigen Beretta Pico verzeihbar sein, aber bei einer ausgewachsenen Dienstpistole entspricht es nicht dem Stand der Tech- nik und bei dem Modell American Pistol gibt es solche Problemzonen nicht. Die Kimme und das Korn bieten ein Visierbild im Glock-Stil, bestehen aus Plastik und die Kimme ist nach Lösen einer Schraube notdürftig seitlich verstellbar (-2 P.). Die Verarbeitung war im Großen und Ganzen ungeachtet des Preises gar nicht übel , ein gewisses Übermaß an Schlittenspiel und die nicht optimal verblendete Naht am Rahmen kennt man auch von teureren Polymer-Pistolen. Die Brünierung des Schlittens ist aber für eine zum Tragen vorgesehene Pistole nicht mehr zeitgemäß und das gilt auch für die brünierten Blechmagazine (-4 P.). Aber irgendwo muss die Preisersparnis ja herkommen
Das hat die Polymer-Pistole in 9mm Luger geleistet
Bewertung | Punkte |
Präzision (max. 50 Punkte)
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45 Punkte |
Repetierablauf/Sicherheit (max. 10 P.)
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10 Punkte |
Abzugscharakteristik (max. 10 P.) | 7 Punkte |
Abzug-Griff-Design (max. 5 P.)
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3 Punkte |
Bedienelemente (max. 10 P.)
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4 Punkte |
Visierung (max. 5 P.)
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3 Punkte |
Verarbeitung (max. 10 P.)
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6 Punkte |
Gesamtpunktzahl (max. 100 P.)
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78 Punkte |
Testurteil
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Gut
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Prädikate
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4 von 6 |
Das kann die RUGER in 9x19: Fazit
Mit 495,- Euro ist RUGERs Security 9 eine der günstigsten Pistolen auf dem Markt und schlug sich auf dem Schießstand einwandfrei. Die 9mm-Pistole bietet sich somit gerade als Fangschusswaffe für den Jungjäger an. Denn auch wenn einige Teile der Waffe nicht perfekt Verarbeitet sind, konnte sie sich für Repetierablauf und Sicherheit die volle Punktzahl sichern und darauf kommt es in diesem Einsatzspektrum besonders an.
Mehr Informationen über RUGER Security 9 finden Sie beim Hersteller .
Diese Waffe und über
30 weitere Pistolen in 9mm Luger
wurden im
VISIER Special 92
getestet. Das VISIER Special 92 Pistolen 9 mm Luger Vol. V kann im
VS Medien Onlineshop
bestellt werden.
Aus diesem Special hat all4shooters.com auch schon Tests folgender Pistolen veröffentlicht: