Le Page ist eine von mehreren Marken, die die von Louis Pigny 1717 in Paris gegründete Waffenfabrik fast 200 Jahre lang erfolgreich mit Leben gefüllt hat. Von der Gründung bis zum Verkauf im Jahr 1913 war das Unternehmen immer im Besitz derselben Familie, änderte seinen Namen im Laufe der Zeit in Le Page, Moutier Le Page und schließlich in Fauré Le Page. König Ludwig XV. schätzte Pigny so sehr, dass er ihn seinen Lieblingslieferanten nannte. 1730 erfuhr das von Louis Pigny erfolgreich geführte Handwerksunternehmen einen weiteren Aufschwung, nachdem dieser den in der Normandie geborenen Pierre Le Page als Lehrling einstellte. Le Page hatte es − wie damals so viele junge Männer − mit großen Hoffnungen und der Suche nach beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten nach Paris gezogen. Dort hatte er bereits für andere berühmte Pariser Büchsenmacher wie Jean Baptiste Mazelier (auch bekannt als Mazelier oder Mazillier) gearbeitet und zeichnete sich durch sein Geschick und sein fundiertes technisches Wissen im Bereich von Waffen aus.
1743 erhielt Pierre Le Page offiziell den Titel eines Arkebusenmachers, Büchsenmachers und Kunsthandwerkers und übernahm nach seiner Heirat mit der Nichte von Louis Pigny die Führung der Waffenmanufaktur. Nach Le Pages Tod im Jahr 1783 ging die Leitung des Unternehmens an seinen Enkel Jean Le Page über. Dieser begründete schließlich den bis heute nachhallenden Ruf der Waffenschmiede, die sich in puncto Qualität und Innovationsreichtum durchaus mit der von Nicolas-Noël Boutet in Versailles messen konnte.
Pierre Le Page überstand die Französische Revolution unbeschadet. Er unterstützte sie offen, indem er sich aktiv an der Erstürmung der Bastille beteiligte. Er versorgte die Revolutionäre mit Waffen und leiste ihnen Beistand. Dies verschaffte ihm die nötige Freiheit, um seine Patente zu perfektionieren, die sich im Wesentlichen um immer raffiniertere Steinschlosskonstruktionen drehten. In der Ära der Restauration wuchs der Ruhm der Manufaktur Le Page weiter. 1822 trat Jean André Prosper Henry, der Sohn von Jean, in das Unternehmen ein und führte die Arbeit seines Vaters mit ungebremster Leidenschaft fort. So konnte das Unternehmen zahlreiche Preise auf internationalen Ausstellungen in Paris, Wien und London gewinnen, die damals für den Ruf der aufstrebenden Waffenindustrie von großer Bedeutung waren.
Während des gesamten 19. Jahrhunderts blieb die Fabrik Le Page fest in Familienhand und lieferte ausgefeilte und technologisch fortschrittliche Waffen an Adlige in ganz Europa. Zu den Kunden zählte auch der Hof des Zaren, der Emile Henry Fauré Le Page (Henrys Enkel) sogar als offiziellen Lieferanten für den kaiserlichen Hof bestellte. Nachdem er zunächst zum Ritter der Ehrenlegion und später zum Offizier (1894) ernannt worden war, verkaufte der wohl inzwischen wunschlos glückliche Emile Le Page 1913 das Familienunternehmen. Zu diesem Zeitpunkt war die Marke Le Page bereits in der Öffentlichkeit als etablierter Waffenhersteller bekannt und gehört in der Literatur des 19. Jahrhunderts sicherlich zu den am häufigsten zitierten: Sie taucht in den Werken von Chateaubriand, Dumas, Hugo, Balzac, Puschkin und Goetz auf.
Die Le Page von Pedersoli − eine präzise und durchdachte Vorderladerpistole für den Wettkampfschützen
Die von Davide Pedersoli gefertigte Pistole stellt eine Nachbildung einer Duellpistole dar, die Henry Le Page zwischen 1840 und 1850 gefertigt hat. Bei ihr steht die Präzision im Vordergrund, was dank Details wie etwa dem französischen Stecher und der in der Höhe verstellbaren Kimme sehr gut zu erkennen ist. Die Le Page-Pistole von Pedersoli ist wahlweise mit Steinschloss oder Perkussionsschloss, jeweils in Standard- oder Luxusausführung erhältlich. Der Schaft ist aus europäischem Nussbaumholz mit Fischhautverschneidungen und Ölfinish, aber aktuell auch in der Version "Maple" mit einem Schaft aus Ahornholz mit der charakteristischen Tigerstreifen-Maserung, von Hand geölt, zu haben.
Die Le Page-Pistole von Pedersoli mit Perkussionsschloss besitzt einen 250 Millimeter langen, gezogenen Achtkantlauf und ist in den Kalibern .31, 36 und .44 erhältlich. Die Gesamtlänge der dieser Pedersoli-Pistole beträgt 425 Millimeter und ihr Gewicht liegt bei 1.100 Gramm. Zudem bietet Pedersoli die Le Page auch in einer Version mit glattem Lauf im Kaliber .45 an. Damit ist sie dann auch bei den internationalen Schießwettbewerben der MLAIC (Muzzle Loaders Associations International Committee) in der Disziplin "No. 5 Cominazzo" zugelassen. Die Gesamtlänge der Le Page-Pistole von Pedersoli mit Steinschloss beträgt 435 mm, sie besitzt einen 266 Millimeter langen Lauf und ihr Gewicht liegt bei rund 1.100 Gramm.
Auf deutschen Schießständen kommt die Perkussions-Version der Le Page-Pistole, die sich etwa für die Disziplin "7.50 Perkussionspistole" des Deutschen Schützenbundes (DSB) eignet, häufiger zum Zuge.
Den Lauf gibt es in einer gebräunten Variante oder blank belassen. Bei den speziellen Deluxe-Versionen ist der Lauf jeweils gebräunt und mit Goldeinlagen versehen. Zudem sind Schloss und Beschlagteile hier mit einem floralen Muster graviert. Bei der De Luxe-Perkussionsvariante von Pedersoli sind diese Metallteile blank poliert, bei der Steinschlosspistole sind die buntgehärtet. Zudem ziert die Schlossplatte der Steinschloss-Version eine silbern eingelegte Muschelsilhouette. Um dem historischen Vorbild treu zu bleiben, hat Pedersoli auch eine jeweils eine Kassette im Programm, die zwei gleiche Pistolen enthält wie es früher in den Duell-Sets auch war − heute natürlich aus rein ästhetischen Gründen.
Eines der Merkmale, die die Le Page von Pedersoli eleganter und gleichzeitig ergonomischer machen, ist der Fingerhaken am Abzugsbügel, der in Verbindung mit dem ausfallenden Griffende eine solide Stütze für den Mittelfinger und die Schusshand bietet. Dadurch wird sowohl das Zielen und als auch die Kontrolle der Waffe im Schuss erleichtert. Das Schloss ist mit einer Friktionsrolle an der Hahnfeder ausgestattet, und alle Teile sind hochglanzpoliert und von Hand eingepasst, um die für Wettkämpfe erforderliche Präzision und Zuverlässigkeit zu gewährleisten.
Die Le Page-Pistole von Pedersoli ist vor allem bei Sportschützen sehr beliebt und kann dank ihrer außergewöhnlichen Eigenschaften bereits auf 17 Welt- und 12 Europameisterschaftsgoldmedaillen bei MLAIC-Meisterschaften verweisen - ein Rekord, der sicherlich nur schwer zu brechen sein dürfte.
Pedersoli Le Page - technische Daten und Preis der Vorderlader
Modell: | Le Page von Davide Pedersoli |
Zündart: | Steinschloss / Perkussion |
Kaliber: | .45 / .31, .36 and .44 |
Laufprofil: | glatt / gezogen |
Lauflänge: | 266 mm / 250 mm |
Gesamtlänge: | 435 mm / 425 mm |
Gewicht: | 1.100 g |
Schäftung: | Walnuss / Walnuss oder Ahorn |
Abzug: | französischer Rückstecher |
Preis: | 3.191,- Euro (Steinschloss Deluxe-Version) |
Beide Vorderladermodelle von Pedersoli kann man in Deutschland ab einem Alter von 18 Jahren frei erwerben. Unbedingt zu beachten ist, dass man diese Waffen, die frei verkäuflich sind, nicht automatisch in der Öffentlichkeit mit sich herumtragen (Führen) darf. Um dem Missbrauch und der unsachgemäßen Benutzung von Vorderladern vorzubeugen, ist der Umgang mit Schwarzpulver und anderen Treibladungspulvern erlaubnispflichtig (Sprengstoffgesetz).
Die Steinschloss-Deluxe-Version der Pedersoli Le Page-Pistole können Sie beim Pedersoli-Service-Deutschland bestellen. Dort erhalten Sie auch Informationen zu den Preisen und der Verfügbarkeit der anderen Le Page-Modelle.