KRISS Vector G2 CRB und G22 CRB in drei Kalibern im Test: Pistolenkarabiner wie von einem anderen Stern?

KRISS Vector G2 CRB und G22 CRB in drei Kalibern im Test: Pistolenkarabiner wie von einem anderen Stern?
Man muss sich erst ans Äußere der KRISS Vector-Karabiner gewöhnen. Ihr Schussverhalten gibt ebenso ein ganz neues Feeling.
KRISS Vector G2 CRB und G22 CRB in drei Kalibern im Test: Pistolenkarabiner wie von einem anderen Stern?
Stetig ist nur der Wandel: So sah einer der frühen Prototypen der KRISS Vector-Maschinenpistole in .45 Auto im Jahr 2007 aus.

Nun stehen also erstmals die halbautomatischen KRISS Vector-Karabiner mit dem speziellen "Super V"-Masseverschlusssystem auf dem kommerziellen Zivilmarkt in Deutschland zur Verfügung. Doch ihre Entwicklungsgeschichte reicht schon durchaus weiter zurück. Genau genommen bis ins Jahr 2005, denn da tauchten in den USA bereits von TDI in Zusammenarbeit mit Remington hergestellte Funktionsmodelle der KRISS Vector Maschinenpistole in .45 Auto auf, die rein optisch aber überhaupt nichts mit einer Waffe gemein hatten. 

2008 konnten wir nach der Musterung von bis dato gezeigten, weiterentwickelten Prototypen erstmals die serienreife Maschinenpistole "KRISS Super V XSMG" und den zivilen Selbstladekarabiner "KRISS Vector CRB/SO" in .45 Auto der US-Firma Transformational Defense Industries, Inc. (TDI) auf der 30. SHOT Show-Jubiläumsveranstaltung in Las Vegas, Nevada, bewundern. Seitdem hatten wir immer mal wieder die Gelegenheit, die futuristisch wirkende Maschinenpistole in Deutschland, in der Schweiz oder auf der anderen Seite des großen Teiches im Feuer zu erproben. 2015 wurden die im Detail verbesserten Modelle der zweiten Generation vorgestellt.

Hersteller von KRISS-Waffen: Wechselhafte Firmengeschichte

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Für die Präzisionsüberprüfung rüsteten wir die KRISS Vector-Karabiner mit einem Falke 1-8x26-Zielfernrohr aus.

Allerdings geriet der ursprüngliche Hersteller in Gestalt der KRISS Arms Group aus der Schweiz, die auch die Sphinx-Pistolen und Defiance-Schalldämpfer anbot, aufgrund finanzieller Schwierigkeiten schon ein Jahr später in Insolvenz, so dass heute als alleiniger Hersteller der TDI-Nachfolger und einstige Nordamerika-Partner KRISS USA aus Chesapeake, Virginia, übriggeblieben ist. Das aktuelle Produktangebot des Unternehmens umfasst die Vector G2-Maschinenpistole in 9x19 und .45 ACP (auch in blauen FX- und roten Trainingsausführungen) für Polizei und Militär sowie den halbautomatischen Vector G2-Karabiner in fünf unterschiedlichen Bau-/Lauflängen in den Kalibern 9x19, 9x21, .40 S&W, 10 mm Auto und .45 ACP. 

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Das Schussgefühl einer vollautomatischen KRISS Vector-Maschinenpistole in.45 Auto ist unvergleichlich.

Interessant für uns aufgrund geltender Gesetze und die sportliche Verwendung ist nur die CRB (CarBine Barrel)-Ausführung mit M4-Schulterstütze und 16"/406 mm-Lauf. Es wird auch eine Glock-Magazinverlängerung namens "MagEx2 Kit" angeboten, das gegen den originalen Magazinboden eines überlangen Glock G17-Magazins mit 33 Patronen-Kapazität ausgetauscht wird und eine Steigerung auf 40 Patronen Fassungsvermögen ermöglicht. 

Das wird natürlich auch in anderen Kalibern angeboten. Macht Sinn, denn eine Vector G2-MP besitzt eine Feuerkadenz von 800 Schuss pro Minute. Die Kadenz ist auf Kundenwunsch übrigens wandelbar und kann bis zu 1.100 Schuss pro Minute betragen. Bei uns sind bekanntermaßen für die sportliche Nutzung des Selbstladegewehrs in Pistolenkalibern aber ohnehin nur Magazine mit einer Kapazität für zehn Patronen erlaubt.

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Die KRISS Vector G22 CRB-Modelle für die Randfeuerpatrone .22 Long Rifle sind eine ideale Trainingsergänzung zu den Ausführungen in Zentralfeuerkalibern. Innen technisch anders aufgebaut, sind Bedienelemente und Handhabung identisch.

KRISS Vector Maschinenpistolen: Wer hat's erfunden?

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Den weit vorne liegenden Feuerwahlhebel mit Zwei-Schuss-Feuerstoß und Dauerfeuer der MP sucht man an den halbautomatischen Zivilausführungen der KRISS Vector G22 CRB natürlich vergeblich.

Die patentierte Konstruktion des ungewöhnlichen Waffensystems stammt von einem aus der Bretagne stammenden und in der Schweiz lebenden Franzosen namens Renaud Kerbrat, der vollkommen neue Wege beschritt. Denn im Grunde hatte sich seit der Zylinderverschlussbüchse aus dem 19. Jahrhundert an dem fundamentalen Konzept einer schultergestützten Langwaffe auch bei halb- und vollautomatischen Selbstladern mit kraft- oder formschlüssigen Verriegelungssystemen nicht viel verändert. 

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Was wie ein Schalldämpfer oder eine -attrappe aussieht, ist lediglich der Laufmantel, der den tiefliegenden, dünnen 16“-Lauf umkleidet.

Verschluss und Rohr sind hintereinander linear in Ausrichtung der Laufseelenachse positioniert. Der Verschluss läuft, angetrieben durch Rückstoß oder Gasdruck, linear gegen die Schließfeder nach hinten, bis die Hülse der abgefeuerten Patrone aus dem Patronenlager ausgezogen und die nächste Patrone aus dem Magazin zugeführt wird. Diese lineare Bauweise hat einen gerade in die Schulter laufenden Rückstoß sowie eine Mündungsauslenkung zur Folge. Diesem physikalischen Phänomen kann man technisch begegnen, indem man wie bei der UZI-MP die Verschlussmasse weiter nach vorne um den Lauf positioniert, die Schulterstütze wie bei Stoners M16/AR-15 betont geradlinig fertigt sowie Kompensatoren an der Mündung montiert. 

KRISS Vector G2 CRB und G22 CRB in drei Kalibern im Test: Pistolenkarabiner wie von einem anderen Stern?
So befreit man den nach einem sehr kurzen, linearen Rücklaufweg senkrecht nach unten marschierenden Masseverschluss aus der präganten Mittelpartie des KRISS Vector-Karabiners.
KRISS Vector G2 CRB und G22 CRB in drei Kalibern im Test: Pistolenkarabiner wie von einem anderen Stern?
In seine Hauptbestandteile zerlegter KRISS Vector-Karabiner in 9 mm Luger. Neben dem Super V“-Masseverschlusssystem gehören auch ein obenliegendes Schlagstück sowie der tiefliegendeLauf zu den technischen Besonderheiten.

Doch Renaud Kerbrat verließ mutig ausgetretene Pfade, indem er das lineare Prinzip ad acta legte. Sein kraftschlüssig verriegelnder Masseverschluss marschiert nach einem äußerst kurzen, geraden Rücklauf nicht einfach konventionell weiter nach hinten, sondern tritt eine Reise nach unten an. Dafür besitzt die Waffe diese prägnante Mittelpartie, in die der Verschluss abtaucht. Dies sorgt vor allem bei der MP in .45 ACP für ein auch im Dauerfeuer völlig ungewohntes Schussgefühl, bei dem man sich an eine .22 Long Rifle erinnert fühlt. 

KRISS Vector G2 CRB und G22 CRB in drei Kalibern im Test: Pistolenkarabiner wie von einem anderen Stern?
Der im KRISS Vector eingesetzte Verschluss in seiner nach unten verlaufenden Bewegung.

Der Verschlusszylinder ist an seinem hinteren Ende in eine Steuerkurve eingehängt, die ihn wiederum mit dem V-förmigen Verschlussblock verbindet. Im Moment des Rückstoßes bewegt sich der Verschlusszylinder kurz rückwärts und zwingt dann den "Super V"-Verschlussblock nach unten gegen die Schließfeder. Diese Abwärtsbewegung schluckt einen Großteil der ansonsten geradlinig in die Schützenschulter zurückwirkenden Energie. Aufgrund der zwei Winkel in der Steuerkurve wird der Verschluss/Verschlussblock auf den ersten Millimetern langsamer und anschließend im spitzen Winkel schneller nach unten bewegt, wodurch es sich streng genommen um einen verzögerten Masseverschluss handelt. 

Der Verschlussblock ist mit einem Kunststoffpuffer versehen, der das Anschlagen des Blockes im Gehäuse dämpft. Im Timing ist das System so ausgelegt, dass exakt in der Hochschlagphase des Schussvorgangs das Verschlussblockgewicht entgegenwirkt und die Waffe nach unten drückt. Das ist das Geheimnis des ungemein weichen Schussgefühls. Beim Karabiner kommt man im halbautomatischen Feuer der Wahrheit zur Ehre nicht ganz in den vollen Genuss, dennoch spürt man durchaus einen kürzer verlaufenden Impuls bei reduzierter Mündungsauslenkung.

KRISS Vector G2 CRB: Der Pistolenkarabiner im Detail

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Hier sieht man das obenliegende Schlagstück der KRISS Vector-Karabiner.
KRISS Vector G2 CRB und G22 CRB in drei Kalibern im Test: Pistolenkarabiner wie von einem anderen Stern?
Der Verschluss des 9 mm-KRISS-Karabiners im Detail.

Die Hauptbaugruppen des Karabiners bestehen aus Leichtmetall und werden mit vier Steckbolzen nach HK G3-Vorbild miteinander verbunden. Der tiefliegende 16“/406 mm-Lauf mit 1-10“-Drall in 9x19 und 1-16“ in .45 ACP wird von einem, mit einer Stiftschraube gesicherten Leichtmetallmantel umkleidet. Die Waffen lassen sich werkzeuglos zerlegen, so dass die Verschlusseinheit nach unten aus der Mittelpartie einfach herausgeschoben werden kann. Auch der Zusammenbau ist denkbar einfach und die Baugruppen so konstruiert, dass man eigentlich keine Anwenderfehler machen kann. Gut umgesetzt wurde auch der Ladehebel, der schon an der Hülse zieht, bevor der Hebel seinen 90-Grad-Winkel erreicht hat. Wenn jemals eine Hülse feststecken sollte, besitzt man mit dieser Hebelumsetzung die beste Möglichkeit, diese wieder aus dem Patronenlager zu entfernen. 

KRISS Vector G2 CRB und G22 CRB in drei Kalibern im Test: Pistolenkarabiner wie von einem anderen Stern?
Gefüttert werden die KRISS Vector G2-Karabiner in 9x19 und .45 Auto mit einreihigen Glock-Magazinen mit einer Magazinkapazität für zehn Patronen.

Unsere 9x19-Version war mit einem zusätzlichen Handschutz-Anbauteil ausgerüstet, das sich in der Praxis als hilfreich erwies, denn er verlängert zum einen die Visierlinie bei Verwendung einer mechanischen Visierung und man kann ein Zweibein weiter vorne Richtung Mündung anbringen, was für einen stabileren Anschlag sorgt. Die Handschutzverlängerung aus Leichtmetall "MK1 Vector Modular Rail" (VMR) wird mit vier Schrauben am Gehäuse fixiert. Eine klappbare, mechanische Notvisierung ("Back Up Iron Sights", BUIS) ist im Lieferumfang enthalten. In der Mittelpartie ist der Magazinschacht vorgelagert, der mit einreihigen Glock-Magazinen mit einer Kapazität für zehn Patronen gefüttert wird. Die M4-Schulterstütze entspricht mit sechs Festpositionen dem gewohnten Standard.

KRISS Vector G2 CRB und G22 CRB in drei Kalibern im Test: Pistolenkarabiner wie von einem anderen Stern?
Die Baugruppen der KRISS Vector G2-Karabiner werden mit Steckbolzen miteinander verbunden, so wie man sie schon vom Heckler & Koch G3 her kennt.

Der Direktabzug mit der technischen Besonderheit des obenliegenden Schlagstücks offenbarte trotz der großen Distanz zwischen diesen beiden Komponenten bei allen vier Testwaffen eine durchaus brauchbare Charakteristik mit Abzugsgewichten im Bereich von 2.700 Gramm. Ein Abzugswiderstand, den man auch oftmals bei typischen AR-Gewehren ab Werk antrifft. Zudem lagen die Abzugsgewichte des Quartetts allesamt im nahezu gleichen Bereich, so dass die Maximaldifferenz der der Durchschnittswerte der Abzugsgewichte maximal 240 Gramm betrug. Das zeugt von dem Qualitätsniveau des Herstellers. Der Abzug wird bei den KRISS Vector-Karabinern mit einer komfortabel bedienbaren, beidseitigen Sicherung oberhalb des Griffes kombiniert. Die KRISS Vector G2 CRB-Modelle kosten in Kaliber .45 ACP 2.166,- Euro und in Kaliber 9 mm Luger 2.138,- Euro. Je nach Oberflächenfinish und eventueller Extraausstattung können die Preise selbstverständlich variieren.

Der Pistolenkarabiner KRISS Vector G22 CRB in .22 L.R. im Detail

KRISS Vector G2 CRB und G22 CRB in drei Kalibern im Test: Pistolenkarabiner wie von einem anderen Stern?
Die KRISS Vector G22 in Kaliber .22 Long Rifle wird mit einem eigenständigen KRISS-Magazin mit einem Fassungsvermögen für zehn Patronen mit Munition versorgt.

Die Kleinkaliber-Ausführungen sind bei identischem Außenkleid, wer hätte es gedacht, mit einem konventionellen Feder-Masse-Verschluss im Inneren ausgestattet. Aufgrund des kürzeren Verschlussrücklaufweges und des ohnehin kaum vorhandenen Rückstoßimpulses der .22 Long Rifle wäre hier die Implantierung des aufwändigen "Super V"-Systems auch definitiv überflüssig gewesen. Zudem besitzen die .22er nicht den Laufmantel der Zentralfeuerkarabiner. Die 16“/405 mm langen Läufe besitzen einen Drall von 1-16“ und sind mit einem 1/2x28 UNEF-Mündungsgewinde versehen. Demontage/Montage für Wartungs- und Reinigungsarbeiten funktionieren auch hier mit den Steckbolzen im HK G3-Stil werkzeuglos, unkompliziert und fix. 

KRISS Vector G2 CRB und G22 CRB in drei Kalibern im Test: Pistolenkarabiner wie von einem anderen Stern?
Die KRISS Vector G22 Kleinkaliber-Karabiner funktionieren mit einem konventionellen, geradlinig nach hinten zurücklaufenden Feder-Masse-Verschluss.

Bei der Zerlegung stellt man fest, dass in dem Griffstück auch die Leichtmetall-Visierschiene integriert ist. Eine unübliche Konstruktion, denn wenn man die Visierlinie von der Laufseelenachse trennt, muss man als Hersteller seine Toleranzen sehr gut im Griff haben, weil man ansonsten mit großen Präzisionseinbußen rechnen muss. Auch der .22er-Verschluss ist mit einem Kunststoffpuffer versehen, der den hinteren Anschlag des klassischen Masseverschlusses dämpft. Um zu Reinigungszwecken an den Verschluss zu kommen, muss der Verschlussanschlag nach vorne gedrückt werden. Jetzt befinden sich die kleinen Verbindungsstifte in einer größeren Bohrung und können einfach zur Seite herausgedrückt werden. Anschließend kann der Anschlag und auch der Verschluss nach hinten herausgeschoben werden. 

Bei akribischer Begutachtung in der Werkstatt können wir den KRISS-Karabinern innen wie außen ein insgesamt hohes, ansprechendes Verarbeitungsniveau attestieren. Die KRISS Vector G22 CRB in .22 L.R. starten in schlicht-schwarzer Ausführung ab einem Preis von 915,- Euro. Die hier gezeigten Modelle mit "Multi-Coat Cerakote Camouflage Black"- und "Multi-Coat Cerakote Camouflage Alpine"-Oberflächenfinish kosten 1.272,- Euro.

Die KRISS Vector Pistolenkarabiner auf dem Schießstand

KRISS Vector G2 CRB und G22 CRB in drei Kalibern im Test: Pistolenkarabiner wie von einem anderen Stern?
19 mm-Streukreis, geschossen mit KRISS Vector G2 CRB in .45 Auto und WM Bullets Fabrikmunition mit 200 Grains SWC-Geschoss.

Es hat bestimmt viel Zeit, Energie und Geld gekostet, den speziellen Masseverschluss der MP und Karabiner in den Zentralfeuerkalibern im Timing so abzustimmen, dass man dieses unvergleichliche Schussgefühl realisieren konnte. Doch letztendlich hat sich dieser Aufwand gelohnt, denn die KRISS Vector G2 CRB-Modelle in .45 ACP und 9 mm Luger arbeiteten absolut perfekt. Dem stand das KRISS Vector G22 CRB-Modell in .22 L.R. mit dem simplen Masseverschluss in nichts nach. Weil sich unsere beiden KK-Varianten lediglich im Finish voneinander unterschieden, haben wir nur ein Modell im Feuer erprobt. 

KRISS Vector G2 CRB und G22 CRB in drei Kalibern im Test: Pistolenkarabiner wie von einem anderen Stern?
12 mm-Gruppe, produziert mit KRISS Vector G22 CRB in .22 Long Rifle und RWS R50-Munition.

Für die Präzisionsüberprüfung auf 50 Meter rüsteten wir die KRISS Vector-Karabiner mit einem Falke 1-8x26-Zielfernrohr sowie einem UTG-Zweibein aus. Ein Vorjustieren der Optik durch die klassische Laufdurchsicht ist bei den KRISS-Selbstladern konstruktionsbedingt nicht möglich. Daher empfiehlt es sich, die Waffen zuerst auf einer kürzeren Distanz einzuschießen oder einen Justierlaser, so wie wir es taten, einzusetzen. Die KRISS Vector G22 CRB testeten wir mit acht .22 L.R.-Munitionssorten. Den KRISS Vector G2 CRB-Karabiner in Kaliber 9x19 kontrollierten wir mit zehn Fabrikmunitionssorten mit Geschossgewichten von 95 bis 158 Grains auf Schussleistung. Mit dem .45er-Selbstlader konnten wir bei Nutzung von neun Fabrikmunitionssorten mit Geschossgewichten von 185 bis 230 Grains Beststreukreise von 19 Millimeter (200 Grains WM Bullets SWC) realisieren. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass wir ausgerechnet mit der deutschen "Cowboy Action"-Patrone die beste Schussgruppe mit dem futuristischen .45er-Selbstlader erzielen konnten.

Technische Daten und Preise der Pistolenkarabiner KRISS Vector G2 CRB und KRISS Vector G22 CRB

Modell:
KRISS Vector G22 CRB .22 L.R.
KRISS Vector G2 CRB 9 mm Luger
KRISS Vector G2 CRB .45 ACP
System:
Masseverschluss
verzögerter Masseverschluss
verzögerter Masseverschluss
Lauf:
405 mm langer Lauf mit 1-16“-Drall, 17 mm Außendurchmesser und 1/2x28 UNEF-Mündungsgewinde mit Abdeckblende406 mm langer Lauf mit 1-10“-Drall406 mm langer Lauf mit 1-16“-Drall
Schaft:
längenverstellbare M4-Schulterstütze mit 6 Festpositionen, Handschutz mit Picatinny-Railslängenverstellbare M4-Schulterstütze mit 6 Festpositionen, Handschutz mit Picatinny-RailsLängenverstellbare M4-Schulterstütze mit 6 Festpositionen, Handschutz mit Picatinny-Rails
Magazin:
Kastenmagazin aus Kunststoff für 10 Patronen
Kastenmagazin aus Kunststoff für 10 Patronen von Glock
Kastenmagazin aus Kunststoff für 10 Patronen von Glock
Abzug:
Direktabzug, gemessenes Abzugsgewicht: 2.670/2.750 GrammDirektabzug, gemessenes Abzugsgewicht: 2.730 GrammDirektabzug, gemessenes Abzugsgewicht: 2.510 Gramm
Sicherung:
Zwei-Positionen-Sicherung über dem Griff, die direkt auf den Abzug wirkt
Zwei-Positionen-Sicherung über dem Griff, die direkt auf den Abzug wirkt
Zwei-Positionen-Sicherung über dem Griff, die direkt auf den Abzug wirkt
Länge:
88 - 96 cm
88,5 - 96,5 cm
88,5 cm - 96,5 cm
Gewicht:
3,5 kg4,0 kg3,8 kg
Preis:
ab 915,- Euro, in hier gezeigter Camo-Version 1.272,- Euro2.138,- Euro
2.166,- Euro

Unser Fazit zu den KRISS Vector Pistolenkarabinern

Die KRISS Vector-Selbstlader in Klein- und Großkaliber überzeugen durch saubere Verarbeitung, Funktion und Schussleistung. Sicherlich sind sie nicht die erste Wahl für reinrassige Präzisionsdisziplinen, doch in dynamischen Schießsportdisziplinen sind sie durchaus einsetzbar. 

Garantiert wird man für Neugier sorgen, wenn man auf einem Schießstand voller Schützenkollegen einen KRISS Vector-Karabiner aus dem Transportkoffer und Futteral befreit. Die Preise ab 915,- Euro für die Kleinkalibergewehre und 2.138,- Euro für die 9x19-Gewehre gehen nicht auch zuletzt aufgrund des ungewöhnlichen Designs und Verschlusssystems voll in Ordnung.


Text: Stefan Perey/Michael Fischer

Weitere Informationen zu den futuristischen KRISS Vector Pistolenkarabinern finden Sie auf der Webseite des Herstellers

Dieser Test erschien zuerst in der caliber 2/2021. Das Heft kann im VS Medien-Onlineshop erworben werden. Es ist auch digital als e-Paper verfügbar. In beiden Ausgaben finden Sie auch Tabellen mit den Schießergebnissen der KRISS Pistolenkarabiner im Detail.

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