Fünfzig Schuss in 5,7x28 mm! Die neue Pistole P50 vom US-Hersteller KelTec in der Vorstellung

KelTec schließt sich dem Trend zur 5,7x28 mm-Patrone mit einer recht ungewöhnlich aussehenden Waffe namens P50 an. Lange Zeit war die 5,7x28 mm eine Art Exotenkaliber. Es wurde von FN Herstal in Belgien vor etwa dreißig Jahren als Antwort auf die Anfrage der NATO nach einem Ersatz für die 9x19-mm-Patrone für die Personal Defense Weapons (PDWs) Klasse der Kompaktwaffen entwickelt. FN entwarf auch zwei Waffen, die dieses Kaliber verschießen können, die sehr innovative P90-Maschinenpistole und die Five-seveN-Pistole. Dennoch wurde sie von vielen als reines "Militärzeug" angesehen. Zumindest bis einige populäre US-Hersteller begannen, sich dafür zu interessieren. Ruger war einer von ihnen, zum Beispiel mit der Ende 2019 eingeführten Pistole Ruger-57. Andere folgten, und allmählich ist die lange vernachlässigte Patrone zu einer prominenten Rolle in der Welt der Munition aufgestiegen.

Die neue KelTec P50-Pistole ist ein weiterer Beweis dafür, und sie ist tatsächlich etwas ganz Besonderes. Angefangen bei ihrem retro-futuristischen Aussehen, das ein wenig an Science-Fiction-Filme der 1950er Jahre erinnert, und ihrem oben angebrachten Magazin mit einer beeindruckenden Kapazität von 50 (richtig: fünfzig) Schuss. Wenn Sie letzteres an etwas erinnert, haben Sie recht: Es handelt sich um dasselbe abnehmbare Kastenmagazin, das 1989 von Rene Predazzer patentiert und für die P90 verwendet wurde, mit einem durchsichtigem, rauchfarbenen Polymergehäuse. In diesem Magazin liegen die Patronen in zwei Reihen um 90 Grad versetzt zur Laufachse. Sie werden dann in einer einzigen Reihe in eine spiralförmige Zuführungsrampe geführt und um 90 Grad gedreht, wodurch sie zum Patronenlager ausgerichtet werden.

KelTec P50: Eine Kurzwaffe im XXL-Format

Mit einer Gesamtlänge von 38 Zentimetern ist die Waffe ziemlich lang, und ihr Design deutet auf die Möglichkeit hin, einen Klappschaft zu montieren. Vorerst ist der jedoch nicht vorgesehen. Zur Einordnung der Pistole, sagt der Hersteller, dass "obwohl die P50 eine große Handfeuerwaffe ist, mit einer gewissen Kreativität mit dem Riemen, ermöglicht wird, durch die Kontrolle dieser Pistole eine bessere Effizienz im Ziel zu erzielen, sowohl für die Bejagung von Raubwild als auch für sportliches Präzisionsschießen gleichermaßen." 

Der Lauf ist 244 Millimeter lang, was die Genauigkeit und die Wirkung auf hohe Distanzen der Patrone verbessern soll. Das ist sowohl für Sportschützen als auch für Jäger von Vorteil. Viel Platz auf der Picatinny-Schiene oben und vorne unten ermöglicht die Montage von Optiken und Zubehör wie Taschenlampen.

Die UVP beträgt 995,- USD (etwa 818,- Euro): Für diesen Preis wird die Waffe mit zwei 50-Schuss-Magazinen geliefert. Die Auslieferung der Waffe beginnt im ersten Quartal 2021. Es ist schwer die Zukunft der P50 und Aufnahme im (internationalen) Markt vorherzusagen: Wen wird sie ansprechen? Zu groß für eine Pistole, zu kurz für einen Karabiner, sicherlich keine "Carry"-Waffe, mit einem Kaliber, das vielen unbekannt ist, ist ihr Platz wohl eher auf dem Schießstand als im Revier. Und in Anbetracht ihrer ungewöhnlichen Eigenschaften wird diese Handfeuerwaffe mit dem Kaliber 5,7 Millimeter dort nicht unbemerkt bleiben.

Für den deutschen Markt hingegen ist die Zukunft klar: Hierzulande wird man sie nicht sehen. Da es sich bei der P50 um eine mehrschüssige Kurzwaffe in einem Zentralfeuerkaliber unterhalb von 6,3 Millimetern handelt, die 5,7x28 mm nicht ausschließlich durch den Zündsatz angetrieben wird und die Pistole eine Neuerscheinung (Baujahr nach dem 1. Januar 1970) ist, handelt es sich nach dem Waffengesetz um eine verbotene Waffe.

KelTec P50: Alle Daten und Preise auf einen Blick

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Weitere Informationen zur P50 von KelTec, finden sie auf der Internetseite des Herstellers.