Die .45 Auto hat nach wie vor ihre Anhänger, auch wenn die Munitionspreise bereits ein erhebliches Loch in das Portemonnaie reißen können. Auf dem riesigen US-Markt könnte dieses Modell durchaus seine Abnehmer finden. Mit der 5. Generation wurde es technisch und ergonomisch auf den neuesten Stand gebracht und kann nun auch mit Leuchtpunktvisieren auf dem Verschluss versehen werden. Grund genug, die neue G21 der fünften Generation einmal genauer unter die Lupe zu nehmen:
GLOCK Recap: Das sind die Merkmale der Gen5 im Überblick
Die typischen Merkmale dieser neuesten Generation von GLOCK sind:
- Der GLOCK Marksman-Barrel (GMB) mit gesteigerter Präzision,
- Die austauschbaren Griffrücken für eine verbesserte Handlage,
- Der beidseitige Verschlussfanghebel und der angetrichterte Magazinschacht sowie
- Die vorderen Greifrillen am Verschluss.
Schon beim ersten Anblick der neuen GLOCK G21 Gen5 wird schnell erkennbar, dass der Verschluss des G21 Gen5-Modells etwa 2,5 mm breiter ist als ein G17-Verschluss in 9 mm Luger. Das gilt übrigens auch für die Modelle im Kaliber 10 mm Auto, wie etwa die G20. Der Blick auf die Waage zeigt zudem einen Gewichtsunterschied von rund 100 Gramm im Vergleich zum G47-Verschluss. Es ist verständlich, dass diese Pistole etwas größer ausfällt als Modelle in 9 mm Luger/.40 S&W; dies ist ein Aspekt, den Sie in Betracht ziehen müssen, wenn Sie sich für ein stärkeres Kaliber entscheiden möchten. Dies gilt auch für die reduzierte Magazinkapazität, die bei der .45 Auto zwei Patronen weniger beträgt. Die GLOCK 21 Gen5 MOS kostet hierzulande 970,- Euro (UVP).
GLOCK 21 Gen 5 MOS auf dem Schießstand
Im Rahmen unser Schussleistungsüberprüfung wurde intensiv Gebrauch von MOS-Schnittstellen gemacht. Die G21 wurde im Handumdrehen mit dem Trijicon RMR ausgestattet und so auch auf dem Schießstand genutzt. Diese Ausstattung machte den ausgedehnten Besuch auf dem Schießstand weitaus angenehmer für die Augen und die Konzentration und resultierte in kleinen Streukreisen.
Wir haben die G21 in sitzender Position unter Verwendung eines Caldwell-Schießgestells mit jeweils fünf Schüssen pro Munitionstyp auf 25 Meter getestet. Eine bunte Mischung aus Trainings- und Defensivmunition mit Rundkopf-, Kegelstumpf- oder den weniger zuführfreundlichen Semi-Wadcutter-Geschossen zwischen 185 und 230 Grains kam zur Anwendung, um Präzision und Zuverlässigkeit zu testen.
Es war eine Überraschung, als wir mehrfach kleinste 5-Schuss-Gruppen erreicht haben. Die Unterschiede zwischen der S&B 230 Grains JHP, der H&N-Handladung mit 200 Grains KSHP und der WM-Fabrikpatrone mit 200 Grains SWC-Geschoss waren minimal. Allerdings erfordern solche Streukreise bei den typischen harten Dienstpistolenabzügen eine saubere Auflage und eine solide Grifftechnik. Die zahlreichen kleinen Streukreise führten dazu, dass sich der Durchschnittswert bei 39 mm einpendelte.
Die G21 zeigte sich etwas langsamer im Schussgefühl und auch im Rückstoß, wenn man die kraftvolle Testlaborierung Hornady 220 Grains Critical Duty einmal außer Acht lässt. Dies hat dem .45 Auto zu Recht den Ruf eines gutmütigen Großkalibers eingebracht.
Handhabung: Vergleich der .45 Version mit einer GLOCK im Kaliber 9 mm Luger
In Bezug auf die Handhabung und das Schussgefühl unterschied sich die G21 nur geringfügig von der klassischen G17. Daher konnten wir keine signifikanten Unterschiede feststellen. Die G21 überzeugte durch ihre Präzision und Zuverlässigkeit, was sie zu einer ausgezeichneten Wahl für das Training macht.
Abschließend lässt sich sagen, dass uns die G21 nicht nur in Bezug auf ihre Schussleistung, sondern auch hinsichtlich ihrer Handhabung und ihres Schussgefühls überzeugt hat. Sie ist eine verlässliche Pistole für das Training und bietet herausragende Präzision, was sie zu einer idealen Wahl für jeden Schützen macht.
Übersicht: Technische Daten und Preis der GLOCK 21 Gen5 MOS
| Modell: | GLOCK 21 Gen5 MOS |
| Kaliber: | .45 Auto |
| Magazinkapazität: | 13 + 1 Patronen |
| Griffstück: | Polymer mit Stahleinlagen |
| Verschluss: | Stahl, schwarz nDLC beschichtet |
| Lauflänge, Laufprofil: | 117 mm, GLOCK Marksman-Barrel |
| Kimme: | 4,3 mm, mit weißer, nicht nachleuchtender Umrandung |
| Korn: | 3,7 mm mit weißer, nicht nachleuchtender Punkteinlage |
| Visierlänge: | 179 mm |
| Sicherung: | Abzugssicherung, automatisch wirkende Fall-Schlagbolzensicherung |
| Abzugssystem, -gewicht: | Save Action, Mittelwert 2.680 Gramm |
| Gesamtgewicht (inkl. Magazin): | 781 Gramm |
| Maße (LxBxH): | 202x35x140 mm |
| Extras: | Hartschalenkoffer mit einem Reservemagazin, 2x Griffrücken, Ladehilfe, Putzzeug |
| Preis: | 970,- Euro (UVP DE) |
Test-Fazit: Das kann die GLOCK G21 in .45 ACP
Die GLOCK G21, ursprünglich in .45 ACP erhältlich, wurde nun erfolgreich in das aktuellste Gen5 MOS-Modell überführt. Dieses Upgrade bedeutet, dass die G21 nun mit Minileuchtpunktvisieren ausgestattet werden kann und somit den GLOCK-Standard für das Jahr 2023 erfüllt. Es ist gut, dass die G21 nun neben der G20, die im leistungsstarken Kaliber 10 mm Auto erhältlich ist, in diese, aktuellste Baureihe aufgenommen wurde.
Bei der Entwicklung der GLOCK-Baureihe verfolgt man aufmerksam die Fortführung der Nummernchronologie, insbesondere das, was möglicherweise mit dem Modell GLOCK 49 zu erwarten ist. Hier existiert bereits das G48 Slimline-Modell. Sobald es weitere Informationen zu dieser Thematik gibt, werden wir Sie selbstverständlich darüber informieren.
Test: Tino Schmidt (caliber)
Dieser Test ist der erste Teil eines großen Artikels über die GLOCK G20, G21 und G47. Den kompletten Test mit allen Schießergebnissen in praktischen Tabellen können Sie schon jetzt in der caliber 5/2023 lesen. Das Heft ist auch als e-Paper im VS Medien-Onlineshop erhältlich.
Weitere Informationen über die G21 und alle weiteren Modelle von GLOCK, erhalten Sie auf den Seiten des Herstellers.
