Dabei macht man gleich Nägeln mit Köpfen, denn erstmals gibt es direkt ab Werk GLOCK-Pistolen mit montiertem Minileuchtpunktvisier in Gestalt des britischen Shield Sights RMSc. Damit erweist sich der Großserienhersteller nahezu als Trendsetter, denn Subkompakt- und Kompaktpistolen mit montierten "Mini Red Dot Sights" (MRDS) sind ein boomendes Marktsegment, in dem sich bisher nur kleine Custom- und Tuningspezialisten bewegten.
Auf den Punkt gebracht: Das RMSc ab Werk erhältlich
Auch bei der Wahl des "Reflex Mini Sight Compact (RMSc)" des englischen Herstellers Shield Sights beweist man Fachkompetenz, denn diese Optik thront extrem flach über dem Verschluss und erlaubt dabei sogar die Verwendung der Standardvisierung als Back-Up. Dieses "Co-Witness"-Prinzip ist im Bereich des praxisnahen Einsatzes als Defensiv- oder auch Jagdschutz/Fangschusswaffe von essentieller Bedeutung. Auch bei einem technischen Ausfall des MRDS kann man in Extremsituationen mit der GLOCK 43X MOS oder 48 MOS mit der mechanischen Visierung weiter agieren. Das Shield RMSc mit den Minimaßen 41 x 23 x 22,5 Millimeter (Länge x Breite x Höhe) wiegt im betriebsbereiten Zustand mit eingesetzter Batterie nur 19,2 Gramm. Der 4 MOA große Leuchtpunkt passt sich in seiner Leuchtintensität automatisch dem Umgebungslicht an und ist in den niedrigsten Stufen auch Nachtsichttechnik-kompatibel. Vor allem auf Kompaktpistolen mit ihren kurzen Visierlinien kann ein MRDS seine Vorteile ausspielen, weil das saubere Treffen auf Distanzen ab 15 Meter aufwärts und/oder bei kleinen/schwierigen Zielen deutlich erleichtert wird. Im Gegensatz zur klassischen, mechanischen Visierung muss der Schütze nicht die drei Ebenen Kimme-Korn-Ziel sondern nur die zwei Ebenen Leuchtpunkt-Ziel visuell korrekt aufeinander abstimmen.
Das kleine Schwarze: GLOCK 43X und GLOCK 48 im Detail
Kamen die G43X und G48 Slimline-Pistolen mit silberfarbenem Verschluss auf den Markt, so sind die neuen MOS-Ausführungen wieder komplett in Schwarz ausgeführt, was zumindest dem Geschmack des Autors eher entspricht. Zudem kann eine gänzlich mattschwarze Pistole je nach Lichtbedingungen auch nicht reflektieren, was in der Praxis einen nicht unerheblichen Vorteil darstellt. Der Verschluss der G43X MOS- und G48 MOS-Modelle ist "nDLC" beschichtet. Hierbei handelt es sich um eine Plasmabeschichtung auf Kohlenstoffbasis, bei der extrem hohe Härten von bis zu 3.000 HV (Härte Vickers) erreicht werden können. Zum Vergleich, die bisher angewendete Tenifer-Behandlung lässt Härten bis etwa 1.500 HV zu. Zudem verbessern sich auch die Temperaturstabilität und die tribologischen Eigenschaften (Reibungsverhältnisse) gerade im trockenen, nicht geschmierten Zustand.
Gelungen sind auch die vorderen Greifrillen für Waffenmanipulationen, weil die hintere Partie durch das montierte MRDS unter Umständen schwieriger handzuhaben ist. In der Technik entsprechen die GLOCK MOS-Varianten natürlich den schon bekannten G43X- und G48-Modellen der fünften Generation: Schmales Griffstück mit ergonomischem Griffsporn (Beavertail) und schmale Montageschiene für Waffenleuchten/Licht-Laser-Module am Dust Cover für einreihige Magazine mit einer Kapazität für 10 Patronen, 84 Millimeter (G43X) beziehungsweise 104 Millimeter langer (G48) Glock Marksman Barrel (GMB)-Lauf, verbesserter Safe Action-Abzug, großflächiger, für Linkshänder umsetzbarer Magazinknopf.
Das kosten die beiden neuen MOS-Modelle
Die GLOCK G43X MOS kostet 748,- Euro und mit direkt mitgeliefertem Shield RMSc-Minileuchtpunktvisier beträgt der Combo-Preis 1.093,- Euro. Die GLOCK 48 MOS liegt im Preis bei 771,- Euro und die Combo mit Shield RMSc kostet 1.116,- Euro.
Weitere Informationen zu den neuen G43X und G48 MOS-Modellen erhalten Sie auf der Homepage von GLOCK und demnächst bei uns.
Unsere Tests und Videos zur GLOCK 43X und 48 ohne MOS finden Sie hier.
caliber 1/2021 mit dem ausführlichen Test erscheint am 16.12.2020.