Test und Übersicht: CZ Shadow-Linie – die verschiedenen Generationen der Sportpistolen in 9 mm Luger

Die CZ Shadow 2 Urban Grey in Duo-Tone-Optik und ihr Ahnherr CZ 75 SP-01 Shadow.

Auf den Schießständen dynamischer Disziplinen lassen die CZ-Sportpistolen seit Jahrzehnten ihre Schatten wandern. Dieses "Schattendasein" ist indes ein extrem positives, denn die tschechischen Selbstladepistolen von Ceska Zbrojovka (CZ) sind äußerst erfolgreich in den dynamischen Wettbewerben. Bei zahlreichen Kontinental- oder gar Weltmeisterschaften führten sie Schützen aufs Treppchen oder gar an die Spitze der Meisterschaft.

Der erfolgreiche französische IPSC-Sportler Eric Grauffel schießt seit 2019 auch eine CZ Shadow 2 (hier unser Test). Der Top-Schütze trägt mehrere IPSC-Europa- und Weltmeistertitel und wechselte im letzten Jahr von seinem langjährigen Partner Tanfoglio zum Ceska-Zbrojovka-Team – wobei er genaugenommen auch bereits als Tanfoglio-Team-Schütze mit Stock-Modellen hantiert hat, die ebenfalls stark auf grundlegender CZ-Technik aufbauen. Jedenfalls fallen die CZ-Shadow-Pistolen mit ihren Spannabzügen und der Bauart nach in die IPSC-Production-Division. In dieser Schießsport-Disziplin treten hauptsächlich und im weitesten Sinne Dienstpistolen an. CZ-Konstruktionen sind hier seit Jahrzehnten indes äußerst beliebt und auch erfolgreich. Bei der letzten Europameisterschaft in Belgrad (Serbien) kletterten einige Schützen mit Shadow 2-Pistolen aufs Siegertreppchen: Eric Grauffel gewann die Production Division, der Serbe und CZ-Teamkollege Ljubisa Momcilovic erreichte Rang zwei und die Russin Maria Gushchina belegte in der Overall-Wertung den dritten Platz – alle haben eines gemeinsam, denn sie sind allesamt Shadow-2-Schützen. Demnach dürfen die aktuellen Shadows doch zurecht als etablierte Sportpistolen gelten.

Doch wie entstanden die CZ Shadow-Pistolen eigentlich? Die Shadow-Story:

Mit der CZ 75 SP-01 Shadow begann vor gut 15 Jahren der Siegeszug der Sportpistolenlinie.

Die Shadow der ersten Fertigungsgeneration geht auf die taktische Kurzwaffe CZ 75 SP-01 zurück. Diese Pistole wurde nach der Jahrtausendwende eingeführt und brachte eine speziell für den Behördenmarkt optimierte Ausrichtung mit. An ihr fand sich schon damals eine taktische Zubehörschiene, die unter dem mündungslangen Dust Cover ins Material gearbeitet wurde, eine erhöhte Magazinkapazität und neben weiteren taktischen Features auch eine Version mit beidseitigem Entspannhebel (CZ 75 SP-01 Tactical). Mit der SP-01 trat Adam Tyc 2005 in der Production Division der 14. IPSC-Weltmeisterschaften an und gewann diese. Hier wurde einer der Grundsteine des Erfolgs der Shadow-Reihe gelegt.

Auf Basis der nun bewährten SP-01 entwickelte CZ unter der Expertise seiner Team-Schützen die SP-01 Shadow. Veränderungen erfuhr neben dem Abzug und einer kleinen Anpassung des Griffstücks auch die Schließfeder. Um das Laden zu erleichtern, verbaute CZ hier eine schwächere Schließfeder. Auch die Visierung wurde angepasst: Die Shadow erhielt ein Korn mit Fiberoptik-Einlage und eine taktische Kimme im Novak-Style – Ausstattungspunkte, die sich auch heute noch bis zur zweiten Modellgeneration hin wiederfinden. Mit ihrem gelungenen Rahmenkonzept und der neuen Ausstattung wanderte die SP-01 Shadow schließlich in zig Schützenholster von IPSClern oder regulären Sportschützen, die einfach ihre Vorzüge genießen wollten. Jedenfalls bewährte sich Konzept und Ausstattung der Pistole in der folgenden Dekade abermals, denn zahlreiche weitere Schützen auf den Siegertreppchen dynamischer Disziplinen holsterten in dem Zeitraum eine CZ Shadow oder eines der vielen folgenden Sondermodelle.

Full-Set: Jede CZ-Shadow-Pistole kommt mit mehreren Magazinen, Putzzeug, einem Kunststoff-Koffer und einigen Imbusschlüsseln.

Doch wie Hersteller ebenso sind, werden erfolgreiche Modellreihen gerne weiter ausgebaut. CZ brachte mit der SP-01 Phantom noch einen Polymer-Vertreter des IPSC-Stars auf den Markt. Die im Gesamtgewicht deutlich leichtere Waffe holstert sich zwar durchaus angenehmer (rund 805 Gramm Leergewicht mit Magazin), gibt indes einen Teil des satt liegenden Schussverhaltens der Ganzstahl-Schwesterwaffe auf.

Es sollte noch bis 2015 dauern, als Gerüchte über eine Shadow-Nachfolgerin in der Branche die Runde machten. Auf den internationalen Waffenmessen 2016 war es dann soweit: CZ präsentierte stolz seine Weiterentwicklung der ersten Generation: die Shadow 2. Zwar folgte die Shadow 2 auf die gleichnamige 1er, doch diese wird bis heute weiterhin gebaut und ist in der Normalo-Ausführung bei einigen Händlern teilweise sehr günstig derzeit neu zu erwerben.

Der Nachfolger – die CZ Shadow 2-Modelle:

Bei der Shadow 2 OR hat CZ den Verschluss zur Montage von Leuchtpunktvisieren vorbereitet.

Als die Shadow 2 anno 2016 auf den Markt kam, sorgte sie für reichlich Aufsehen. Bereits in der Standard-Ausführung kam sie serienmäßig mit blauen Alugriffschalen, drei Magazinen mit vergrößerten Magazinschuhen und sportlichen Anbauteilen. Doch neben diesen Austattungspunkten folgte man bei der Entwicklung den Bedürfnissen des dynamischen Schießens: Ruhe im Schuss – damit ist nicht die Lautstärke, sondern das Rückschlagverhalten der Waffe gemeint. Das Gesamtgewicht der Shadow 2 beträgt satte 1328 Gramm (davon entfallen: Schlitten: 391 Gramm, Griffstück: 694 Gramm), was ein Mehrgewicht von weit über 100 Gramm im Vergleich zur Shadow der ersten Generation (Griffstück: rund 600 Gramm, Verschluss: 335 Gramm) bedeutet. Aufgrund des hohen Gewichts der neuen Pistole und einer gelungenen Abstimmungsarbeit am Repetierzyklus bringt eine Shadow 2 von der Stange ein sehr gediegenes Schussverhalten mit Sportlaborierungen auf den Stand.

Einen Triggerstop haben beide Abzüge. Doch der Single-Action-Abzug der SA (l.) ist eloxiert und ergonomisch geformt.

Auch die Formgebung des Griffstücks wurde stark angefasst. Aufgrund einer anderen Ausformung im oberen Griffabschnitt lässt sich eine Shadow 2 nun deutlich höher greifen, was die Hand des Schützen wiederum näher an die Laufachse bringt. Daneben überarbeitete das CZ-Team die Anordnung und ergonomische Ausgestaltung sämtlicher Bedientasten. Zwar liegen diese selbstredend noch an ähnlichen Positionen, wie bei der Vorgängerin, die Drehhebelsicherung wurde jedoch ergonomisch verändert und der Magazinrelease kommt nun serienmäßig mit einer aufgeschraubten und punzierten Magazintaste daher. Die grundlegende Verriegelungstechnik bleibt indes gleich: Auch in der Shadow 2 arbeitet eine Browning-Koucký-Kulisse mit Rampenlauf, geschlossener Steuerkurve und zwei Riegelnocken, die in die Verschlussoberseite greifen und die Waffe verriegeln.

In den folgenden Jahren brachte CZ dann regelmäßig neue Modellvarianten der Shadow 2 auf den Markt. Neben der Duo-Tone-Ausführung Urban Grey, die mit einem in Grau gehaltenen Griffstück und einem schwarzen Verschluss daher kommt, bietet CZ jüngst mit der Shadow 2 OR eine Optics Ready-Variante an, die für die Aufnahme von Minileuchtpunktvisieren vorbereitet ist. Die OR kann dank ihrer in der Höhe verstellbaren und seitlich driftbaren Kimme neben der IPSC-Klasse Production Optics auch in diversen Freien Klassen anderer Verbände an den Start gehen. Mit der neuen Shadow 2 SA stellt CZ diejenigen Kunden zufrieden, die sich eine Shadow 2 mit einem reinen Single-Action-Abzug bisher vergeblich gewünscht haben. Im Vergleich zum Serienabzug zeigt sich der neue SA-Trigger mit seinem blau eloxierten Abzugszüngel samt Triggerstop mit einer etwas trockeneren Charakteristik versehen. Das nötige Auslösegewicht lag indes rund 100 Gramm oberhalb der Serie.

Was unterscheidet die CZ Orange-Modelle von den Standard-Shadows?

Modelle mit gesteigertem Sportwert tragen nicht nur den Namen Orange, sondern auch passend gefärbte Anbautteile. Hier die CZ 75 SP-01Shadow Orange.

Mit dem kleinen Modellzusatz "Orange" kennzeichnet CZ seine werkseitig im Sportwert gesteigerten Pistolen. Mit der CZ 75 Tactical Sport Orange und einem seit Jahren erhältlichen Orange-Modell der ersten Shadow, halten sich die Tschechen bereits zwei sportliche Top-Modelle im Sortiment. 2019 stellte CZ dann die Shadow 2 Orange vor. Die Rollenverteilung der Modelle ist bekannt. Während die stärker auf Anbauteile fixierte Tactical Sport die IPSC Standard Division abdecken soll, richten sich Shadow 1 und 2 Orange an Production-Class Schützen. Die Orange-Modelle erkennt man schon allein an ihren orangefarbenen Alu-Griffschalen und an den 19-Schuss-Magazinen, die Magazinschuhe aus gleichfarbigem, eloxiertem Aluminium aufweisen – ein optischer Hingucker.

Das mündungslange Dust Cover bringen alle Shadows mit. Die Lauflagerung an der Pistolenfront zeigt sich an den Orange-Modellen etwas strammer als an der Serie.

Doch neben der Optik fassten die CZ-Büchsenmacher vor allem das System und die Passungen an. So sind bei der neuen Shadow 2 Orange Gussrahmen und Verschluss weitestgehend baugleich im Vergleich zur Serie. Einen Unterschied stellen jedoch schon Lagerung und Laufführung dar. Während die Serien-Shadow 2 auf ein im Verschluss festgesetztes Barrel Bushing vertraut, kommt die Shadow 2 Orange mit einer eigens eingepassten und auswechselbaren Laufführungsbuchse daher. Die Lauflagerung an der Front zeigt sich bei der Orange spürbar toleranzärmer ausgeführt als bei einer regulären Shadow. Laut CZ soll diese hier neue Art der Lauflagerung eine positive Auswirkung auf die Präzision haben. Der 122 Millimeter lange Lauf (6-faches Feld-Zug-Profil) wird zusätzlich komplett poliert und von Hand in den Verschluss eingepasst – der übrigens im Inneren partiell poliert ist. Insgesamt führen die Maßnahmen der neuen Systemlagerung zu einer spürbar toleranzärmeren Verspannung im Inneren. In der Theorie sollte hieraus auch eine höhere Präzision entstehen.

Schlagelemente: Die reguläre Shadow 1 (l.) kommt ab Werk mit einem Stahl-Hammer mit rundem Abschluss. Die Orange-Modelle (r.) haben ein stärker skelettiertes Bauteil.

Daneben erhielt die Shadow 2 Orange einen nun leicht in der Form geänderten Hammer und eine vergrößerte Flügelsicherung auf der linken Waffenseite. Die punzierte Grifffläche der Magazinlösetaste ist ebenso punziert und groß wie die der Basis-Variante, nur kommt sie nun in der Farbe Orange. Interessant für dynamische Schützen wird da schon eher der überarbeitete SA/DA-Abzug: Im Double-Action-Modus fällt das Tuning noch nicht so sehr auf, doch die sportlich wichtige Single-Action-Auslösung fördert einiges zutage. Hier bricht der Schuss rund 100 Gramm unter dem Auslösegewicht einer normalen Shadow 2 und der Abzugsweg fällt auch noch rund einen Millimeter kürzer aus. Doch das ist noch nicht alles: Der Reset des Züngels (Rückstellweg) greift bereits zwei Millimeter früher im Vergleich zu den regulären SA-Modi. Dies ist gerade dahingehend wichtig, da IPSC-Schützen oft mehrere Schüsse hintereinander auf Zeit abgeben müssen. Ein kürzerer Reset spart daher Strecke und Zeit.

Die baulichen Veränderungen der Shadow 1 zum bisherigen Top-Sportler Shadow 1 Orange sind hier sehr ähnlich: Auch die Shadow 1 Orange kommt mit orangefarbenen Alu-Griffschalen und Magazinböden einer hochwertigeren Ausstattung, einem überarbeiteten Abzugssystem und merklich verbesserten Passungen daher. Wobei auch eine reguläre Shadow 1 keine "Klapperkiste" darstellt und schon ab Werk ganz ordentlich eingepasst ist. Ein großer Unterschied fällt hingegen im direkten Vergleich der Oberflächenverarbeitung der Shadow 1 zur gleichnamigen Orange auf: Besonders die Schriftzüge und Repetierstellen des Schlittens wirken an der Shadow 1 Orange sehr viel hochwertiger verarbeitet als an dem vorliegenden Shadow 1-Vergleichsstück. Die nötige Abzugskraft, sowohl im Single- Action als auch im Double-Action-Modus, sind hingegen fast auf Augenhöhe (DA: rund 4800 g, SA: 1600 g). Die Shadow 1 Orange kann hier lediglich mit einem etwas kratzfreieren SA-Modus und einem etwas kürzeren Rückstellweg des Züngels aufwarten.

Technische Daten und Preise der CZ Shadow-Pistolen:

Modell:CZ Shadow 2 SACZ Shadow 2 ORCZ Shadow 2 OrangeCZ 75 SP-01 Shadow Orange
Preis:1.099,- Euro1.479,- Euro2.399,- Euro1.799,- Euro
Kaliber:9 mm Luger9 mm Luger
9 mm Luger
9 mm Luger
Kapazität:19+1 Patronen19+1 Patronen
19+1 Patronen
18+1 Patronen
Maße (LxBxH):217x35x155 mm217x35x157 mm
217x35x156 mm
208x37x151 mm
Lauflänge:122 mm122 mm122 mm120 mm
Visierlänge:169 mm169 mm170 mm164 mm
Abzugsgewicht:SA: 1.700 g

SA: 1.650 g

DA: 4.850 g

SA: 1.600 g

DA: 4.600 g

SA: 1.600 g

DA: 4.600 g

Gewicht mit leerem Magazin:1.327 g1.340 g

1.337 g

1.199 g
Ausstattung:Ganzmetall-Pistole mit außenliegendem Hahn-Element, überarbeiteter Single-Action-Abzug mit blau eloxiertem Abzugszüngel, Laufsteuerung über geschlossene Steuerkulisse und Verriegelung mittels Verriegelungskämmen im Schlitten, Fiber-Optik-Korn und in der Höhe verstellbare Kimme, Sport-Hammer, vergrößerter Magazinknopf, Daumensicherung, Griffschalen aus Duralaluminium, drei beiliegende Magazine mit +2-Magazinschuhen, Koffer mit Reinigungsbürste und Putzstock.
Ganzmetall-Pistole mit außenliegendem Hahn-Element, vorbereitet für die Aufnahme von Aftermarket Rot-Punkt-Visieren mittels Schnittstelle und Adapterplatten im hinteren Schlittenbereich, Single/Double-Action-Abzug, Laufsteuerung über geschlossene Steuerkulisse und Verriegelung mittels Verriegelungskämmen im Schlitten, Fiber-Optik-Korn und in der Höhe verstellbare Kimme auf angeschraubter Abdeckplatte, Sport-Hammer, vergrößerter Magazinknopf, Daumensicherung, Griffschalen aus Duralaluminium, drei Magazine mit +2 Magazinschuhen, Koffer mit Reinigungsbürste und Putzstock.
Ganzmetall-Pistole mit außenliegendem Hahn-Element, Single/Double-Action-Abzug, Laufsteuerung über geschlossene Steuerkulisse und Verriegelung mittels Verriegelungskämmen im Schlitten, zusätzliche Lauflagerung durch ein separates Bushing im Mündungsbereich, Fiber-Optik-Korn und in der Höhe verstellbare Kimme, Sport-Hammer, vergrößerter Magazinknopf, Daumensicherung, Griffschalen aus Duralaluminium, drei beiliegende Magazine mit Alu-Magazinschuhen, Koffer mit Reinigungsbürste, Putzstock und unterschiedlichen Schlag- und Verschlussfedern.
Ganzmetall-Pistole mit außenliegendem Hahn-Element, über arbeiteter Single/Double-Action-Abzug, Laufsteuerung über geschlossene Steuerkulisse und Verriegelung mittels Verriegelungskämmen im Schlitten, Fiber-Optik-Korn und in der Höhe verstellbare Kimme, Sport-Hammer, vergrößerter Magazinknopf, Daumensicherung, Alu-Griffschalen, drei beiliegende Magazine mit Alu-Magazinböden, Koffer mit Reinigungsbürste, Putzstock, Ersatzfedern und Schmiermittel.

Mit den CZ Shadows auf dem Schießstand:

Die Baugruppen der Shadow 2 SA: Verschluss und Schließfeder (l.), vorn liegt der Lauf, rechts steht das Griffstück.

Zum Vergleichsschießen geht es mit sämtlichen Shadow-Testwaffen auf den 25-Meter-Pistolenstand. Die Präzisions- und Geschwindigkeitsmessung erfolgt hingegen mit ausgewählten Stücken Shadow 1 Orange und Shadow 2 SA, da andere Shadow-Pistolen bereits in älteren VISIER-Ausgaben ausgiebig getestet wurden (Hefte 10/2016, 1/2014, 3/2012 und 4/2011). Für den Präzisionstest werden die beiden Kurzwaffen sitzend von einer Sandsackauflage heruntergeschossen.

Beim Präzisionstest lieferte die Shadow 2 SA die dichteste Gruppe von 46 Millimetern mit den Hohlspitzpatronen von Sellier & Bellot ab. Der Shadow 1 Orange gelang mit den Vollmantelpatronen von Fiocchi ein 60 Millimeter-Streukreis. Die Präzisionswerte beider liegen absolut im Rahmen dessen, was Ganzmetall-Selbstlader mit vergleichbarem System in dieser Pistolenklasse leisten. Die Shadow 1 Orange holt besonders im Vergleich mit der regulären Shadow 1 eine bessere Handlage heraus. Dies resultiert zum einen aus den deutlich schlankeren Alugriffschalen und zum anderen aus der anspruchsvolleren Abstimmungsarbeit am System. Dieses führt zu einem etwas ruhigeren Schussverhalten der Waffe. Einziger Nachteil: Die Hülsen wurden nicht so weit ausgeworfen, wie von der Standard-Shadow 1. Die Shadow 2 SA profitiert besonders bei statischen Präzisionsdisziplinen von ihrem neuen Abzug. Für diese Art des Schießens würde ihr indes eine mehrfach einstellbare Mikrometerkimme guttun. Im direkten Vergleich zwischen den Shadow 1- und den Shadow 2-Modellen fällt die noch einmal spürbar ruhigere Lage der deutlich schwereren 2er-Modelle im Schuss auf. Das zusätzliche Gewicht drückt jedoch auch auf die Mündung, was die 2er deutlich kopflastiger macht als die Pistolen der ersten Generation. Die Vorteile der 1er Shadows liegen in einer etwas besseren Führigkeit und einem geringeren Gewicht am Holster. Sämtliche Testwaffen arbeiteten über den gesamten Zeitraum absolut störungsfrei.

Fazit zu CZ Shadow-Modellgenerationen:

Die CZ Shadow 2 SA ist an ihrem blauen Abzugszüngel zu erkennen.

Sowohl die Shadow 1 als auch die Pistolen der Shadow 2-Reihe vertrauen auf bewährte und altgediente Technik, die sehr zuverlässig ist. Aufgrund ihrer schweren Ganzmetallkonstruktion – besonders des Rahmens – bringen die Waffen ein sehr ruhiges Schussverhalten mit regulärer Sportmunition mit. Dies macht sie vor allem für Schützen von dynamischen Schießsport-Disziplinen attraktiv. Mit der neuen Shadow 2 SA lässt sich sicher auch disziplinenübergreifend schießen, doch fehlt es ihr an einer passenderen Kimme für diese Aufgabe. Der Aftermarket kann bei diesem Punkt aber Abhilfe schaffen. Die Standard-Modelle bieten ein recht gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und erweisen sich als ordentlich verarbeitet. Die exklusiveren Orange-Modelle warten bereits mit polierten Baugruppen, hochwertigen Einzelteilen, händischer Passarbeit und einer üppigeren Ausstattung auf. Dementsprechend fallen diese Ausführungen auch etwas teurer aus.


Weitere Informationen zu den Pistolen der Shadow-Linie erhalten Sie auf der Homepage von Ceska Zbrojovka (CZ) oder beim deutschen Importeur Frankonia.

Hier lesen Sie den Einzeltest der CZ Shadow 2. Und hier Test und Video zur CZ Shadow 2 Orange.