Walthers subkompakte Variante der PPQ unterscheidet sich dem Namen nach nur durch die zwei angehängten Buchstaben "SC" von dem Standardmodell. Obenrum unterscheidet sich die Waffe kaum von einer normalen PPQ M2 mit seitlichem Magazindrücker: Der Lauf fällt knapp über einen Zentimeter kürzer aus. Passend dazu kürzte Walther den durch eine Nitrierung vor Korrosion geschützten Schlitten, das war es dann auch schon. Dagegen setzten die Ulmer bei der SC am Unterteil rigoros die Säge an. Mit den kurzen Magazinen nimmt die Pistole nur noch zehn plus eine Patrone auf, dafür schrumpft aber die Bauhöhe von knapp 14 cm auf nur noch 11 cm. Wer auch die Handlage einer ausgewachsenen PPQ zu schätzen weiß, für den legt das Unternehmen ein beschichtetes Magazin für 15 Patronen bei. Dessen Magazinüberzug in Griffstückkontur verleiht der SC dann die Handlage einer normalen PPQ. Im Großen und Ganzen schießt sich die Subcompact mit dem langen Magazin dann auch wie das ausgewachsene Dienstmodell, abgesehen vom Magazinwechsel. Technisch gibt es ansonsten keine nennenswerten Differenzen.
Die PPQ SC in 9 mm Luger im Detail
Auch die SC setzt auf ein Single-Action-System mit automatischen Sicherungen plus Abzugssicherung, das sich anfühlt wie ein kultiviertes teilvorgespanntes Abzugssystem. Polymer-Griffstück, Schlagbolzenschloss und Browning-System gehören heute zum international gängigen Standard im Pistolenbau. Zu den Extras zählen die auswechselbaren Griffrücken und der seitlich durch die ergonomisch geformten Mulden geprägte Griffbereich. Auch die vorderen Slide Serrations des Schlittens fehlen bei der SC-Version nicht. Die Picatinny-Schiene unter der Mündung kommt aufgrund des gekürzten Schlittens mit zwei statt drei Quernuten wie bei einer großen PPQ. Wer mit dem Zeigefinger der schwachen Hand gern vorn am Abzugsbügel anlegt, für den bestückte Walther bei der PPQ den Bügel vorn mit griffigen Querrillen und einem Fingerhaken.
Alle Daten zur PPQ M2 SC in der Übersicht
Modell: | Walther PPQ M2 Subcompact |
Preis: | 899,- Euro (UVP DE) |
Kaliber: | 9 mm Luger |
Kapazität: | 10/15 + 1 Patronen |
Lauflänge: | 89 mm |
Maße (L x B x H): | 167 x 34 x 110/138 mm |
Abzugsgewicht: | 2.450 g |
Gewicht: | 615 g |
Ausführung: | Browning-Verriegelung, gleichbleibender SA-Abzug, drei Magazine, nachleuchtende Stahlvisierung, Griffrücken auswechselbar, beidseitige Bedienbarkeit. |
Schießstand-Test der PPQ SC von Walther
Auf dem Schießstand bevorzugte die SC die Munition der Marke Hornady, mit der TAP-Hohlspitz lagen die Treffer auf 45 mm zusammen (-6 Punkte). Die Funktion blieb immer erhalten: Selbst mit schwachen Laborierungen und bei weich gepackter Pistole wurden sämtliche Hülsen immer noch mit Schwung zur Seite ausgeworfen. Nur für das Zerlegen via Abzug gab es Kritik (-1 P.). Auf dem Sektor der Standard-Polymer-Pistolen mit Schlagbolzenschloss gelten die PPQ-Abzüge als herausragend. Das galt auch für das Testexemplar: Hier findet man einen nicht zu schweren oder kratzigen Vorweg mit klar definiertem Druckpunkt, geringem Nachzug sowie einem extrem kurzen Rückstellweg des Züngels von zirka drei Millimetern. Das alles bei einem vertretbaren Widerstand und sogar das recht breite Abzugszüngel erscheint wohlgeformt. Für einen Abzug dieser Qualität muss man bei anderen Herstellern oder Tuning-Spezialisten teilweise tüchtig in die Tasche greifen, so es denn für seltenere Waffen ein entsprechendes Angebot überhaupt gibt. Der Abzug verdient ohne Abstriche zehn Punkte (-0 P.).
Die Handlage erscheint ergonomisch günstig und eröffnet durch auswechselbare Griffrücken, die unterschiedlichen Magazine und deren Kunststoff-Böden und Überzieher (Sleeves) diverse Möglichkeiten, Waffengröße und den Griffbereich anzupassen. Auch hier erkämpft sich die SC die volle Punktzahl (-0 P.). Alle Bedienelemente sind entweder beidseitig angelegt oder umsteckbar, dazu ohne Umgreifen sehr leicht erreichbar. Der verlängerte Schlittenfanghebel ist womöglich sogar etwas zu bedienfreundlich, denn mit ausgestreckten Daumen bleibt die Waffe nach dem letzten Schuss nicht immer offen (-1 P.). Auch das seitlich driftbare PPQ-Visier aus Stahl mit leuchtenden Punkten und breiten Lichthöfen kann auf einer handlichen Combat-Pistole voll überzeugen (-0 P.). Im Bereich Verarbeitung missfielen an der ansonsten sorgsam verarbeiteten Waffe die Brünierung der kurzen Reservemagazine, das Schlittenspiel und der hinten mit einem Hauch zuviel Luft gepasste Polygonlauf (-3 P.).
Das Testresultat: Wo landet die PPQ M2 SC?
Bewertung | Punkte |
Präzision (max. 50 Punkte) | 44 Punkte |
Repetierablauf/Sicherheit (max. 10 P.) | 9 Punkte |
Abzugscharakteristik (max. 10 P.) | 10 Punkte |
Abzug-Griff-Design (max. 5 P.) | 5 Punkte |
Bedienelemente (max. 10 P.) | 9 Punkte |
Visierung (max. 5 P.) | 5 Punkte |
Verarbeitung (max. 10 P.) | 7 Punkte |
Gesamtpunktzahl (max. 100 P.) | 89 Punkte |
Testurteil | Sehr gut |
Prädikate | 5 von 6 |
Fazit zur subkompakten PPQ von Walther in 9x19
Abzug und Bedienelemente und Repetierablauf bzw. die Sicherheit stechen hervor. Die Präzision und Verarbeitungsqualität hingegen bewegen sich eher auf Durchschnittsniveau. Alles in allem macht das die Walther PPQ SC zu einem interessanten Gesamtpaket für den behördlichen Anwender. Genauso jedoch auch für den Jäger, der eine subkompakte Fangschusswaffe sucht. Denn verlässlich ist sie, die PPQ SC, nur eben keine Sportwaffe.
Mehr Informationen über die Walther PPQ M2 SC finden Sie beim Hersteller.
Diese Waffe und über 30 weitere Pistolen in 9mm Luger wurden im VISIER Special 92 getestet. Das VISIER Special 92 Pistolen 9 mm Luger Vol. V kann im VS Medien Onlineshop bestellt werden.
Aus diesem Special hat all4shooters.com auch schon Tests folgender Pistolen veröffentlicht:
- GLOCK 34 GEN5 M.O.S.
- Walther Q5 Match SF Champion
- SIG Sauer P320 X-Five
- CZ P10 C OR
- Beretta M9 A3
- H&K SFP9 OR
- RUGER SR 1911 Target
- SIG Sauer P365
- Walther PPS M2
- STP Igel 6.0 LWD
- HS Produkt XDM-9 5.25
- Smith & Wesson M & P Shield
- H&K SP5k
- RBF 1911Pro Shooter MK V Mod. HS
- RUGER Security 9
- Tanfoglio T97 Limited Custom Total Black