Pistole mit Vorbereitung für einen Schalldämpfer im Test: Die Heckler & Koch SFP 9 SD in 9 mm Luger

Üblicherweise kommen die SFP9 komplett in mattschwarz, wenn auch in sortierten Größen. Neben dem Standardmodell mit fünfzehnschüssigem Magazin steht auch eine längere Version mit skelettiertem Schlitten für Sportschützen zur Wahl, während sich für das verdeckte Tragen die kompakte SFP9 SK mit Magazin für 10 Patronen empfiehlt. Für die Subkompaktversion der Striker Fired Pistol aus Oberndorf existieren auch größere Magazine für 13 und natürlich 15 Patronen, dazu diverse Magazinböden mit Fingerhaken oder Magazinüberzieher zur Verlängerung des Griffbereiches.

Die Technik der HK SFP9 SD (RAL8000)

Technisch erbte die SFP9 bis auf das nunmehr hahnlose System viele Details der Heckler & Koch P30, ihrerseits die modernste Baureihe der Universal Selbstlade Pistole USP aus den 1990er Jahren und bei der Bundeswehr als P8 eingeführt. Da wären beispielsweise die Magazine und der griffig angeraute Griffbereich mit Fingermulden. Er lässt sich sowohl durch unterschiedliche Griffrücken als auch die Seitenpaneele in mehreren Stärken hervorragend an die Schützenhand anpassen. Sämtliche Hebel finden sich auf beiden Seiten des Rahmens, wie üblich nur mit Ausnahme des Zerlegehebels. Apropos Zerlegen: Bei der simplen Demontage via Hebel fallen nur 4 Bauteile an und auf den Abzug drücken muss man dafür auch nicht. Wer die ergonomisch und sicherheitstechnisch gut durchdachten, aber unkonventionellen "Paddle"-Magazinauslöser im Abzugsbügel nicht mag, der bekommt die Waffe auch mit dem international gängigen Magazindruckknopf. Das reguläre Sicherungssystem mit mittellangem Abzugsweg kommt zwar ohne manuelle Sicherung aus, aber alternativ fertigt man die SFP9 auch mit einem beidseitigen Sicherungshebel.

HK SFP9 SD in 9 mm Luger − Alle Daten

Modell:
Heckler & Koch SFP9 SD
Preis:
749,- Euro (UVP DE)
Kaliber:
9 x 19 mm
Kapazität:
15 + 1 Patronen
Lauflänge:
119 mm
Maße (L x B x H):
202 x 33 x 137 mm
Abzugsgewicht:
2.400 g
Gewicht:
710 g
Ausführung:
Polymer-Rahmen, nitrierte Oberflächen, modifiziertes Browning-System, verstellbares Visier mit nachleuchtenden Punkten, verlängerter Gewindelauf.

Der Detail-Test zur SFP 9 SD von Heckler & Koch

Die beste Präzision unter den verwendeten Munitionssorten brachte sitzend mit aufgelegter Pistole die Teilmantelpatrone von Sellier & Bellot mit 51 mm (-9 Punkte) . Klemmer oder Aussetzer kannte das Testexemplar nicht , auch nicht mit den kurzen Teilmäntlern von Sellier & Bellot oder mit Hollow Points (-0 P.). Der Abzug löste bei 2400 g relativ trocken aus. In Verbindung mit dem breiten und nur geringfügig gebogenen Züngel beschreitet HK hier einen praxisgerechten Mittelweg zwischen Schießkomfort und Bediensicherheit . Der mittellange Rückstellweg lässt sich bei einer Dienst- und Verteidigungswaffe nicht kritisieren, im Gegenteil gelten ultrakurze Resets bei manchen Ausschreibungen für Behörden oder Streitkräfte als eine unbeliebte Eigenschaft. Der Nachzug mag etwas länger sein als zwingend erforderlich (-1 P.), aber insgesamt bietet der Oberndorfer Hersteller bei der SFP9 einen exzellenten Combatabzug , je nach Ausführung wahlweise mit einem Gewicht über 2 kg (Special Forces) oder nach Technischer Richtlinie der deutschen Polizei über 3 kg. Das Griffdesign stellt derzeit die Messlatte dar, was bei einer Polymerpistole an Ergonomie und individueller Anpassbarkeit machbar ist (-0 P.), mehr Optionen bieten nur noch Modelle, bei denen der gesamte Plastikgriff als Modul gewechselt wird.

Die Wertung zur SFP 9 mit Mündungsgewinde

Bewertung Punkte
Präzision (max. 50 Punkte) 
41 Punkte

Repetierablauf/Sicherheit (max. 10 P.) 
10 Punkte
Abzugscharakteristik (max. 10 P.) 9 Punkte
Abzug-Griff-Design (max. 5 P.) 
5 Punkte
Bedienelemente (max. 10 P.) 
10 Punkte
Visierung (max. 5 P.) 
5 Punkte
Verarbeitung (max. 10 P.) 
9 Punkte
Gesamtpunktzahl (max. 100 P.) 
89 Punkte
Testurteil 
Sehr gut
Prädikate 
5 von 6

Visierung und Fazit zur SFP 9 SD in 9 mm Luger

Korn und Lichthöfe der SFP9 SD erscheinen eine Spur feiner als heute für Combatpistolen üblich , aber das Stahlvisier bietet hier volle Verstellbarkeit in Höhe und Seite, dazu ein kontrastreiches Visierbild und nachleuchtende Dämmerungsmarken (-0 P.). Das Spiel zwischen Schlitten und Rahmen war beim Schütteln hörbar (-1 P.). Doch insgesamt war die Verarbeitung von Plastik und Stahl des SD-Modells innen wie außen vorbildlich.

Diesen Artikel gibt es auch in dieser Sprache: